Hilda (Staffel 1) [Netflix, September 2018]

Es gibt Dinge, die faszinieren einen sofort. Und dann denkt man sich so, dass man andere daran teilhaben lassen sollte. So ging es mir mit vielen Dingen in letzter Zeit, aber oftmals war es gerade die Zeit, die dies erschwerte. Und so wollte ich schon lange ein Review zu so vielen dieser Dinge machen, habe es aber immer wieder vor mir hergeschoben, weil andere Dinge wichtiger waren. Aber inzwischen ist die Liste mit Reviewideen so lang geworden, dass ich langsam mal daran denken muss, diese abzuarbeiten. Den Anfang macht die erste Staffel von „Hilda“ einer Animationsserie, die auf den Comics von Luke Pearson basiert, von denen ich euch eine gekürzte Ausgabe bereits im Rahmen der 2017er Gratis Comic Tag-Reviews vorgestellt habe. So war es natürlich ein Muss für mich, die Serie anzusehen und nun ist es hier, das Review zur ersten Staffel …

Hilda (Staffel 1)

Titel: Hilda (Season 1)
Umfang:
13 Folgen (je 24 Minuten)
Erfinder:
Luke Pearson
Regie:
Andy Coyle
Drehbuch:
Stephanie Simpson, Kenny Byerly, Ben Joseph, Luke Pearson
Produzenten:
Luke Pearson, Stephanie Simpson, Kurt Mueller, Clint Eland, Paula Rosenthal, Adam Idelson
Produktionsland:
Großbritannien, Kanada
Produktionsjahr:
2018
Titelsong:
Grimes
Originalsprecher:
Bella Ramsey (Hilda), Daisy Haggard (Mum/Johanna), Ameerah Falzon-Ojo (Frida), Oliver Nelson (David), Ilan Galkoff (David/Gesang), Rasmus Hardiker (Alfur), Kaisa Hammarlund (Weitere Rollen), Reece Pockney (Trevor/Weitere Rollen), Simon Greenall (Weitere Rollen), Ako Mitchell (Holzmann/Weitere Rollen), Claire Skinner (Weitere Rollen), Nina Sosanya (Weitere Rollen), Ólafur Darri Ólafsson (Weitere Rollen)

Deutsche Sprecher: Carlotta Pahl (Hilda), Stephanie Damare (Johanna/Hildas Mutter), Tim Kreuer (Alfur), Lino Dohse (David), Chloë Lee Constantin (Frida), Oliver Warsitz (Holzmann), Patrick Bach (Rabe)
Erstaufführung:
21. September 2018

Hilda lebt gemeinsam mit ihrer Mutter in einem wunderbaren Wald. Einem Wald voller Fabelwesen, Geheimnissen, Abenteuern und sehr viel Unbekanntem. Das Haus, in dem Hilda mit ihrer Mutter lebt, hat bereits ihr Großvater gebaut und das kleine blauhaarige Mädchen liebt es hier zu leben. Ihr bester Freund ist ein kleiner Hirschfuchs, der auf den Namen Hörnchen hört. Doch die friedliche Idylle beginnt zu bröckeln, als Hilda und ihre Mutter mysteriöse Nachrichten von kleinen unsichtbaren Wesen auf ihrer Türschwelle finden, die sie auffordern das Tal zu verlassen. Hilda will dem jedoch nicht tatenlos zusehen und macht sich auf die Suche nach den Absendern der Nachrichten. Dabei lernt sie den kleinen Elfen Alfur kennen und ein aufregendes Abenteuer beginnt …

Wie bereits erwähnt basiert die Serie auf der gleichnamigen britischen Comicreihe von Luke Pearson, die bisher fünf Bände umfasst, der aktuelle sechste Band „Hilda and the Mountain King“ soll noch dieses Jahr erscheinen. Die erste Staffel umfasst dabei die Bände Eins bis Vier, wovon die ersten drei Folgen Adaptionen der ersten drei Bände sind, und der vierte die Folgen Zwölf und Dreizehn. Die Handlung wurde teilweise erweitert, leicht verändert und bestimmte Ereignisse treten in der Serie früher ein, als in der Comicvorlage. Die Folgen vier bis elf sind Eigenkrationen für die Serie und behandeln nur wenige Elemente aus der Comicvorlage. Für die Adaption zeichnen hier vor allem die Drehbuchautoren Stephanie Simpson, Kenny Byerly und Ben Joseph verantwortlich, die aber immer wieder von Luke Pearson unterstützt wurden. Zudem hat Luke Pearson die Bücher zu den Folgen Zehn und Zwölf verfasst.

Die Geschichte selbst ist ein sogenannter All Ages-Titel. Er eignet sich also für alle Altersstufen und etwas, dass diese Serie in meinen Augen so gelungen macht ist die, dass sie pädagogisch ist, aber dies ohne einen erhobenen Zeigefinger schafft. Egal ob als Kind oder Erwachsener, es fällt relativ leicht sich mit der Hauptfigur zu identifizieren. Die Mischung aus Märchen, Fantasy, Drama, Comedy, Mystery und einem kleinen bisschen Horror zeigt die Vielseitigkeit dieser Serie. So funktioniert auch jede Folge für sich selbst, bildet aber dennoch mit allen anderen Folgen eine zusammenhängende Hintergrundgeschichte. Das es dabei vor allem um Spaß geht ist ein zusätzlicher Pluspunkt der Serie, bei der man manchmal das Gefühl hat, dass sie sich selbst nicht so recht ernst nimmt.

Optisch orientiert sich die Serie am Stil der letzten drei Bände, in denen alles ein wenig runder gestaltet wurde. Diese „Verniedlichung“ geht zum Glück nicht zulasten der Glaubwürdigkeit der Figuren, oder der Bedrohlichkeit einiger Gegner. Vielmehr wirkt so alles harmonischer und die Figuren bilden auch mit dem ebenfalls sehr schön gezeichneten Hintergrund eine gelungene Symbiose. Wer nun denkt, dass so eine frische und lebensfrohe Serie mit grellen und leuchtenden Farben überzeugt, der wird (glücklicherweise?) enttäuscht werden. Denn die Farben in Hilda sind allesamt eher gedeckt, pastellartig und beruhigend, ohne dabei farb- und leblos zu wirken. Vielmehr hat es Luke Pearson geschafft die Freude und Lebenslust nicht durch die Optik, sondern alleine durch die Figuren zu transportieren. So setzt sich auch der minimalistisch simple Stil der Figuren und Hintergründe in der Farbwahl fort.

Neben der grandiosen Story und der wunderschönen Optik wissen auch die Sprecher, die Soundkulisse und vor allem die Musikuntermalung zu überzeugen. Schon der „einfach“ klingende Titelsong hat Merkmale und Elemente, die ihn zwar nicht zu einem Ohrwurm machen, den man aber dennoch sehr gerne hört und deshalb keinen Bedarf verspürt, das Intro auf Netflix zu überspringen. Das Titellied stammt von der kanadischen Singer Songwriterin Claire Elise Boucher, alias Grimes, und fängt die Stimmung der Serie sehr gut ein. Für die musikalische Untermalung der einzelnen Episoden sind Dawn Sutter Madell, Dan Margan und Ryan Carlson verantwortlich und schaffen so immer wieder die richtige Atmosphäre, die musikalisch hin und wieder an erfolgreiche US-Serien erinnert.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Serie viel Spaß gemacht hat und das nicht nur, weil es auf einer Comicserie basiert, sondern weil Hilda einfach charmant, niedlich, spannend und witzig ist. Ähnlich ging es übrigens meinen Kindern. Die beiden haben gesehen, wie Papa eine Serie schaut, haben dann mitgeschaut und dann mussten wir die „verpassten“ Episoden noch nachholen, weil sie auch gerne alles sehen wollten. So zeigt sich, dass diese All Ages-Serie auch wirklich bei, nun ich sage einmal „fast“ allen Altersgruppen Anklang findet und bisher trotz medialen Interesses noch immer eine Art Geheimtipp darstellt. Ich kann euch die 13 Folgen umfassende erste Staffel nur wärmstens ans Herz legen. Eine zweite Staffel ist bereits bestellt und wird, wie Netflix nun am 15. Januar 2019 bestätigte, voraussichtlich 2020 veröffentlicht werden.

Copyright aller verwendeten Bilder und Videos © 2018-2019 Netflix / Luke Pearson / Silvergate Media / Mercury Filmworks / Nobrow Press / Atomic Cartoons

Links:

„Hilda“ (Staffel 1) bei Netflix ansehen.
„Hilda“ (Comics) bei Reprodukt bestellen.

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