Batman: Erde Eins [Panini, November 2012]

Superman: Erde Eins ist schon lange als Review auf dem Blog online. Wieso also hat es mit Batman so lange gedauert? Ganz ehrlich. Ich habe es immer wieder vergessen. Dann kamen andere Dinge dazwischen und noch einiges mehr. Aber jetzt ist es soweit.

Batman: Erde Eins

Bruce Wayne ist ein glücklicher Junge. Sein Vater Thomas Wayne gehört zur Elite von Gotham und hat als Bürgermeisterkandidat die besten Chancen auf einen Sieg. Seine Mutter Martha Arkham Wayne ist ebenfalls ein Grundpfeiler der Stadt und die rechte Hand ihres Mannes und Bürgermeisterkandidaten. Selbst am Abend vor der Wahl und bei der Feier im Hause Wayne können es sich seine Eltern nicht nehmen lassen, um mit dem jungen Bruce ins Kino zu gehen. Doch das Schicksal hat nicht gut gewürfelt. Denn nach einem Stromausfall im Kino werden Thomas und Martha Wayne vor den Augen des Jungen ermordet.
Von nun an liegt das Schicksal von Bruce in den Händen eines alten Freundes seines Vaters, Alfred Pennyworth. Dieser wurde an eben jenem Abend noch von Thomas eingeladen, und ist nun als neuer Vormund des Jungen, seine einzige Bezugsperson. Alfred ist ein alter Kriegsveteran und hat dort auch einige Verluste einstecken müssen. Auch körperlich. Dennoch ist er ein starker und selbstbewusster Mensch und versucht, dies an Bruce weiterzugeben. Der jedoch denkt nur noch daran, die Tragödie um seine Eltern aufzuklären. Durch einen Zwischenfall in der alten Familiengruft entschließt sich Bruce, als das Tier zu verkleiden, welches ihm damals so große Angst eingeflößt hatte. Eine Fledermaus. Und fortan streift er durch Gothams Nächte, um den Mörder und die Geheimnisse über den Tod seiner Eltern zu finden und zu lüften.
Aber Bruce schafft dies nicht alleine, auch deshalb, weil es verzweigter und gefährlicher ist, als es zu Anfang den Anschein macht. Er benötigt Hilfe und findet diese in seinem alten Freund Alfred und einem Techniker von Wayne Industries, welcher ihn mit einigen Gadgets ausrüstet.

Batman auf seinen Streifzügen durch die Nacht.

Batman auf seinen Streifzügen durch die Nacht.

Mit Batman: Erde Eins legen Geoff Jones und Gary Frank eine Neuinterpretation des alten Fledermausmannes-Mythos vor, der mit einigen, wenn nicht sogar ganz gravierenden Veränderungen daherkommt. Nicht nur, dass Alfred kein einfacher Butler im Hause Wayne ist, der aus Familientradition die Sorge um den Erben antritt, nein er ist ein Freund und Weggefährte von Thomas Wayne. Auch der neue Polizist in der Stadt, Harvey Bullock, ist diesmal kein fetter und versoffener, mürrischer Einzelgänger, sondern ein schlanker, aktiver und dennoch nicht ganz sympathischer Schönling. Diese Änderungen sind besonders für langjährige Leser erst einmal ungewohnt, fügen sich aber sehr gut in das neue Gesamtbild ein. Dennoch werden bereits gegen Ende einige Weichen gestellt, die einem aus der früheren Origin bekannt vorkommen wird, oder aber die eine Charakterentwicklung einleiten könnte, die zu den bereits bekannten Charakteren führen kann.

So richtig erfolgreich ist er anfangs noch nicht.

So richtig erfolgreich ist er anfangs noch nicht.

Maßgeblich mitverantwortlich hierfür ist neben Autor Geoff Jones, der Zeichner Gary Frank, der einen neuen und auch etwas tollpatschigen Batman sehr glaubhaft illustrieren kann. Seine Bilder sind detailliert, dynamisch und dennoch klar strukturiert, sodass man als Leser niemals den Überblick verliert. Zusammen mit der dunklen und farblich tristen, aber dennoch emotional stimmungsvollen Farbgebung ergibt sich ein visueller Hochgenuss, der über die gesamte Länge des Bandes gleichbleibend gut ist. Besonders stimmungsvoll ist Frank hierbei die Architektur Gothams gelungen, wobei hier das Arkham-Gebäude, also das Geburtshaus von Martha Arkham-Wayne, hervorgehoben werden sollte. Schon alleine die Fassade, die mit tristem Grau und Braun, verfallenen Gebäudestrukturen und roten, fast schon leuchtenden, Rostspuren ein Gefühl von Gänsehaut erzeugt, ist genial umgesetzt.

Autsch!!!

Autsch!!!

FAZIT:

Wer schon lange Batman liest und sich mit der alten Origin wohlfühlt, der sollte vorsichtig an den Band herangehen, da einige Änderungen doch schon sehr auffällig und im ersten Moment ungewohnt sind. Traut man sich dennoch an dieses Comic heran, erhält man eine frische und dennoch vom Gefühl her bekannte Geschichte, die auch grafisch von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt. Als kompletter Neuleser des dunklen Ritters erhält man eine Story, die in sich stimmig, ohne Vorwissen verständlich und mit nachvollziehbaren Charakteren ausgestattet ist. Sie bietet ohne Probleme den, aktuell, perfekten Einstieg in die düstere Welt von Gotham und die Abenteuer des Mitternachtsdetektivs und ist daher eine direkte Empfehlung für alle die eine gute und unterhaltsame Geschichte suchen.

Ein alter Freund kommt zu Besuch.

Ein alter Freund kommt zu Besuch.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2011-2013 DC Comics / Panini

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