Der neunjährige Junge Gus lebt mit seinem strenggläubigen Vater in einer Holzhütte im Wald, abgeschieden von der Zivilisation. Soweit so normal, wäre Gus nicht ein Hybride, eine neue Art, eine Kreuzung aus Mensch und Tier, in Gus‘ Fall: Halb Mensch, halb Hirsch. Hinzu kommt, dass die Zivilisation, so wie wir sie kennen, vor 7 Jahren, aufgrund einer unbekannten Krankheit, größtenteils unterging. Gus‘ Mutter starb daran und auch sein Vater ist davon befallen. Gus‘ ist der Einzige, der gegen die Krankheit immun zu sein scheint, wie alle Hybrid-Kinder. Deshalb wollen ihm auch viele Menschen ans Leder und Gus Vater versucht ihn zu lehren, wie er dem entgehen kann.
Dann jedoch erliegt auch der Vater dieser Krankheit und auf seiner ersten Solo-Wanderung durch den Wald wird Gus fast von ein paar Jägern getötet, wäre da nicht der mysteriöse Jepperd, der ihn in letzter Sekunde rettet und ihm anbietet, ihn in ein Reservat für Hybrid-Kinder zu bringen. Entgegen der Warnungen seines Vaters und vorrangegangenerAlpträume bezüglich Jepperd, folgt der Junge dem Mann in eine fremde und ihm feindlich gesonnene Welt …
Sweet Tooth ist für mich ein eigenwilliger Comic, sowohl was Story als auch Zeichnungen angeht. Dennoch schafft es Lemire hier, dass die Geschichte einen völlig in ihren Bann zieht. Diese Abgeschiedenheit am Anfang in Verbindung mit den flehenden Gebeten von Gus Vater … die Anschauung, dass jeder Andere, der nicht um Erlösung fleht ein Sünder sei, der hilflose Gus, der die Welt um ihn herum nicht versteht … all diese Aspekte werden für meinen Geschmack gut vermittelt und so leidet man mit dem kleinen Hybriden … der Cliffhanger am Schluss ist natürlich auch fies, was die Wartezeit auf Band 2 umso bitterer erscheinen lässt.
