Review Kurzüberblick (39) [The Walking Dead Nr. 15 & Batman: Das erste Jahr]

Heute gibt es eine bunte Mischung aus Zombieserie und Superheldenaction. Neben dem fünfzehnten Band von Robert Kirkmans Erfoglsserie habe ich mir dieses Mal auch Batmans erstes Jahr ausgesucht. Eine Storyline von Frank Miller und David Mazzucchelli, die das erste Jahr Batmans näher beleuchtet und auch die Beziehung zwischen dem Mitternachtsdetektiv und dem Polizisten James Gordon begründet.

Comic Review Kurzüberblick

The Walking Dead Nr. 15: Dein Wille geschehe [Juni 2012]

Autor: Robert Kirkman
Zeichner: Charlie Adlard
Format: Hardcover
Umfang: 152 Seiten
Inhalt: Walking Dead 85-90
Verlag: Amigo Grafik GbR
Preis: 16,00 Euro

Rick zweifelt an seinen Fähigkeiten als Anführer. Dies bleibt natürlich in Alexandria auch nicht unbemerkt, weshalb sich einige der „alten“ Bewohner beginnen gegen den neuen „Häuptling“ aufzubegehren. Während Rick nichts davon zu bemerken scheint, da er noch immer in Sorge um seinen Sohn Carl ist, sichern ihm andere aus seinem alten Team auf teils nicht ganz konventionelle Weiße den Rücken …

Das Drama um das alltägliche Leben nimmt weiter seinen Lauf und Robert Kirkman schiebt die zwischenmenschlichen Beziehungen weiter in den Vordergrund. Er zeigt, dass je mehr Menschen miteinander auskommen müssen, das mögliche Gewaltpotenzial exponentiell ansteigt. Viele Menschen haben mehr unterschiedliche Meinungen als nur wenige und somit lassen sich mehr Menschen auch weniger leicht führen/leiten, als nur eine kleine Gruppe. Und ehrlich gesagt hatte es Rick mit seiner kleinen Gruppe schon nicht leicht. Dieses Abbilden im Kleinen spiegelt nur das wieder, was die Welt und die Gesellschaft im Großen vorleben. Kirkman macht also nichts anderes, als das tägliche Leben genau zu studieren und für seine Zombieserie umzusetzen. Die Zombies sind dabei nur ein Mittel zum Zweck und dienen vorrangig als erzählerisches Stilmittel.
Zu den Zeichnungen muss ich, denke ich, nicht mehr viel sagen. Charlie Adlard zaubert mit seinen Schwarz/Weiß-Bildern eine unglaubliche Stimmung aufs Papier, dass es einem immer wieder die Sprache verschlägt. Und obwohl er von Band zu Band besser wird, haben seine Figuren eine manchmal ungewöhnlich gleichgültige Mimik. Aber vielleicht wird das ja noch.

Der fünfzehnte Band von Kirkmans Dramaserie spielt vorrangig mit den Emotionen aller beteiligten Figuren und bietet nur eine gute Handvoll Zombieaction. Für meinen Geschmack ist es die richtige Mischung, auch wenn einige Drama/Soap-Momente zu künstlich wirken. Vom Prinzip her hätte man die enthaltenen Ereignisse auch gut in der Hälfte an Seiten erzählen können.

Batman: Das erste Jahr [Dezember 2012]

Autor: Frank Miller
Zeichner: David Mazzucchelli
Format: Hardcover
Umfang: 100 Seiten
Inhalt: Batman (1940) 404-407
Verlag: Panini Comics
Preis: 22,00 Euro

Bruce Wayne ist noch nicht lange wieder in Gotham, hat aber bereits seine „Arbeit“ als Batman aufgenommen, als Lieutenant James Gorden die korumpierten Straßen dieser Stadt betritt. Jim Gordon ist ein guter Polizist, der aber nicht immer im Sinne seiner Vorgesetzten handelt, insbesondere wenn diese korrupt sind. Es dauert auch nicht lange, bis Jim die Wahrheit Gothams entdeckt und er Batman über den Weg läuft. Ab diesem Moment beginnt sich sein Leben und auch das von Batman deutlich zu verändern …

Frank Miller hat Batman nicht zum ersten Mal neu definiert. Im Gegenteil, Frank Miller gilt als Erneuerer vieler Figuren und als Wegweiser für die Entwicklungen, die Comicfiguren durchmachen können. Oft nutzt Miller hierfür negative Emotionen und Ereignisse, um die Figuren neu zu formen, ihnen eine neue persönliche Tiefe zu geben. In der Geschichte Batmans gab es immer wieder Entwicklungen, die einfach so da waren und deren Entstehung niemand hinterfragt hat, bis auf Miller vermutlich. Und deshalb hat er sich der persönlichen Beziehung zwischen Batman und Jim Gordon in ihren Anfangstagen angenommen und daraus eine faszinierende und spannende Geschichte geschaffen, die bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung, innerhalb der regulären Batman-Comicserie, zum modernen Klassiker avancierte und viele Nachahmer nach sich zog.
Natürlich wäre das nicht nur mit Millers Autorentalent möglich gewesen. David Mazzucchelli hat mit seinen eindringlichen Zeichnungen einen ebenso gewichtigen Anteil am Erfolg dieser Storyline. Die vorrangig mit dicken und sehr dunklen Outlines versehenen Zeichnungen zeigen dabei die düstere Stimmung auf, die Gotham allgemein zugeschrieben wird und visualisiert diese dadurch nicht nur treffend, sondern auch auf mehreren Ebenen finster und kühl.

Dieser Band ist die zweite Veröffentlichung Paninis von diesem Material. Als Hardcover, limitiert auf damals 555 Exemplare und mit der Übersetzung des inzwischen leider verstorbenen Panini-Mitarbeiters Steve Kups ist dies in meinen Augen eine der besseren Editionen. Inzwischen gibt es den Band erneut in einer Neuauflage mit neuer Übersetzung, aber ich finde, dass Steve Kups den dunklen Ritter in seiner deutschen Fassung massiv mitgeprägt hat, da er viel eigenen Stil mit einfließen lassen hat. Daher würde ich grundsätzlich nur die Kups-Übersetzung empfehlen, auch wenn aktuelle Veröffentlichungen mehr Bonusmaterial enthalten.

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