Wir schreiben den 19. Oktober im Jahre des Herren 2017. Es ist ein ganz besonderer Tag. Ein Tag, der die Welt nachhaltig verändern wird. Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war. Und so hält die ganze Welt den Atem an, als an jenem schicksalhaften Tag das neueste Abenteuer von Asterix erscheint.
Okay, ich gebe es zu. Das war ein bisschen dick aufgetragen. Was aber stimmt, ist, dass das Erscheinen eines neuen Asterix-Bandes durchaus ein weltweites Großereignis ist, dem sogar die verschiedensten Nachrichtenformate auf den unterschiedlichsten Vertriebswegen Zeit und Aufmerksamkeit widmen. Selbst seriöse Nachrichtenformate berichten darüber und sogar die BILD-Zeitung hat mal die Chance etwas abzudrucken, dass sich nicht mit Lügen, Gewalt und Hetzerei befasst. Na gut, bevor ich wieder abschweife, möchte ich mich stattdessen lieber dem hier vorliegenden 37. Band des gallischen Duos Asterix und Obelix, und dem dritten Band des aktuellen Kreativteams Jean-Yves Ferri und Didier Conrad im Rahmen meiner Asterix Review Special-Reihe widmen.
Doch warum gerade innerhalb der Review-Special-Serie? Ja, und warum ausgerechnet jetzt schon, da das letzte Special doch gerade erst vor zwei Wochen erschienen ist und das nächste frühestens am zweiten November-Sonntag an der Reihe wäre?
Nun, das ist recht einfach. Zum einen würde dieser Band früher oder später (derzeit eher früher, als später) sowieso in dieser Reihe „erneut“ erscheinen, was ich nun hiermit umgehe und zum anderen ist diese Serie sowieso ein regelrechter Lesermagnet, weshalb es einfach Sinn macht alles, was mit Asterix zu tun hat, gleich in die Reihe mit hineinzupacken, weil es dann einfach mehr Aufmerksamkeit und Reichweite bekommt.
Naja, und das ich das Special jetzt schon einschiebe ist einfach dem Veröffentlichungstermin des Bandes geschuldet und das ich, ganz simpel gesagt, nicht bis zum 12. November warten möchte, um den Band und das damit verbundene Gewinnspiel, vorzustellen. So haben alle Gewinnspielteilnehmer nämlich auch noch die Möglichkeit, den Band, wenn sie ihn gewinnen, rechtzeitig vor Weihnachten zu erhalten, selbst dann, wenn die Post mal wieder bummelt. Dafür wird es dann aber am 12. November, an dem das eigentliche Special erscheinen sollte, keines geben.
So, doch nun geht es wirklich los…
Nach „Asterix bei den Pikten“, dem ersten Band nach der Ära Goscinny/Uderzo (bzw. zuletzt ja nur noch Uderzo), welcher die beiden gallischen Helden in die schottischen Highlands führte und „Der Papyrus des Cäsar“, der sich vornehmlich im, und in näherer Umgebung um das Heimatdorf der gallischen Widerständler abspielte, geht es im neuesten Abenteuer wieder, ganz in alter Tradition, auf eine weiter entfernte Reise. Mit einer Startauflage von 5 Millionen Exemplaren, verteilt auf 17 Sprachfassungen, wovon alleine 1,4 Millionen Exemplare auf die deutsche Softcover-Ausgabe und 350.000 Exemplare auf das Hardcover sowie weitere 1.111 Exemplare auf die limitierte Luxusedition entfallen. Somit schlägt alleine die deutsche Sprachfassung mit mehr als sagenhaften 1,75 Millionen Exemplaren zu Buche.
Nach den bereits erwähnten ersten beiden Bänden waren die Erwartungen der Fans und Presse, zugegebenermaßen auch meinerseits entsprechend hoch, was einer solchen Veröffentlichung oftmals nicht zuträglich ist. So überschlugen sich schon wenige Stunden nach dem offiziellen Verkaufsstart die Meinungen im Internet und kurze Zeit später in Funk- und Printmedien. Während die einen den Band feiern und seinen spritzigen, frischen Erzählstil loben, die wunderbaren Zeichnungen von Conrad preisen, der Uderzos Stil nicht einfach nur versucht zu kopieren, schimpfen andere darüber, dass dies der bisher schlechteste Band des Duos sei. Manch einer stuft ihn sogar niedriger ein, als das bis dato vermeintlich schlechteste Werk „Gallien in Gefahr“. Es ist, wie es immer ist. Asterix ist Kunst geworden und über Kunst lässt sich vortrefflich streiten. Auf einem gemeinsamen Nenner, wird man jedoch selten kommen. Was dem einen gefällt, wird der andere hassen.
Doch, wie ist dieser Band nun wirklich? Was halte ich von diesem neuesten Werk aus der Feder des noch recht jungen Duos, die sich redlich Mühe geben die Legende von Asterix am Leben zu erhalten, regelmäßig neue und frische Abenteuer abzuliefern, derzeit immerhin im 2-Jahres-Rhythmus, die es nicht schon einmal so, oder so ähnlich gab und dennoch allen Erwartungen gerecht zu werden? Ich hoffe, dass euch dieses Special, welches ich wie immer mit größter Hingabe und Sorgfalt verfasst und mit zahlreichen Zusatzinformationen angereichert habe, einen kleinen Einblick geben kann …
Asterix in Italien
(Egmont, Oktober 2017)
Die Straßen des Römischen Reiches sind in einem miserablen Zustand. Doch statt dies zuzugeben, entschließt sich Lactus Bifidus, seines Zeichens Leiter des römischen Verkehrswesens, ein Wagenrennen zu veranstalten, welches die ausgezeichneten römischen Verkehrswege der gesamten Welt präsentieren soll. Und so sind alle Völker eingeladen, mit ihren Vertretern an diesem Wagenrennen teilzunehmen. Natürlich lassen es sich auch Asterix und Obelix nicht nehmen diesem Spektakel beizuwohnen, nachdem Obelix von der Wahrsagerin Sybille die Weißsagung erhalten hat, dass er ein großer Aurige (Rennwagenfahrer) sein wird, dem die Frauen zu Füßen liegen. Also besorgt sich Asterix‘ stämmiger Freund kurzerhand einen Rennwagen bei Erlkönix dem Wagenhändler und 4 Pferde aus einem der umliegenden römischen Lager und auf geht es nach Italien, wo das Wagenrennen und der Ruhm auf ihn warten …
Die Handlung an sich ist, da muss ich einigen Kritikern zustimmen, nicht gerade die innovativste. Dennoch kann mich die Idee überzeugen, auch weil sie, mit einem Augenzwinkern betrachtet sehr gut die allgemeinen aktuellen Zustände der Verkehrswege unserer Gesellschaft, sehr gut widerspiegelt. Somit ist auf jeden Fall der Bezug zur gegenwärtigen Gesellschaft, wie es auch Goscinny sehr gut schaffte, gegeben. Auch sonst schafft es Ferri Ideen und Gegebenheiten einzubringen, wie es René Goscinny in seinen frühen Werken vollbrachte. Vergleicht man diese dritte Arbeit mit den Frühwerken Goscinnys, fällt mir auch, dass es gar nicht so viel Unterschied in der Erzählweise, Charakterisierung und Humor gibt, wie viele Kritiker dies oft bemängeln. Natürlich lässt sich dieser Band nicht mit späteren Meisterwerken vergleichen, da auch Goscinny hier eine Entwicklung bestritten hat, die Ferri und Conrad erst noch durchleben müssen. Gleiches gilt in meinen Augen für Conrads Zeichnungen. Sein Stil imitiert zwar nach wie vor Uderzos letzte Werke, beginnt aber dennoch langsam eigene Stilelemente einfließen zu lassen, was vor allem in der Mimik so mancher Figuren deutlich zu sehen ist. Insgesamt wirken seine Zeichnungen in diesem Band stimmiger und runder, als es noch in den ersten beiden Ausgaben der Fall war. Didier Conrad, so könnte ich sagen, findet langsam seinen eigenen Stil, ohne dabei die Wurzeln Asterix‘ durch seinen geistigen Vater Albert Uderzo, zu vergessen.
Doch nun möchte ich noch zu ein paar Eigenheiten und Bonusinfos kommen. Was mir als erstes aufgefallen ist, ist das in diesem Band zwei Seiten fehlen, die bisher in fast jeden Abenteuer enthalten waren. Zum einen fehlt die typische Karte Galliens, was an sich nicht so schlimm wäre, gab es doch in der Vorberichterstattung eine sehr schöne Karte Italiens zu sehen, welche aber leider hier keine Verwendung findet. Auch fehlt die Seite mit der Vorstellung der Gallier. Bisher haben auch fast alle Asterix-Abenteuer genau 44 Comicseiten umfasst, was dieses streng genommen zwar auch hat, wenn da nicht die eine Seite mit der Abbildung der Streckenkarte für das Wagenrennen wäre. Somit sind es ganz genau gezählt 45 Seiten, sprich eine Seite mehr, als üblich. Somit beginn dieses Abenteuer bereits auf Seite 2 und nicht wie bisher gewohnt auf Seite 5. Und während die bisherigen Abenteuer auf Seite 48 endeten, ist hier bereits auf Seite 46 Schluss. Das Impressum befindet sich ebenfalls nicht, wie sonst üblich, auf Seite 2, sondern auf Seite 47 und den Abschluss des Bandes bildet eine ganzseitige Werbung für die Luxusbox mit allen 37 Abenteuern plus 3 Sonderbänden. Offenbar hat entweder Egmont oder der französische Lizenzgeber hier gewisse Veränderungen in der Gestaltung vorgenommen.
Aber genug der Kritik an solchen Nichtigkeiten, wie der Albengestaltung und fehlender Elemente wie der Karte und der Figurenseite. Denn wie auch schon Goscinny und Uderzo, ließen es sich auch Ferri und Conrad nicht nehmen bekannte Persönlichkeiten zu karikieren und ihnen, in der einen oder anderen Form, in diesem Abenteuer einen Platz in der Ruhmeshalle der Asterix-Gastauftritte zu gewähren.
Beginnen möchte ich mit dem italienische Tenor Luciano Pavarotti, der hier als singender Gastwirt in Parma seinen Auftritt erhält. Neben Pavarotti wurde noch einem weiteren bekannten Musiker gedacht, der aber nicht in Persona auftritt, sondern nur am Rande mit seinem berühmtesten Werk erwähnt wird. Zumindest wenn man sich der französischen Originalfassung bedient. Im Verlauf der Geschichte wird Caligarius, der sich als der bekannte Wagenlenker Testus Sterone offenbart, von seinem Mitfahrer an seine Villa auf Capri erinnert, was dieser jedoch, zumindest in der deutschen Fassung mit den Worten „Ich pfeife auf die Villa! …“ abtut. Im französischen Original sagt er jedoch „Capri, c’est fini“, was soviel bedeutet wie „Mit Capri bin ich fertig“, oder auch „Mit Capri ist es vorbei“. Hier wird auf das bekannte Lied von Hervé Vilard aus dem Jahr 1965 angespielt. Aber damit noch nicht genug. Auch eine französische Berühmtheit fährt sich in die Annalen der Asterix-Gastauftritte. Als geheimnisvoller römischer Rennwagenfahrer Caligarius tritt niemand Geringeres, als der französische Formel-1-Rennfahrer Alain Prost auf, der von 1980 bis 1993 aktiv in der Formel-1-Weltrangliste mitwirkte.
Ich denke, ihr könnt euch nun schon ein recht gutes Bild von dem Abenteuer machen, ohne das ich hoffentlich Zuviel verraten habe. Der Band ist noch lange keine Meisterleistung, wie man es von René Goscinny und Albert Uderzo in der Hochzeit ihres Schaffens gewohnt war. Aber er ist auf einem guten Weg und kann sich durchaus mit den Anfangsarbeiten der Goscinny/Uderzo-Ära messen. Jean-Yves Ferri und Didier Conrad sind auf einem guten Weg, den Abenteuern von Asterix und Obelix ihren eigenen Stempel aufzudrücken, ohne dabei zu vergessen, was die beiden Gallier so erfolgreich gemacht hat. So manch einer wird den Weg, den Ferri und Conrad bestreiten, vermutlich nicht gefallen, andere, so wie ich, werden frohen Mutes dem frischen Wind folgen und schauen, wo er uns hinträgt. Ich für meinen Teil bin zufrieden mit dem Band und denke, dass auch Ferri und Conrad an ihrer Arbeit reifen werden, wie es auch schon Goscinny und Uderzo getan haben.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2017 Les Editions Albert/Rene Goscinny/Uderzo
Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2017 Les Éditions Albert René
http://www.asterix.de, http://www.ehapa.de, http://www.egmont-comic-collection.de
Wie in der Überschrift versprochen gibt es nun noch das Gewinnspiel, welche sich dank der freundlichen Unterstützung von Egmont Ehapa Media veranstalten darf. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist dieses Review aufmerksam lesen und mir auf der hier verlinkten Gewinnspielseite die richtige Lösung und natürlich alle notwendigen Infos einzutragen, damit ich euch nach Beendigung und Auslosung, die Gewinne schnellstmöglich zusenden kann. Das Gewinnspiel läuft bis einschließlich 05. November 2017 um 23:59 Uhr. Alle bis dahin eingegangenen korrekten Antworten mit vollständigen Angaben nehmen an der Verlosung teil. Antworten, die nach diesem Datum eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden. Teilnehmen dürfen alle volljährigen Personen mit einem Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Teilnehmer die über Gewinnspielsammelseiten (und Foren) mit vorgefertigten Antworten teilnehmen, werden von der Verlosung grundsätzlich ausgeschlossen. Weitere Hinweise auch auf der Gewinnspielseite. Hier nun die Frage:
„Welche berühmte Persönlichkeit verbirgt sich hinter dem römischen Rennfahrer Caligarius?“
Die bisherigen Review-Specials:
- Asterix der Gallier
- Die goldene Sichel
- Asterix und die Goten
- Asterix als Gladiator
- Tour de France
- Asterix und Kleopatra
- Der Kampf der Häuptlinge
- Asterix bei den Briten
- Asterix und die Normannen
- Asterix als Legionär
- Asterix und der Avernerschild
- Asterix bei den Olympischen Spielen
- Asterix und der Kupferkessel
- Asterix in Spanien
- Streit um Asterix
- Asterix bei den Schweizern
- Die Trabantenstadt
- Die Lorbeeren des Cäsar
- Der Seher
- Asterix auf Korsika
- Das Geschenk Cäsars
- Die grosse Überfahrt
- Obelix GmbH & Co. KG
- Asterix bei den Belgiern
- Der grosse Graben
- Die Odyssee
- Der Sohn des Asterix
- Asterix im Morgenland
- Asterix und Maestria
- Obelix auf Kreuzfahrt
- Asterix und Latraviata
- Asterix plaudert aus der Schule
- Gallien in Gefahr
- Asterix & Obelix feiern Geburtstag
- Asterix & Friends (Browsergame)
- Asterix der Gallier (Film)
- Asterix (Gameboy/NES)
- Asterix in Novaesium
- Asterix und Kleopatra (Film)
- Asterix (SNES)
- Gallische Geschichten mit Asterix und Obelix
- Asterix & Obelix (Gameboy)
- Asterix erobert Rom (Film)
- Asterix erobert Rom – Das Buch zum Film (Album, Neuauflage)
- 12 Prüfungen für Asterix
- Asterix and The Great Rescue (Sega Mega Drive)
- Asterix – Sieg über Cäsar (Film)
- Uderzo von seinen Freunden gezeichnet
- Asterix – The Great Rescue (Game Gear/Master System)
- Uderzo – Der weite Weg zu Asterix
- Asterix & Obelix (SNES)
- Asterix bei den Briten (Film)
- Asterix – Streit um Gallien (Playstation)
- Asterix bei den Pikten
- Asterix – Die Trabantenstadt (3DS)
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