Heute folgt wieder einmal ein Marvel Titel. Und wie schon bei Spider-Man: Season One handelt es sich bei Hulk: Season One um die Neuinterpretation der klassischen Origin des grünen Goliaths …
Hulk: Season One
Das Schicksal nimmt seinen Lauf als Bruce Banner den jungen Rick Jones vor der von ihm selbst entwickelten „Banner“-Gamma-Bombe rettet. Doch eben jenes Schicksal scheint es gut mit dem Wissenschaftler zu meinen und Banner darf überleben. Was jedoch dann folgt, ist kein Glück mehr. Denn nicht nur das Dr. Banner sich wegen einer offenbar nicht funktionierenden Bombe verantworten muss, weil er einen Haufen Steuergelder für ein Spielzeug verpulvert hat, nein er ist auch noch mit einem anderen Problem „gesegnet“. Immer wenn es Nacht wird, verwandelt sich der schmächtige Wissenschaftler in ein grünes Monster und läuft Amok. Doch Banner ist nicht dämlich und verschanzt sich und seinen neuen „Partner“ in einem stillgelegten Bunker der Army.
Aber es gibt noch mehr Probleme. Eine Organisation hat ebenfalls Interesse an dem grünen Monster, welches inzwischen als Hulk bekannt ist, oder besser gesagt an seiner Kraft. Dieser soll einen Kontrahenten ausschalten. Mit der Vergangenheit von Bruce Banner ist es ein leichtes, den Hulk unter Kontrolle zu bekommen.
Wie schon bei Spider-Man: Season One, soll auch hier die Origin eines bekannten Marvelhelden runderneuert werden. Im Gegensatz zu eben genanntem Flaggschiff geschieht dies bei Hulk sogar ein wenig drastischer als beim beliebten Netzschwinger. Während dort die Origin geringfügig modernisiert wurde, so wird hier bei Hulk schon mit wesentlich härteren Bandagen gekämpft. Doch ich muss auch als alter Fan des Hulks anerkennen, dass mir diese Änderungen durchaus gefallen. Fred van Lente schafft es die leider doch schon etwas angegraute Entstehungsgeschichte gehörig aufzufrischen und das gleich in doppelter Sicht. Denn anders als in der von Stan Lee und Jack Kirby verfassten Geschichte ist der Hulk hier von Beginn an Grün und nicht Grau. Auch das Elizabeth „Betty“ Ross von Beginn an eine Begleiterin von Bruce Banner ist, überzeugt auf voller Linie. Dadurch ergeben sich sofort immense Handlungsspielräume, die Betty aus der früheren „Rette-die-hilflose-Schönheit“-Position in die „Emanzipierte-junge-Frau“-Rolle hinübergleiten lässt.
Für die visuelle Umsetzung ist Tom Fowler verantwortlich, welcher bereits für Venom sein Talent unter Beweis stellen durfte. Fowlers Interpretation des grünen Gammamonsters ist zwar nicht neu, aber dennoch sehr überzeugend. Er schafft es ohne Probleme, dem Hulk nachvollziehbare, und vor allem überzeugende Emotionen in das Gesicht zu zaubern. Auch seine menschlichen Protagonisten sehen weitaus besser aus, als noch bei Venom. Einziges Manko sind meiner Meinung nach, die gelegentlich verschobenen Proportionen, doch dies ist wohl des öfteren der Dynamik des Bildes geschuldet, wie es auch bei Humberto Ramos des öfteren der Fall ist. Von diesem Punkt einmal abgesehen trifft Fowlers Stil den Charakter der Geschichte, wie der sprichwörtliche Hammer den Nagel auf den Kopf.
FAZIT:
Mit Hulk: Season One legen Fred van Lente und Tom Fowler eine gelungene Neuinterpretation der Origin des grünen Goliaths vor, ohne die klassische Geschichte zu missachten. Stattdessen werden mit neuen Ideen und Erweiterungen eine Basis geschaffen, auf welche der Hulk aufbauen kann. Zwar werden mit dieser Origin sehr viele Entwicklungsschritte, für welche der klassische Hulk Jahre oder Jahrzehnte benötigte innerhalb von wenigen Seiten abgehandelt, aber so ergibt sich im Gesamtbild ein wesentlich glaubwürdiges Bild über die Entwicklung des Gammamonsters und seines Alter Egos Bruce Banner. Letztendlich kann aber nur der Leser entscheiden, welche Origin die bessere ist.
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