Drache & Gifte (Splitter Double) [April 2022]

Eher durch einen Zufall und die positiven Kritiken im Internet bin ich auf diesen Titel aufmerksam geworden. Meine Erwartungen an ein „kleines Comic-Highlight“ konnten leider nicht ganz erfüllt werden. Interessante Idee, wunderschöne Fantasy-Zeichnungen und ein Drache in einem Wunschbrunnen lassen die dicksten Freunde Greyson, Nevo und Natch zu gnadenlosen Konkurrenten werden. Dabei spielt die Zeit eine tragende Rolle. Nicht ganz das, was ich mir unter diesem Comic vorgestellt habe, aber mit Abstand kein schlechter Titel! Definitiv Geschmackssache.
Schaut also vorher mal in diesen Band rein, ehe ihr ihn euch kauft.

0eaf72185e66394f2ce53c2459a05981_norm

Drache & Gifte (Splitter Double)

Autor: Isabelle Bauthian
Zeichner: Rebecca Morse, Aurélie F. Kaori
Format: Hardcover
Umfang: 96 Seiten
Inhalt: FR: Dragon & Poisons (1): Greyson, Névo et Natch / (2): Le Bedonnant et le Balafré
Verlag: Splitter Verlag
Preis: 22,00 Euro Weiterlesen

Schönheit – Limitierte Vorzugsausgabe [Reprodukt, Oktober 2013]

Dominik_AVASchönheit ist die Überraschung für mich schlechthin. Dieser Band hat mich von der ersten bis zur letzten Seite zutiefst gefesselt. Ich konnte durchgehend in eine fabelhafte Welt hinein tauchen. Ich bin schlicht und ergreifend beeindruckt von diesem Band. Bereits im Vorwort kann ich diesen Band jedem Comic Fan uneingeschränkt empfehlen.

Schönheit - Limitierte Vorzugsausgabe mit nummerierten DruckSchönheit – Limitierte Vorzugsausgabe mit nummerierten Druck

Beginnen möchte ich mit der sehr schönen Aufmachung dieses Bandes. Hier hat der Verlag Reprodukt absolut nichts falsch gemacht. Auf 152 Seiten im schicken Hardcover Format (Maße:  20,5 x 28 cm.) kommt dieser Band daher. Die Vorzugsausgabe beinhaltet ein Lesebändchen sowie eine kleine auf 999 limitierte Zeichnung. Der Preis liegt bei stolzen 39.00 Euro. Die reguläre Ausgabe kostet mit 36.00 Euro nur 3.00 Euro weniger. Wobei mir persönlich das Cover der regulären Ausgabe besser gefällt als das der Vorzugsausgabe, aber das ist reine Geschmackssache.

Kerascoët ist für die Zeichnungen verantwortlich, wohingegen Hubert das Szenario entworfen hat und die Farbgebung bestimmt.
Unter dem Pseudonym Kerascoët haben sich Marie Pommepuy und Sébastien Cosset bereits einen Namen gemacht. Kerascoët ist ein Künstlername, benannt nach einem kleinen Ort in der Bretagne.
Hubert studierte Kunst und arbeitet für verschiedene französische Verlage als Kolorist und Szenarist.

Morue alias Schönheit

Morue alias Schönheit

Klappentext:

Schönheit! Oh, wie sehr Morue sich danach sehnt! Und siehe da, eines Tages soll ihr Wunsch tatsächlich in Erfüllung gehen: Eine Fee lässt das unscheinbare Mädchen in den Augen eines jeden Betrachters als strahlende Schönheit erscheinen. Von nun an muss Morue sich der Avancen sämtlicher Männer aus nah und fern erwehren. Auch der junge Ritter Eudes erliegt ihrem Liebreiz. Doch warum sollte man sich mit der Rolle der einfachen Burgherrin bescheiden, wenn man ebenso gut das Herz eines Königs erobern kann?

Wird Morues anbetungswürdige Anmut ihr das so sehnlich erhoffte Leben gewähren? Und um welchen Preis?
Mitreißend und voll rabenschwarzen Humors hinterfragen Hubert und Kerascoët in ihrem opulenten Feenmärchen das allseitige Streben nach Schönheit.

Wie lässt sich der Inhalt dieses Bandes am ehesten umschreiben? Ich denke, das Wort „Zauberhaft“ trifft, es ganz gut. Hubert und Kerascoët schaffen es bereits innerhalb von wenigen Augenblicken, den Leser zu verzaubern. Das mag zum einen an den absolut passenden Zeichnungen liegen. Für eine Fabel oder ein Märchen sind diese Zeichnungen genau richtig. Eine anderweitige Darstellungsart wäre einfach nicht passend. Es sind unfassbar schöne, vor allem harmonische Zeichnungen, die den Leser zum Verweilen einladen. Die Farbgebung ist in sich stimmig und gibt gekonnt die jeweilige Situation der handelnden Charaktere wieder. Besonders hervorzuheben ist, dass dabei alles wie aus einem Guss wirkt. Die Autoren haben sich mit den verschiedenen Märchen der Welt befasst, immer wieder kann der Leser kleine Anspielungen auf uns bekannte Märchen entdecken. So sind kleine Anspielungen durchaus mal im Text oder auch in den Zeichnungen zu finden. Es gibt eine Szene, wo Morue einen Frosch küsst. Natürlich erinnert diese Szene an „Der Froschkönig“. Auch „Aschenputtel“ oder Dornröschen“ fallen mir spontan ein.

Meinem Empfinden nach ist dieser Band für keine bestimmte Altersgruppe oder ein bestimmtes Geschlecht gedacht. Ich würde diesen Band jedem wärmstens empfehlen. Das Thema Schönheit betrifft sowohl Frau und Mann, Kind, Jugendliche und Erwachsene. Jeder Leser, der dem Thema Schönheit nicht abgeneigt ist, macht mit diesem Band nichts falsch.

Die Farbgebung ist durchgehend kräftig gehalten. Selbst bei Dunkelheit bekommt der Leser einen strahlenden Eindruck der ausdruckstarken Farben. Das verursacht eine innere Wärme beim Lesen.
Die Zeichnungen sind eher einfach gehalten. So sind die Charaktere zumeist einfach bekleidet und tragen keine aufwendigen Details an ihren Körpern. Diesbezüglich ist die Farbgebung der Kleidung meist auf einen Farbton (weiß, rot, blau …) „reduziert“. Hintergründe sind stets vorhanden und werden ebenso wie die Kleidung teilweise schlicht und „einfach“ dargestellt. Immer mal wieder jedoch bekommt der Leser sehr fein ausgearbeitete Hintergründe zu bestaunen. Diese laden den Leser, in Kombination mit der warmen Farbgebung, zum Verweilen ein. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist die ausgefeilte Mimik der Gesichter. Die Stimmungen der jeweiligen Personen sind sehr gut zu erkennen und werden hervorragend eingefangen.
Zeichnungen und Farben ergeben einen Mix aus dem, wie ich mir ein Märchenabenteuer einfach vorstelle. Es passt von Anfang an Perfekt wie die Faust aufs Auge.

Die Geschichte beginnt in einen kleinem Dorf, in dem Morue aufwächst.
Morue ist sichtlich keine Schönheit, sie hat es in ihrem Dorf sehr schwer.
Morue wird nicht gerade geliebt von den Dorfbewohnern, sie muss harte Arbeit leisten, um den Tag zu überstehen. Die Welt in der Morue lebt unterteilt sich in den Norden und den Süden. Es gibt diesbezüglich das Königreich des Nordens und das Königreich des Südens. Der Glaube an gute Feen ist in der Bevölkerung beständig. Die Feen sind Wesen, denen die Bevölkerung Opfergaben darbringt. Einige Menschen behaupten, die Feen können Wünsche erfüllen.

Morue ist Schönheit

Morue ist Schönheit

König Maxence regiert das Königreich im Süden, König Eber das Königreich im Norden.
Eines Tages schafft es Morue zu fliehen und zufälligerweise erfüllt ihr ein Frosch einen Wunsch:
Morue wird zwar weiterhin hässlich bleiben und auch altern, jedoch in den Augen eines jeden anderen wird sie die perfekte Schönheit sein. Es kommt, wie es kommen muss, die Ereignisse überstürzen sich. Morue alias Schönheit findet Zuflucht bei dem Ritter Eudes in seiner Burg. Das Leben geht weiter, jedoch erfahren auch König Maxence und König Eber von der Schönheit bei Eudes. Es dauert nicht mehr lange und ein Krieg zwischen den beiden Königreichen beginnt. Das Chaos rund um Schönheit scheint ihren Lauf zu nehmen. Als wäre das noch nicht genug, haben auch die Feen ihre Finger mit im Spiel …

Was mir durchgehend gefallen hat, ist dass Morue mal als die Schönheit und mal als Morue dargestellt wird. Da es sich um ein und dieselbe Person handelt, mag dies durchaus etwas schwierig sein, aber Hubert und Kerascoët haben dies hervorragend gemeistert. Der Band enthält insgesamt drei Teile:

1 – Erfüllte Wünsche
2 – Die wankelmütige Königin
3 – Einfache Sterbliche

Meinem Empfinden nach haben die jeweiligen Teile einen unterschiedlichen Erzählrhythmus.
Ich habe dies jedoch als überhaupt nicht störend empfunden, ganz im Gegenteil.

Während der Leser den Eindruck bekommt, dass sich der Teil „Erfüllte Wünsche“ recht viel Zeit für die Entwicklung der Handlung und der Charaktere nimmt, so wirkt der zweite Teil „Die wankelmütige Königin“ vielleicht ein wenig überstürzt. Das mag aber auch durchaus daran liegen, dass sich die Ereignisse überstürzen. Erst zum Ende hin nimmt sich der Band wieder die Ruhe des ersten Teils an. Das hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Spannung dieses Bandes. Spannend ist der Band vom Anfang bis zum Schluss. Gerade zum Schluss will man es noch mal Wissen und der Leser atmet erleichtert auf, wenn er den Band dann beiseitelegt.

Es geht schlicht und ergreifend um das Verlangen nach Schönheit.

Eine seltsame Begegnung im Wald bei Nacht.

Eine seltsame Begegnung im Wald bei Nacht.

Dabei loten Hubert und Kerascoët die jeweiligen Blickwinkel in Bezug auf die Schönheit aus. Das Thema Liebe spielt dementsprechend eine sehr große Rolle. Immer mal wieder kann es vorkommen, dass sich der Leser mit den jeweiligen Handlungen einer Person identifizieren kann. In Schönheit verliebt sich beinahe jeder Mann! Ganz besonders hervorheben möchte ich den „rabenschwarzen“ Humor der Autoren. Dieser spielt mit den Erwartungen und den Vorurteilen der Leser. Zwischenzeitlich scheint es sogar, dass die Wahrnehmung des Lesers überlistet wird. Für den einen riecht man nach Fisch und stinkt. Für den anderen ist dies der Duft des Meeres.
Die Geschichte ist weitaus mehr als nur eine Fabel oder ein Märchen. Sie ist tiefgründig und lotet die guten sowie die schlechten Seiten von purer Schönheit aus. Die Tiefgründigkeit ist dabei jedoch niemals zu philosophisch. Der Band ließt sich durchweg sehr angenehm und ist stets nachvollziehbar und logisch aufgebaut. Dabei machen die Autoren keineswegs vor wahnsinnigen Taten halt. Menschen werden ermordet, vergewaltigt, Inzucht wird betrieben und noch weitaus mehr Gräueltaten erwarten den Leser. Diese sind jedoch keineswegs zu drastisch in Szene gesetzt.
Zu guter Letzt möchte ich einfach noch kurz loswerden: Schönheit liegt im Auge des Betrachters!

Morue hat es nicht leicht...

Morue hat es nicht leicht…

Kaufen, Kaufen Kaufen!

„Schönheit“ – Reguläre Ausgabe

Die reguläre Ausgabe von Schönheit und die limitierte Vorzugsausgabe könnt ihr hier bei Amazon erwerben.

Die Schiffbrüchigen von Ythaq # 11: Der Atem des Ogers [Splitter Verlag, Januar 2014]

Dominik_AVAEndlich ist es wieder so weit, dass Abenteuer rund um Narvath, Granit, Callista und Krurgor geht in die nächste Runde.
Im letzten Band wurden bereits verschiedene politische Stränge angedeutet. Und es geht dementsprechend „politisch“ auch weiter, aber keine Sorge, so schwer ließt sich der Band deswegen nicht.

Die Schiffbrüchigen von Ythaq #11: Der Atem des OgersDie Schiffbrüchigen von Ythaq #11: Der Atem des Ogers

Klappentext:

Am Ende ihres Abenteuers auf dem Planeten Ythaq wurden Narvath und Granit nach Nehorf in die Hauptstadt ihrer Galaxis gebracht. Narvath befindet sich im Besitz der drei Leuchtkugeln, der „Schlüssel“, mit deren Hilfe sie in die Paralleluniversen zurückkehren können. Doch die drei Kugeln stacheln die Gier der Regierung der Förderation und einer geheimen Organisation an …

Als sei das noch nicht genug, auch in der eigenen Abenteuergruppe scheinen die einzelnen Protagonisten unterschiedliche Absichten zu verfolgen. Merkwürdigerweise meldet sich die fremde Stimme (bekannt aus dem ersten Zyklus) in Narvath seinem Kopf öfters zu Wort. Um es kurz zu beschreiben, alles scheint sich in erster Linie um die geheimnisvollen drei Kugeln zu drehen, die in Narvath seinem Besitz sind.

 Neben dem eigentlichen Abenteuer unserer Gruppe behandelt der Band auch die politischen Geschehnisse der Galaxie. So hat es den Anschein, dass der Planet Malagate die Föderation verlassen will. Die Machthaber untereinander scheinen ein verwirrendes Spiel zu spielen.

Unsere Abenteuergruppe hat sich derzeit weit weg von all dem niedergelassen. Während Narvath, Krurgor und auch Callista dem schönen Leben frönen, wird es Granit schnell zu langweilig. Die Ereignisse lassen es zu, dass Granit einen Auftrag bekommt, nach Malagate zu reisen und im politischen Geschehen mitzumischen. Wird Malagate wirklich die Föderation verlassen? Wenn Malagte die Föderation verlässt, was für Auswirkungen wird dies mit sich bringen?

Erfahrt dies und mehr in Bezug auf die Gruppenkonstellation in: „ Die Schiffbrüchigen von Yathaq #11. Der Atem des Ogers“.

Trügerische Idylle

Trügerische Idylle

Zeichnerisch ist alles wie bereits bisher bekannt. Wer den ersten Zyklus kennt, wird sich hier schnell heimisch fühlen. Gekonnt schafft es der Zeichner, die jeweilige Atmosphäre eines Planeten einzufangen. Der recht einsame kleine Planet „Swamp“ ist idyllisch schön anzusehen. Hier gibt es Dschungelszenen, kleine Dörfer, viele Pflanzen, reichlich Wasser, einfach zum Wohlfühlen. Quasi eine Oase der Entspannung. Auf Malagate werden einem die Unterwasser Wesen näher gebracht, die sogenannten Malati. Sehr schöne Echsentiere, die ihre Stadt unter Wasser haben, Wissen den Leser zu beeindrucken. Man merkt recht schnell, wie fantasievoll trotz der politischen Geschehnisse das Szenario gestaltet worden ist; Flora und Fauna im Dschungel, Unterwassertiere auf Malagate, oder auch stellenweise interessante Begegnungen mit uns fremden Kreaturen/Tieren.

Die Farbgebung gefällt mir durchgehend sehr gut. Die hellen kräftigen Farbtöne kommen besonders gut zur Geltung in diesem Band. Gerade die idyllischen Szenen auf dem Planeten „Swamp“ profitieren ungemein von den kräftigen Farben.

Storymäßig wird es gegen Ende des Bandes richtig spannend.
Zu Beginn wird der Leser in der Idylle von „Swamp“ nicht zu sehr gefordert. Nach und nach wird der Leser mit den politischen Machenschaften konfrontiert. Die jeweiligen unterschiedlichen Positionen der Machthaber werden verdeutlicht und es entsteht auf den ersten Blick ein klares Bild.
Ich bin mir jedoch sicher, dass dieser Schein in den folgenden Bänden trügt …

Der Band ließt sich recht leicht von der Hand, einzig und allein die politischen Geschehnisse sollten mit einem wachen Verstand gelesen werden. Wenn man es nicht kennt, könnte es etwas erschwerend sein, relativ viele schwierige Namen zu lesen und dementsprechend auch zuzuordnen.
Hier mal ein Beispiel: Araki, Shersh Raquze, General Athel, Baron Oarklef, Gnosh ker Murdynthe usw.
Für mich waren diese Namen zu Beginn etwas verwirrend und auch fremd. Erst im Nachhinein kann der Leser diese Namen besser zuordnen.

Was mir seit Beginn der gesamten Serie richtig gut gefällt, ist die Aussprache von Krurgor. Er spricht einfach seine eigene Sprache. Hier ein Beispiel: „Pack deine Fachen und Laff unf gehen.“
oder „Fieh dir jetft erft mal ein Hemd über und wir fuchen Callifta.“ Es ist offensichtlich, dass Krurgor Schwierigkeiten beim Aussprechen eines „S“ hat. Das hat mich von Beginn an stets fasziniert und mir immer wieder mal ein Schmunzeln ins Gesicht geschrieben. Eigentlich ganz einfach, aber manche Sätze von Krurgor fordern den Leser diesbezüglich schon etwas.

Politische Diskussion

Politische Diskussion

Die typische Splitter Aufmachung im Hardcover Format tut ihr übriges bei. Für alle Fans dieser Reihe bekommt dieser Band natürlich eine klare Kaufempfehlung, man will ja schließlich Wissen, wie es weitergeht.

Für Neueinsteiger sei gesagt, die gesamte Reihe lohnt sich sehr, was anspruchsvolle, lustige und vor allem schön gestaltete Fantasy anbelangt. Fangt mit dem ersten Zyklus an, er ist quasi Voraussetzung für den zweiten Zyklus. Natürlich ist es auch eine Frage des Geldbeutels, aber das sollte der Leser selbst entscheiden.
Ich bin froh, dass ich mit dieser Serie angefangen habe. Jetzt heißt es wieder, warten, bis es weitergeht …

Copyright aller verwendeten Bilder © 2013-2014 Splitter Verlag.

Diesen Band könnt ihr unter anderem bei Amazon erwerben.

Ein Review von  Schiffbrüchigen von Ythaq #10: Nehorf – Capitol Transit [Splitter Verlag, Januar 2013] findet ihr hier.