Schon so oft wurden bei Batman Mitglieder der Familie zu Grabe getragen. Immer wieder musste einer der tapferen Helden sein Leben lassen. Doch es gab eine stetige Konstante, die Autor Tom King nun in seiner „Bane City“-Storyline entfernt hat. Solltet ihr also „Bane City“ noch nicht gelesen haben, dann lest besser nicht weiter. Für alle anderen sind die kommenden Infos keine Spoiler mehr.
Batman Sonderband: Pennyworth R.I.P.
Autor/in: James Tynion IV, Peter J. Tomasi, Tom King
Zeichner/in: Eddy Barrows, Eduardo Risso, Jorge Fornés, Mike Norton, Sumit Kumar, Eber Ferreira, Chris Burnham, Marcio Takara, Diogenes Neves, David Lafuente
Format: Softcover
Umfang: 124 Seiten
Inhalt: Batman Pennyworth R.I.P., Detective Comics Annual 3, Batman Annual 4
Verlag: Panini Comics
Preis: 15,00 Euro
Es ist nun schon einige Zeit her, dass Bane Batmans Freund und Partner Alfred Pennyworth getötet hat, und das alles unter den Augen von Bruces Sohn Damian, der sich nun die Schuld am Tod Alfreds gibt. Inzwischen ist Alfred beigesetzt und nachdem nun auch ein neu gestiftetes Kinderkrankenhaus seinen Namen trägt, trifft sich die Batfamilie in einer abgeschiedenen Bar, um sich gegenseitig ihre jeweils wichtigsten Geschichten um Alfred zu erzählen. Doch da ist mehr …
Außerdem gibt es Erinnerungen in Tagebuchform, oder in Rückblicken auf Alfreds Leben vor und während seiner Zeit an Batmans Seite.
Neben dem federführenden Autor Tom King, der diesen Umstand erst herbeigeführt hat, sind in diesem Band auch seine namhaften Kollegen James Tynion IV und Peter J. Tomasi vertreten, die ebenfalls beide über reichhaltige Bat-Erfahrung verfügen. Daher ist es auch mehr als verständlich, dass die von ihnen verfassten Geschichten das Wesen Alfreds und der Batfamilie sehr gut einfangen. Wobei so richtig mit den Charakteren nur im ersten Drittel gespielt wird, und der Rest zwar durchaus interessante, aber dennoch eher nebensächliche Geschichten präsentiert. Nur wirklich wenige Geschichten erzählen so richtig interessante Dinge, während ein Großteil leider nur wie Tagebucheinträge wirken, die mit Bildern versehen wurden. Hier wäre durchaus mehr möglich gewesen, zumal diese auch teils zu unglaubwürdig wirken, selbst für einen Superheldencomic, da es sich streng genommen dennoch nur um einen Menschen, mit reichlich sportlichem Training und technischen Gadgets handelt.
Zeichnerisch gibt es weitaus weniger zu bemängeln. Neben vielen Größen der Comicbranche sind auch einige eher weniger bekannte Namen vertreten, die jedoch allesamt gute, bis sehr gute Arbeit leisten. So richtig herausstechend sind zwar nur die bekannten Künstler, vermutlich auch deshalb, weil die „frischeren“ ihren eigenen Stil noch nicht so gefestigt haben. Und so wird in zumeist recht düsteren und kühlen Bildern Alfreds Leben dargestellt. Trotz recht wechselhafter Stile wirkt der Band in sich optisch durchaus homogen und passt mit seinem Gesamtstil gut in die das visuelle Bild, welches man von Batman inzwischen gewohnt ist.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass der Band dem Andenken an Alfred ein durchaus würdiges Denkmal setzt, teilweise aber doch ein wenig hinter meinen persönlichen Erwartungen zurückbleibt. Dies liegt aber hauptsächlich und vor allem am Titel, der sich den Vergleich mit den deutlich besseren „Batman R.I.P.“ von Grant Morrison gefallen lassen muss. Außerdem, so muss ich gestehen, hatte ich mehr damit gerechnet, dass man aufzeigt, wie wichtig Alfred doch für die Batfamilie war und diese nun ohne ihn zurechtkommen muss. Dies wird lediglich im ersten Teil des Bandes angerissen, aber nicht konsequent genug verfolgt. Gerade die innere Zerissenheit zwischen dem jetzt alleine gelassenen „Kind“ Bruce Wayne, der nun seine neue Rolle als „Vater“ des Teams finden muss, die bisher, auch wenn eher unbewusst, Alfred innehatte.
So verfehlt der Band leider mein erwartetes Ziel und es bleibt „nur“ ein guter Andenkenband, an einen wichtigen Mitstreiter, dessen Rolle nie so klar definiert und der eher der stille Liebling im Hintergrund war.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2020 DC Comics / Panini Comics
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