Marvel Comic Klassiker (7): Wolverine Nr. 3 – Ein Mann namens Patch [Feest, Juli 1993]

Eigentlich sollte die Wolverine-Albumreihe von Feest, damals mehr als nur drei Ausgaben umfassen. Aber obwohl die vorliegende Ausgabe keinen Abschluss enthält, kam danach nichts mehr innerhalb dieses Verlages. Die ersten vier Ausgaben der zweiten US-Wolverine-Serie ließen den Leser damals etwas fragend zurück. Diese und weitere Fragen wurden erst viele Jahre später bei Marvel Deutschland/Panini mit der zweibändigen Collection im Schuber beantwortet, die neben den ersten 10 „Marvel Comics Presents“-Ausgaben auch die ersten 16 Hefte der zweiten Wolverine-Serie beinhaltet. Doch heute möchte ich mich in diesem Marvel Comic Klassiker, den ersten vier Ausgaben jener Serie und Wolverines Abenteuer in Madripoor widmen, welches er unter dem Decknamen Patch bestritt …

Wolverine Nr. 3: Ein Mann namens Patch
[US-Wolverine (Vol. 2) #1-4]

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Marvel Comic Klassiker (6): Epic Comic-Collection Nr. 1 – Der Tod des Captain Marvel [Condor, November 1983]

Lange Zeit habe ich die Marvel Comic Klassiker ruhen lassen. Mehr als zwei Jahre, um genau zu sein. Darum muss auch eine ganz besondere Ausgabe herhalten, um diese Rubrik neu zu beleben. Und wer wäre da besser geeignet als Jim Starlin. Starlin ist einer jener Künstler, welcher die Comicfans spaltet. Entweder man liebt ihn für seine Werke, oder man kann so rein überhaupt nichts mit ihm anfangen. Dazwischen gibt es nur wenig. Doch auch die Kritiker von Starlin müssen anerkennen, dass er mit The Death of Captain Marvel, so der Originaltitel der ersten Ausgabe der Marvel Graphic Novel-Reihe vom April 1982, etwas ganz Besonderes geschaffen hat. Denn zum ersten Mal stirbt ein Comicheld nicht im Kampf, aber dennoch einen sehr heldenhaften Tod. Aber ich greife voraus …

Epic Comic-Collection Nr. 1:
Der Tod des Captain Marvel

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Marvel Comic Klassiker (5): Licht und Schatten 1 bis 3 [Bastei, 1988]

Mit der heutigen neuen Reihe „Marvel Comic Klassiker“ möchte ich euch erneut Serien und Einzelausgaben näherbringen die nicht nur aufgrund ihres Alters bereits Klassiker sind. Manchmal sind es auch ganz besondere Geschichten, Ereignisse oder auch Serien, die sich diesen Status erworben haben.

Licht & Schatten #1

Licht und Schatten sind zwei Ausreißer die bei Drogenexperimenten ihre Kräfte erhielten. Nun versuchen sie mit ihren Fähigkeiten andere verlorene und unschuldige Seelen vor dem Schicksal das sie selbst erlebten zu beschützen. Dabei sind ihre Mittel und Wege zwar nicht immer vorbehaltlos richtig, aber der Gedanke dahinter ist auch nicht falsch. Dennoch geraten sie mit dem Gesetz aneinander, nur um dann auch sogleich wieder eine Chance zu erhalten helfend zu unterstützen. Doch wieder einmal unterliegt Schatten seinem Hunger…

FAZIT:

Fast schon klassisch sind die Geschichten von Licht und Schatten. Und irgendwie haben es mir die beiden tragischen Geschichten von Cloak und Dagger schon immer angetan. Gerade passend war es da, das Bastei mit der ersten Miniserie der beiden auch in Deutschland einen Versuch wagte diesen, meiner Meinung nach unterschätzten Helden, eine Chance zu geben. Zwar wird hier keine Origin geboten die das Entstehen der beiden erklärt, trotzdem werden die beiden hervorragend eingeführt, unterstützt von atemberaubenden Bildern und einer herrlichen Koloration.

Licht & Schatten #2

Nachdem Schatten in der letzten Ausgabe einen Mörder durch das Einsaugen in seinen Mantel bestraft hat, zweifelt Licht an der Richtigkeit ihres Handelns. Das wiederum führt dazu, dass Schatten die Einsamkeit sucht, auch weil der Hunger ihn immer mehr übermannt, und er so die Hoffnung hat ihm Einhalt zu gebieten. Auch die Polizisten ist sich nicht mehr so sicher ob Licht und Schatten nun ins Gefängnis, oder lieber unterstützt gehören. Doch schon bald müssen sowohl Tandy als auch Tyrone erkennen das sie einander brauchen um zu überleben. Dabei erhalten sie unerwartete Unterstützung von Detective O´Rielly und Pater Delgado.

FAZIT:

In dieser 2. Ausgabe endet auch schon die erste Mini von Tandy und Tyrone. Dabei beweist Bill Mantlo einmal mehr sein Geschick für tragische Geschichten. So wird in diesen 2. US-Ausgaben nicht nur die Entstehung von Licht und Schatten erklärt, sondern auch die enorm enge Beziehung der beiden zueinander. Jeder benötigt den anderen, damit dieser nicht von seiner unfreiwillig erhaltenen Macht verzehrt wird. Auch Rick Leonardis Zeichnungen wissen immer mehr zu gefallen. Die Enge der Häsuerschluchten von New York, die Kälte und die Angst, scheinen fast greifbar. Gestört hat mich lediglich an einigen Stellen die Kolo. Vor allem wen auf Häuserdächern Wassetürme aus Holz plötzlich pinkt sind.

Licht & Schatten #3

Jack the Ripper wird wegen des zunehmenden Drucks in London nach New York gezwungen. Auch dort fröhnt er weiter seiner Mordlust, als er eines Abends beim Beseitigen eines Opfers einem Unfall zum Opfer fällt. Viele Jahre später steht an diesem Ort die Heilig-Geist-Kirche in der Licht und Schatten Zuflucht gesucht haben. Noch immer zweifelt Schatten an sich, und es wird nicht besser als er mit Licht zusammen versehentlich eine Zivilstreife der Polizei angreift. Er flüchtet sich erneut in die Einsamkeit. Dies ist der Punkt an dem der Dämon, welcher in der dunklen Dimension lebt, die Schatten beherbergt, sich Bahn bricht und den Ripper zurück auf die Erde schickt, damit dieser Schatten in den Wahnsinn treibt. Der Ripper mordet und hinterlässt dabei Spuren die auf Schatten deuten. Selbst Licht fällt auf diese Finte herein, und macht sich auf die Jagd nach ihrem Freund und Weggefährten…

FAZIT:

Marvel Graphic Novels sollten schon immer ganz besondere Stories sein. Das gelingt zwar leider nicht immer, doch im vorliegenden Fall geht diese Rechnung voll und ganz auf. Jack the Ripper ist einer der klassischen Mörder der Menschheitsgeschichte. Das er jedoch den Weg nach Amerika/New York gefunden haben könnte, finde ich etwas gewagt. Trotzdem wird hier eine spannende und faszinierende Geschichte erzählt. Aus der Feder vom Erfinder Bill Mantlo und mit grandiosem Bildern von Larry Stroman verziert, bildet diese Ausgabe den bisherigen Höhepunkt der Bastei-Veröffentlichung.

Die Ausgaben sind mit ein wenig Glück auch für kleineres Geld bei den üblichen Comicmarktplätzen sowie Ebay oder Flohmärkten zu finden.

Marvel Comic Klassiker (4): Wolverine #1: Tod in Japan [Feest, Juli 1992]

Heute widme ich mich mal wieder einem Klassiker. Und zwar einem wirklichen Klassiker. Wolverine: Tod in Japan vom Feest Verlag.

Wolverine #1: Tod in Japan

Logan ist ein Mutant mit außergewöhnlichen Selbstheilungskräften, einem Adamantiumskelett und rasiermesserscharfen Klauen, und als Wolverine ist er auch ein Mitglied der X-Men.
Eigentlich wollte Wolverine nur nach Japan, weil seine große Liebe Mariko den Kontakt zu ihm vollständig abgebrochen hat. Als er jedoch in Tokyo ankommt und dort von seinem Freund und ehemaligen Mitstreiter Andou erfährt, dass Mariko nun verheiratet ist, sieht er nur noch eine Möglichkeit. Logan muss Mariko aufsuchen und sie persönlich zur Rede stellen. Dass aber auch ihr tot geglaubter Vater wieder das Oberhaupt des Yashida Clans gibt, bleibt dabei nicht die einzige Überraschung.
Neben den Ninjas der Organisation „Hand“ muss sich Wolverine auch noch mit einer ziemlich zwielichtigen Kämpferin herumschlagen, die es nicht nur auf Logans Herz abgesehen hat.

(v.l.n.r.) Marvel / Condor / Feest / Panini

Mit diesem Album legte Feest die erste, nur vier Ausgaben umfassende, eigene Serie mit dem titelgebenden kleinen und sympathischen Kanadier mit dem großen Herzen und noch größeren Kampfgeist auf Deutsch vor. Neben diesem großformatigen Album gab es die Miniserie auch noch im Gruppe X Taschenbuch Nummer 14 vom Condor Verlag. Leider gehen in der Taschenbuchveröffentlichung viele Details der Zeichnungen verloren und auch der Text musste stark gekürzt werden, um in diesem kleinen Format noch lesbar zu bleiben. Auch Panini hat sich dieser Miniserie nochmals angenommen und sie zum einen innerhalb der Reihe „Marvel Exklusiv Sonderband #5“ und als eigenständigen Band mit dem Titel „Wolverine“ veröffentlicht. Das Feest Album hat den Charme der Farbraster und das Handlettering, was es für mich zur besten Version macht. Dafür ist aber leider die Bindung eher bescheiden, wodurch man selbst bei sorgfältiger Behandlung in kürzester Zeit eine lose Blatt-Sammlung hat. Paninis Veröffentlichungen haben dafür von allen Versionen (auch zum US-Original) die kräftigsten Farben, was wohl auch am verwendeten Papier liegt. Die Übersetzungen sind sowohl bei Feest als auch Panini sehr nah am Original. Während somit das Feest Album und die Paniniveröffentlichungen dem US-Original noch am ähnlichsten ist, muss man bei der Condor-Taschenbuch-Version sehr starke Abstriche machen. Die Bilder sind stark verkleinert, wodurch viele Details verloren gehen und ähnlich ist es auch mit dem Text. So wurde aus „Er ist gross und bösartig, ein Einzelgängergrizzly. Es gibt keine tödlichere und schrecklichere Kreatur… …ausser mir. Seine Klauen leuchten im Halbdunkel. Meine auch.“ das verstümmelte Fragment „Da ist er! Ein großer, bösartiger Grizzly! Die… …Klauen blitzen! Ha!“. Dies ist ein sehr gutes Beispiel, wie stark für die Taschenbuchausgaben gekürzt werden musste. Doch neben diesem Problem gibt es noch ein weiteres. Die Farben sind in der Taschenbuchversion zwar ähnlich, aber wesentlich dunkler und vermitteln auch durch fehlende und anders gesetzte Schattierungen sehr viel von der eigentlichen Stimmung. Ungeachtet dessen, für welche Veröffentlichung man sich entscheidet, erwartet einen dennoch ein wahrer Klassiker.

(v.l.n.r.) Marvel / Condor / Feest / Panini

Niemand anderes als der X-Autor schlechthin, Chris Claremont hat sich mit dem Zeichner zusammengetan, der wenige Jahre später auch noch Daredevil und Batman neu definieren sollte. Die Rede ist hierbei von Frank Miller. Claremont war der Autor, der Mitte der siebziger Jahre Marvels Mutanten mit dem Giant Size X-Men #1 aus dem Dornröschenschlaf weckte. Es folgte ein beispielloser Run bei den Uncanny X-Men der auch heute noch unter vielen Fans als einer der einflussreichsten und langanhaltensten Läufe in der Comicgeschichte gehört. Er führte neue Figuren und Verknüpfungen ein, die auch heute noch Bestand haben. Ähnlich ist es mit Frank Miller. Seine späteren Werke, wie eben Sin City und 300, und seine Arbeiten an Daredevil oder Batman, werden nicht ohne Grund von vielen Comicfans so bewundert. Immer wieder schaffte er es sich selbst und die Figuren, mit denen er arbeitete, neu zu definieren oder auf die nächste Stufe ihrer Entwicklung zu heben.

Beide schaffen es, den ursprünglich als Hulk-Gegner kreierten (in US-Incredible Hulk #181) Charakter hier neu zu erschaffen und mit einer glaubhaften und tragischen Vergangenheit auszustatten. Wolverine wird hier nicht mehr nur als wilder Berserker und Opfer des Waffe-X-Projektes präsentiert, sondern als ein intelligenter und kampferfahrener Profi, der sein Herz an eine wunderschöne Frau verloren hat. Eingerahmt wird diese Liebesgeschichte mit einer Mischung aus klassischem Eastern und knallharter Agentenaction. Heraus kommt dabei eine glaubwürdige Geschichte mit wirklich tollen Bildern von einem noch jungen und frischen Frank Miller. Während Chris Claremont von vielen gefeiert wird, gibt es aber auch Kritiker seiner Werke. Oftmals wird er als „Schwafler“ bezeichnet, denn seine Geschichten sind oft extrem textlastig und von Wiederholungen geprägt. Sehr viele Rückblicke, aus nicht allzu weit zurückliegender Vergangenheit, verlangsamen oftmals den Lesefluss oder unterbrechen ihn sogar. In diesem Fall ist es aber glücklicherweise noch nicht so ausgeprägt.

Sehr gut dazu passen dann auch Frank Millers Bilder. Sein Spiel mit Licht und Schatten, sowie die hier schon beginnende, aber leider noch viel zu unausgeprägte, Arbeit mit Silhouetten und fehlenden Hintergründen als Stilmitteln sind wunderschön anzusehen. Insgesamt ist es aber auch durch die Panelaufteilung und die Kolorierung bedauerlicherweise grafisch gesehen nur ein Comic unter vielen aus den frühen achtziger Jahren. Wo wir gerade bei der Kolorierung sind. Diese ist, wie es eben zu dieser Zeit üblich war, noch nicht mit Computern gemacht worden, sondern in Handarbeit. Und dies merkt man eben auch. Kleinere „Fehler“ machen hierbei einen ganz bestimmten Charme aus und die doch sehr groben Farbraster erinnern an die typischen Roy Lichtenstein-Gemälde.

Einen Nachteil hat Miller aber zu dieser Zeit trotzdem gehabt. Er besaß noch keinen wirklichen eigenen Stil und wirkt daher stellenweise nur wie ein Zeichner von vielen, die Marvel zu dieser Zeit hatte. Dies ist nicht unbedingt schlecht, denn seine Kollegen haben damals wirklich tolle Arbeiten abgeliefert, aber wenn man nur im direkten Vergleich und bei sehr genauem Hinschauen den Unterschied zwischen einen Frank Miller, Dave Cockrum, Ross Andru, Al Milgrom oder Bob McLeod sieht, dann wirkt es fast schon zu abwechslungsarm.

Ebenfalls leicht negativ fällt hier in dieser Version das Lettering des Bandes auf. Dieses ist zwar wunderschön anzusehen, da es sich um echtes Handlettering handelt, was bedeutet, dass die Texte hier von Hand geschrieben wurden und nicht mit einer handschriftähnlichen Schriftart generiert werden. Der Nachteil ist jedoch, dass es in bestimmten Situationen schwerer lesbar ist, weil der Text eben gequetscht oder unnatürlich angeordnet werden musste.

FAZIT:

Alles in allem bleibt dennoch ein wirklich toller Klassiker übrig, der auch heute noch überzeugen kann. Selbst ohne eine mögliche Fanboy-Nostalgie-Brille ist dieser Band etwas Besonderes. Er überzeugt mit einer eindrucksvollen Geschichte, die von ebenso stimmungsvollen Bildern getragen wird. Für mich ist dieser Band auf jeden Fall eine Pflichtlektüre im Bereich der US-Superhelden. Denn Claremont und Miller haben hier wirklich etwas Zeitloses geschaffen, das auch heute noch begeistern kann.

Zu finden ist dieser Klassiker in der ein oder anderen Version auf Ebay, den üblichen Comicmarktplätzen oder Trödel- und Flohmärkten.

Marvel Comic Klassiker (3): Die Spinne Comic-Jubiläums-Sonderheft 1 & 2 [Condor, 1986/1987]

Diesmal geht es zurück zu den seeligen Condor Zeiten und zwei Jubiläumsheften. Die Spinne trifft auf den Punisher, der damals noch der Bestrafer war. Aber warum hier und nicht in der regulären Serie?

Die Spinne Jubiläums-Sonderheft #1

Es geschehen brutale und sinnlose Morde in New York und sowohl die Spinne als auch Nightcrawler, der persönlich involviert ist, versuchen nun den Täter ausfindig zu machen, wobei beide jeweils den anderen im ersten Moment vedächtigen.
Schnell scheint dann aber mit dem Bestrafer der wirkliche Täter gefunden. Dumm an der Sache ist nur, das dieser selber auf der Suche nach dem wirklichen Täter ist, der offenbar seinen Namen in den Schmutz ziehen möchte. Und so scheint es für die drei das beste zu sein, den einzelnen Puzzleteilen gemeinsam auf die Spur zu kommen…
Als Bonus gibt es noch eine Kurzgeschichte aus The Savage Sword of Conan, in der die Erfolgsgeschichte von Kull, dem Eroberer erzählt wird und wie er vom einfachen Krieger zum Herrscher über den Thron von Topaz wurde.
FAZIT:
„20 Jahre Die Spinne-Comics in Deutschland!“ titelt der Condor Verlag hier auf dem ersten von zwei Sonderheften. Dafür wurden zwei zusammenhängende Storys ausgewählt die Condor bisher ausgelassen hatte. Es handelt sich hierbei um die beiden Ausgaben Nummern 161 und 162 der Amazing Spider-Man-Reihe. Als Kreativteam zeichnen hierbei Autor Len Wein, Zeichner Ross Andru und Inker Mike Esposito verantwortlich und präsentieren ein gelungenes spannendes Abenteuer in dem Peter Parker mehr als einmal knapp dem Tod entrinnt.
Ebenfalls sehr gelungen ist das Abenteuer um Kull den Eroberer von Charles Dixon und Valdis Semeiks, das nach meinem Geschmack aber durchaus auch etwas länger hätte sein können.
Insgesamt ist das erste Jubiläums-Sonderheft eine schöne Sammlung an inzwischen klassischen Comics die viel Spaß macht.

Die Spinne Jubiläums-Sonderheft #2

Und erneut treffen die Spinne und der Bestrafer aufeinander, als dieser gerade dabei ist in einem Penthouse einer Gansterbande so richtig aufräumt. Zur gleichen Zeit ist auch Jonah ausser Gefecht nachdem er ein paar Anfälle hatte und Peter zwischenzeitlich für den Globe arbeitet. Doch mit seiner neuen Kollegin will er einfach nicht so wirklich klar kommen. Als dann während eines Journalisten-Jobs der Gangsterboss Jacobi von seinem Team befreit wird, muss die Spinne eingereifen.
Aber auch der Bestrafer schläft nicht und findet die Verbindung zwischen Spinne und Peter Parker. Von da ab wird es erst recht gefährlich. Erst recht als Peters Kollegin vom Globe sich als Lieferantin bei Jacobi einschleust…
Ausserdem gibt es wieder eine Kurzgeschichte mit Kull dem Eroberer. Diesmal hindert er ein paar Räuber daran eine Karawane innerhalb seines Reiches zu überfallen, bis zu dem Moment als sich die Räuber als gar nicht so räuberisch herausstellen…
FAZIT:
Auch diesmal entschloss sich Condor für diese zweite Jubiläumsausgabe einen Zweiteiler mit dem Punisher abzudrucken. Diesmal handelt es sich um die Folgeausgaben der Jubelnummer 200, welche ursprünglich im Spinne Magazin No. 47 im Januar 1982 erschien und somit auf den Monat genau, ganze 5 Jahre vor diesem Jubelheft. Das Condor mit der Veröffentlichung so lange gewartet hat ist mir persönlich vollkommen unverständlich, da ich keinerlei Anhaltspunkte in der Geschichte finde die eine solche Entscheidung notwendig gemacht hätten, bis auf die Tatsache das sie losgelöst von der Continuity funktioniert.
Zur Geschichte selber:
Punishers Jagd auf einen Gangsterboss bedingt durch eine alte Schuld ist tragisch und dramatisch zugleich und gefällt auf ganzer Linie, wenngleich die Story an sich nichts neues ist. Autor Marv Wolfman präsentiert hier einen Punisher der zerfressen von Schuldgefühlen endlich auf Rache an einem Freund sinnt. In Szene gesetzt wird das ganze von den bekannten Künstlern Keith Pollard und Jim Mooney, die actionreiche und dynamische Bilder hervorzaubern.
Ebenfalls gelungen, wenn auch ein wenig schwächer ist das Kurzabenteuer von Kull, für das abermals Autor Charles Dixon und diesmal der Zeichner Geof Isherwood verantwortlich zeichnen.

Mit etwas Glück findet man diese beiden Ausgaben, auch für kleines Geld, auf den üblichen Plattformen und Trödelmärkten.

Marvel Comic Klassiker (2): Marvel Comic Exklusiv #6: Die Rächer – Doom-Kaiser der Welt [Condor, Oktober 1989]

Heute gibt es mal wieder einen Griff in die Comicklassiker-Kramkiste und zum Vorschein kommt erneut ein Marvel Comic Exklusiv vom Condor Verlag. Diesmal sind die Rächer die Hauptdarsteller neben dem immer interessanten Doctor Doom…

Marvel Comic Exklusiv #6: Die Rächer – Doom-Kaiser der Welt

Alles beginnt damit das ein bis dato unbekannter Purple Man Zeb Kilgrave entführt und sich dessen Kraft der Kontrolle anderer Menschen zu nutze macht. Doch es gibt auch eine Handvoll Personen auf der Erde die dieser Macht wiederstehen können. Das wären zum einen Vision der Android, Ultron, ebenfalls ein Android und Machine Man, der genau wie die beiden anderen nicht menschlich ist. Und zum anderen gibt es da noch Wonder Man Simon Williams, und Doctor Doom, der sich alsdann auch als der unbekannte Entführer entpuppt. Doch Simon ist durch einen Test von Tony Stark einen Monat lang ausser Gefecht gesetzt. Doom schafft es mithilfe von Namor dem Submariner die drei Androiden als mögliche Gefahrenquellen zu eliminieren und schafft es somit sich binnen kürzester Zeit als Herrscher der Welt hinaufzuschwingen. Schon nach wenigen Minuten steht also die ganze Welt unter der Kontrolle von einem in einem Kristall gefangenen Purple Man und Doom schafft was bisher keiner schaffte. Er bringt Frieden auf die gesamte Erde, er beseitigt Hunger und Armut und alle Menschen sind glücklich. Doch zu welchem Preis?
Und als nun nach einem Monat Wonder Man aus seinem Testsarkophag hinaus steigt und sieht was in dieser kurzen Zeit alles passiert ist, hat er nur eine Chance. Doch keiner seiner Freunde will ihm glauben und stattdessen wird er zum Staatsfeind Nummer 1. Nun kann er nur noch mit einer List Doom stürzen…
FAZIT:
Condor hat sich für den sechsten Band seiner Premium-Reihe „Marvel Comic Exklusiv“ wirklich ein tolles Schmankerl ausgesucht. Mit der Graphic Novel „Emperor Doom – starring The Mighty Avengers“ legt David Michelinie wirklich ein tolles und episches Rächerabenteuer vor, die durch Bob Halls Zeichnungen perfekt ergänzt werden. Zwar ist Doom als Herrscher über die Welt nichts wirklich Neues, und das ausgerechnet der Diktator der gesamten Welt Frieden bringt ebenfalls nicht, aber dennoch bringt es Unterhaltung und Spannung bis zur letzten Seite. Sehr schön finde ich auch das trotz der Tatsache das diese Geschichte eigenständig für sich steht, viele Anspielungen und Querverweise auf die Handlungen der damaligen Serien gemacht werden, wie eben Tonys Alkoholsucht.
Marvel Comic Exklusiv #6: Die Rächer – Doom-Kaiser der Welt ist ein sehr schöner Rächerleckerbissen mit dichter Story und atemberaubenden Bildern.

Wer jetzt Geschmack an diesem Band gefunden hat, sollte die üblichen Comicmarktplätze und Ebay absuchen. In gutem Zustand sollte der Band für um die 5€ zu bekommen sein.

Marvel Comic Klassiker (1): Marvel Comic Exklusiv Nr. 8: Die Neuen Mutanten – Als die Macht kam [Condor, April 1990]

Condor hat mit seiner Marvel Comic Exklusiv-Reihe (neben der Epic Comic Collection) ein Format im Sortiment gehabt, welches sich ein wenig von dem üblichen „Comic-Kram“ abheben wollte. Noch nicht ganz „Comics für Erwachsene“ aber dennoch etwas reifer und anspruchsvoller als die bekannten „Kinder-Comics“. Dies sollte sich nicht nur durch die Auswahl der Comics zeigen sondern auch durch die Gestaltung, die Aufmachung und den Preis. Schon damals waren 7,80 DM für Kinder nicht so leicht zu entrichten. Die sonst üblichen „Kinder-Comics“ lagen doch preislich eher um die 2,00 DM. Das Condor mit dieser Entscheidung nicht so falsch lag zeigte sich auch im Erfolg der Reihe. Bekannte Charaktere wie Spider-Man, Die Rächer, Thor, die X-Men waren hierbei nicht nur als Zugmaschine gedacht, sondern boten dadurch auch einigen unbekannteren oder besser gesagt für Deutchland schwächeren Charakteren die Möglichkeit einer Plattform. So brachte es der Silver Surfer auf drei Auftritte innerhalb der Serie und auch Conan der Barbar konnte vier Alben für sich verzeichnen.
Weil auch neue Teams eine würdige Plattform benötigen um sich zu präsentieren, hat sich Condor entschieden die Graphic Novel mit der Origin der New Mutants in Deutschland in diesem Format unterzubringen…

Marvel Comic Exklusiv #8: Die Neuen Mutanten – Als die Macht kam
[US-Marvel Graphic Novel #4: The New Mutants (Oktober 1982)]

Die X-Men gelten als tot (obwohl sie nur im Weltall verschollen sind) und Charles Xavier ist am Boden zerstört, weil sein Traum das Leben derer gekostet hat, welcher er eigentlich beschützen wollte. Doch jede Tragödie birgt auch die Chance für einen Neuanfang.
Alles beginnt damit, das Moira MacTaggert in ihrer Heimat, dem schottischen Hochland eine Gestaltwandlerin über den Weg läuft die von ein paar Einheimischen gejagt und angeschossen wurde. Bei dem Mädchen handelt es sich um Rahne Sinclair, welche Moira schon vor ein paar Jahren als Ärztin entbunden hat. Nun da sich Rahne in der Pubertät befindet scheinen sich ihre Mutantenkräfte zu offenbaren. Ähnlich geht es Roberto DaCosta, der gerade bei einem Fussballturnier in Brasilien sein Bestes gibt, als er gefoult wird. Doch niemand scheint das Foul zu bemerken und Roberto stellt den Übeltäter zur Rede, der daraufhin auf Roberto einschlägt. Doch plötzlich beginnt sich Roberto zu verändern. Er wird stärker und verwandelt sich in eine Art schwarzes Energiewesen. Die Zuschauer sind entsetzt ob des Monsters auf dem Spielfeld und flüchten Panikartig aus dem Stadion. In Kentucky hingegen tritt Sam Guthrie seinen neuen Arbeitsplatz in den appalachischen Kohleminen an nachdem sein Vater an einer Staublunge verstarb und er nun für die Familie sorgen muss. Schon am ersten Tag passiert was nicht passieren darf. Ein Stollen stürzt ein und droht Sam mitsamt dem Vorarbeiter zu begraben. Aber auf einmal verspürt Sam eine seltsame Energie in seinen Beinen die plötzlich wie ein Düsentriebwerk anfangen zu brennen. Schell kann er so sich und den Vorarbeiter in Sicherheit bringen. In der Zwischenzeit macht in den Medicin Bow Mountains in Colorado, Danille Moonstar die Erkenntnis das sie für sich und ihre Kräfte einen Mentor benötigt. Als dann auch noch ihr Großvater getötet wird hat sie keine andere Chance mehr.
Auch im Institut bei Charles Xavier wo inzwischen Moira mit Rahne eingetroffen ist und dort die Bekanntschaft von Xi’An Coy Manh macht sind die neuen Mutanten nicht verborgen geblieben. Sofort machen sich Xavier, Moira, Rahne und Xi’an in zwei Gruppen auf den Weg nach Colorado und nach Brasilien um Danielle und Roberto in Sicherheit zu bringen. Doch ganz so einfach wird das nicht werden, vor allem weil sich Donald Pierce vom Hellfire-Club einmischt und alle Mutanten vernichten will.
Ob die neuen Mutanten es wollen oder nicht. Dies wird ihre erste große Bewährungsprobe werden, als Xavier von Pierce entführt wird…
FAZIT:
Diese Graphic Novel leutete eine neue Mutanten-Ära im Marvel-Universum ein. Ein neues Team, auch noch unerfahren und unsicher wie die X-Men zu ihren Anfängen, und dennoch vollkommen anders. Der damalige Meister des X-Universum Chris Claremont schafft es zusammen mit dem Zeichner Bob McLeod Charaktere zu präsentieren die man sofort ins Herz schließt. Auch das Xavier und Moira hier als eine Art Ersatzeltern fungieren trägt zu diesem Gefühl bei. Im Großen und Ganzen ist diese Origin zwar nichts besonderes, gerade aus heutiger Sicht, aber dennoch hat sie einen ganz besonderen Reiz. Wie bei vielen Marvel-Charakteren stehen nicht nur die Figuren un deren Heldentaten im Vordergrund, sondern auch das Zwischenmenschliche und die nur allzu menschliche Fehlbarkeit eines jeden Menschen.
Auch die zweite Kurzgeschichte aus Classic X-Men #36 die sich mit Moiras Vergangenheit und ihrer Art der Vergangenheitsbewältigung auseinandersetzt als es um den Verlust ihres Sohnes Kevin geht.
Beide Geschichten sind spannend und dramatisch und geizen nicht mit guten bis sehr guten Zeichnungen. Auch bei der Präsentation hat sich Condor nicht lumpen lassen. Gemäß ihrer Vorzeigereihe Marvel Comic Exklusiv sind die Alben Überformat und auf Kunstdruckpapier schon ein Glanzstück an sich. Bei der Übersetzung hat Condor, in diesem Fall Michael Nagula, auch ganze Arbeit geleistet. Es werden fast ausschließlich Originalnamen verwendet und nicht wie es sonst, bzw. gerade in der Anfangszeit, üblich war irgendwelche wirklich bescheuerten Eindeutschungen verwendet.
Insgesamt ist dieser Band durchaus etwas ganz besonderes, wenn man sich denn auf ein neues Team im X-Universum un dessen Entstehung einlassen möchte.

Um nun auch in den Genuss dieser Lektüre zu kommen muss man schon den Comic-Marktplatz, die Marktplätze in diversen Comicforen oder Ebay zu Rate ziehen. Mit etwas Glück kann man dieses Schmuckstück für durchschnittlich 5 Euro erwerben.