In den heute vorgestellten beiden Ausgaben verabschiedet sich auch schon wieder das Dream-Team Bendis/Bagley von der neuen Rächerserie. Ob sich das Finale lohnt, könnt ihr nun hier nachlesen …

Avengers – Die Rächer Nr. 3 [Panini, März 2013]

Während sich die Avengers auf der Erde mit Thanos herumschlagen müssen, ist die einzige mögliche Hilfe am anderen Ende der Galaxie. Die Wächter der Galaxie wurden im Auftrag von Thanos, von den Badoon abgelenkt. Dennoch kann sie dies nicht aufhalten, sich nach getaner Arbeit auf den Weg zur Erde zu machen. Dort werden die übrigen Rächermitglieder inzwischen von S.H.I.E.L.D.-Direktorin Maria Hill instruiert, während sich Iron Man meldet und das wahre Ausmaß offenlegt …

Wenn man einmal von den ersten und den letzten paar Seiten jedes Kapitels absieht, passiert nicht wirklich viel in dieser Ausgabe. Sprich inhaltlich ist sie wieder eher schwach. Das ist ein typisches Phänomen bei Bendis, wenn er sich an Teamserien wagt. Den größten Teil machen dann opulente Schlachten und nichtssagende Dialoge aus. Nach wie vor bleiben auch die Figuren sehr eindimensional und kommen charakteristisch nicht wirklich vorwärts.
Und auch wenn ich ein großer Fan von Mark Bagley bin, retten seine Zeichnungen diese Entwicklung nicht wirklich. Es schaut zwar alles sehr schön aus und ist hübsch anzusehen, aber dann wären mir persönlich ein paar dynamische Pin-Ups mit den Figuren der teilnehmenden Helden lieber. Obwohl, einen Pluspunkt gibt es dann doch noch. Und zwar etwa eineinhalb Seiten in denen sich Natasha und Clint näher, sehr viel näher, kommen. Das sieht gut aus und vermittelt auch genau die richtige Stimmung. Von sexy Natasha ganz zu schweigen.

FAZIT:

Ein inhaltlich eher belangloses Heft, das hauptsächlich im visuellen Bereich punkten kann. Bagley versteht sein Werk, wohingegen Bendis weiter abbaut, oder sich keine Mühe gibt, etwas aufzubauen. Das ist wohl Ansichtssache. Für mich jedenfalls ist es schon ein wenig enttäuschend, zu sehen, wie Bagley sein Talent so verschwenden muss.

Avengers – Die Rächer Nr. 4 [Panini, Mai 2013]

Thanos hat sich mithilfe des Zodiac auf der Erde einen kosmischen Würfel gesichert. Doch damit scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Dies bemerken auch die Rächer und die Wächter der Galaxie. Also nutzen sie ihre Chance, dem Tyrannen entgegenzutreten. Aber Thanos kann sich ihrer entledigen. So einfach jedoch geben die beiden Teams nicht auf. Erst recht nicht, wenn sie noch Unterstützung auf der Erde haben, die ihnen den Rücken stärkt. Gemeinsam wird also ein weiterer Angriff geplant …

Bendis zieht die Zügel an. Zu Beginn noch eine fast aussichtslose Situation und dann geht es schnurstracks gegen den Bösewicht. Das ist zwar einerseits gut, weil es so schneller vorbei ist (und es auch irgendwie den Anschein macht, als wüsste Bendis nicht mehr weiter) und andererseits wirkt dadurch auch alles sehr gehetzt und chaotisch. Ein großer Teil des Lesevergnügens wird hierdurch geschmälert.
Während Bendis fast schon wie gewohnt abbaut, zeigt Bagley noch einmal, was er kann. Sein Artwork ist dynamisch, opulent und emotional. Genau dass, was ein guter Zeichner können muss. Es gibt aber auch etwas zu bemängeln. Gegen Ende wirken auch hier viele der Panels gehetzt. Es fehlen Details und es scheint, als hätte Bagley unter Zeitdruck gestanden.

FAZIT:

Sowohl Bendis als auch Bagley haben beide schon bewiesen, dass sie ein längeres Durchhaltevermögen besitzen. Dadurch ist es irgendwo schön schade, dass es nach diesen vier Kapiteln, bzw. US-Ausgaben schon wieder zu Ende sein soll. Dem gegenüber steht jedoch die abnehmende Qualität der Geschichten und leider auch des Artworks und deshalb ist es irgendwie auch wieder gut. Besser so, als wenn die Serie komplett im Sumpf der Belanglosigkeit versackt.