Lenore 1: Kopfnüsse (Panini, April 2012)

Diese Review soll gleichzeitig eine Comic-Empfehlung sein, dabei handelt es sich um einen Comic, der mir sehr am Herzen liegt, nämlich:


Dieser Comicband enthält eine Sammlung von Comicstrips, die sich um das untote, zehnjährige Mädchen Lenore, das aufgrund einer Krankheit starb und wiederkehrte (Dirge wurde durch Edgar Allan Poes „Lenore“ zu dieser Figur inspiriert) und dessen makaberen Abenteuer drehen. Diese Abenteuer (Lenore als Babysitter, Lenore als Ballerina(!) auf einer Beerdigung, Lenore bei einer Zaubershow …) enden für die Personen/Tiere in Lenores Umgebung nicht selten tödlich, ohne dass Lenore diese „Unfälle“, die sie verursacht jedoch bewusst herbei führt. Zwischendurch nutzt Dirge die Zeit um sich selbst und seine Gedanken (in Comicform) etwas vorzustellen/zu erläutern, oder um andere, nicht minder skurrile Figuren aus der Welt von Lenore vorzustellen, da hätten wir z.B. einen zur Stoffpuppe verwandelten Vampir, einen arm- & beinlosen Kannibalen oder einen Harlequin mit … sagen wir mal „Aussetzern“.

Was Dirge hier im Alleingang bringt ist natürlich kein Comic, der sich mit dem Maßstab, den Leute wie Gaiman, Moore, Ennis oder Ellis mit ihren Werken setzen/gesetzt haben, messen lässt, dafür sind die Geschichten und die Zeichnungen zu simpel. „Lenore“ will sich aber meiner Meinung nach auch gar nicht mit solchen Comics messen. Mir persönlich hat Lenore ziemlich viel Spaß gemacht, die Serie lebt durch ihre Zwiespältigkeit: Auf der einen Seite haben wir natürlich Figuren wie Lenore oder Lumpenkarl, die einfach nur verdammt niedlich und süß sind, auf der anderen Seite haben wir den bitterbösen und makaberen Humor (wobei ich hier sagen muss, dass, neben den vielen Gags, die zünden, es auch ein paar gibt, die nicht zünden). Eben dieser Humor wird wohl nicht Jedermanns Geschmack sein, dennoch hoffe ich, dass die kleine Lenore guten Anklang finden wird, so dass man sich bei uns noch lange an dieser wundervollen Serie erfreuen kann.

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Sweet Tooth 1: Aus dem tiefen Wald (Panini, Mai 2012)

Der neunjährige Junge Gus lebt mit seinem strenggläubigen Vater in einer Holzhütte im Wald, abgeschieden von der Zivilisation. Soweit so normal, wäre Gus nicht ein Hybride, eine neue Art, eine Kreuzung aus Mensch und Tier, in Gus‘ Fall: Halb Mensch, halb Hirsch. Hinzu kommt, dass die Zivilisation, so wie wir sie kennen, vor 7 Jahren, aufgrund einer unbekannten Krankheit, größtenteils unterging. Gus‘ Mutter starb daran und auch sein Vater ist davon befallen. Gus‘ ist der Einzige, der gegen die Krankheit immun zu sein scheint, wie alle Hybrid-Kinder. Deshalb wollen ihm auch viele Menschen ans Leder und Gus Vater versucht ihn zu lehren, wie er dem entgehen kann.
Dann jedoch erliegt auch der Vater dieser Krankheit und auf seiner ersten Solo-Wanderung durch den Wald wird Gus fast von ein paar Jägern getötet, wäre da nicht der mysteriöse Jepperd, der ihn in letzter Sekunde rettet und ihm anbietet, ihn in ein Reservat für Hybrid-Kinder zu bringen. Entgegen der Warnungen seines Vaters und vorrangegangenerAlpträume bezüglich Jepperd, folgt der Junge dem Mann in eine fremde und ihm feindlich gesonnene Welt …

Sweet Tooth ist für mich ein eigenwilliger Comic, sowohl was Story als auch Zeichnungen angeht. Dennoch schafft es Lemire hier, dass die Geschichte einen völlig in ihren Bann zieht. Diese Abgeschiedenheit am Anfang in Verbindung mit den flehenden Gebeten von Gus Vater … die Anschauung, dass jeder Andere, der nicht um Erlösung fleht ein Sünder sei, der hilflose Gus, der die Welt um ihn herum nicht versteht … all diese Aspekte werden für meinen Geschmack gut vermittelt und so leidet man mit dem kleinen Hybriden … der Cliffhanger am Schluss ist natürlich auch fies, was die Wartezeit auf Band 2 umso bitterer erscheinen lässt.

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Der tägliche Simpsons-Tafelgag #87

Das Pfingstwochenende hat begonnen. Ich wünsche euch allen erholsame und fröhliche Pfingsttage mit dem neuen Simpsons Tafelgag, der heute auch schon mit der sechsten Staffel startet.

Viel Spaß damit!

© Copyright Matt Groening & 20th Century Fox

Staffel 6, Folge 1: “Ein grausiger Verdacht (Bart of Darkness)” (1F22)
Deutschland-Premiere:
15. 07. 1995

US-Premiere: 04. 09. 1994

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