Nach kleineren Pausen und Rückschlägen präsentiere ich heute mal wieder ein kleines Doppelreview. Es geht weiter mit dem fünften Album von Jacamons und Matz`“Der Killer“ sowie dem 115. Spawn-Band, der die erste Hälfte des Kampfes gegen den Satan sammelt. Ich werde versuche hier in dieser Rubrik weiterhin in loser Reihenfolge alles zu sammeln, was nicht zu Marvel gehört, oder in eine der anderen Rubriken passt …
Spawn Nr. 115 [Oktober 2016]
Autor: Todd McFarlane. Erik Larsen
Zeichner: Todd McFarlane, Erik Larsen, Szymon Kudransky
Format: Softcover
Umfang: 116 Seite
Inhalt: Spawn 257-261
Verlag: Panini Comics
Preis: 14,99 Euro
Al ist zurück und darüber nicht wirklich glücklich. Nicht nur, dass während seiner Abwesenheit ziemlich viel passiert ist, auch dass seine Frau Wanda für die niederen Ziele der Hölle sterben musste, macht ihn wütend. Also begibt er sich auf den Weg in die Tiefen von Satans Reich, um sich einem weiteren Kampf gegen das Böse zu stellen, und seine Frau zu befreien. Doch leider schafft er das nicht alleine und bittet deshalb den Violator und den ehemaligen Engel Mike um Hilfe …
Spawn hatte seine Höhen und Tiefen und einiges, das heute leider nicht mehr zur Chronologie gezählt wird, war dennoch sehr gut. Auch wurden so manche Ideen im Nachhinein verworfen, um die Goldkuh weiter zu melken. Aber auch das ist bei Weitem nichts ungewöhnliches. Nach Jim Downing, dessen Grundidee ich durchaus interessant fand, ist nun AL wieder zurück und mir drängt sich die Frage auf, was McFarlane nun damit veranstalten will, ohne in alte Muster zurückzufallen. Denn sind wir mal ehrlich, der Höllenkampf ist nicht neu, die Beweggründe für Als Handeln, seine Frau Wanda, sind ebenfalls nicht neu. Ist das vielleicht auch der Grund, warum er mit Savage Dragon-Erfinder Erik Larsen kooperiert? Gehen dem Toddster die Ideen aus?
Zeichnerisch zeigt sich der Band sehr durchwachsen. Während Kudransky nach wie vor ein wirklich guter Zeichner ist, der lediglich durch den übertriebene Einsatz von Photoshop, oder einem anderen Bild- und Kopierprogramm, leicht negativ auffällt, sehen Larsen Zeichnungen in meinen Augen nicht mehr ganz so gut aus. Oder einfach gesagt, sind sie schlecht gealtert. Oder noch einfacher, sehe ich einfach keine Weiterentwicklung seit den 90er Jahren. Larsen nutzt noch immer die gleichen „Actionposen“ und einfach alles wirkt so „Willkommen in den späten 80ern/frühen 90er Jahren“. Auch liest sich der erste Teil des hier enthaltenen Kampfes so schnell weg, dass der Band innerhalb weniger Minuten durchgelesen ist, was auch an den vielen übergroßen und teils doppelseitigen Panels mit so gut wie keinem Text liegt. Wäre das Artwork besser, würde man da wenigstens etwas länger verweilen, aber so ist es eher ein mittelmäßiger Träger für durchschnittliche Actionsequenzen.
Nachdem Todd Al zurückbrachte, dachte ich zuerst, dass er wohl seine Gründe haben muss Jim abzuschießen und zu alten Wurzeln zurückzukehren. Inzwischen zweifel ich etwas daran, was aber auch an Larsens Einsatz liegt, der sich zumindest mir nicht vollends erschließt. Auch kann ich die Beurteilungen auf dem Backcover von „FirstComicsNews“ und „Wednesday Comics“ nicht teilen. Aber ich bleibe der Serie vorerst treu, da ich weiß, dass sich die Zeiten ändern können.
Der Killer Nr. 5: Seelensterben [Mai 2005]
Autor: Matz
Zeichner: Luc Jacamon
Format: Hardcover/Album
Umfang: 56 Seiten
Inhalt: Le Tueur: La mort dans l’âme
Verlag: Egmont
Preis: 12,00 Euro
Die letzten Ereignisse haben den Killer verärgert. Der persönlich auf ihn gerichtete Angriff lässt ihn nun zusammen mit seinem „Freund“ Mariano zu extremen Mitteln greifen. Das er dabei logischerweise auch nicht vor Gewalt zurückschreckt ist nur ein Aspekt. Mariano hingegen nutzt lieber die Kunst der Verführung und des Betrugs, um seine Ziele zu erreichen. Doch letztendlich haben beide das gleiche Ziel …
Matz führt seinen Killer immer weiter in die Tiefen der Kriminalität. Hat er bisher vorrangig einfach nur seine Aufträge erledigt, ohne nach den Gründen zu fragen, und damit auch gutes Geld verdient, ist seine neue Situation nicht nur ungewohnt, sondern auch ärgerlich für ihn. Er muss eigene Entscheidungen treffen, sogar einige, die ihm nicht gefallen und weiß manchmal nicht einmal wirklich, wer nun sein nächstes Ziel ist. Dass ihm Matz dabei auch noch einen „Partner“ zur Seite stellt, ist im ersten Augenblick zwar hilfreich, läuft aber dem eigentlichen Grundgedanken des Einzelgängers zuwider, zumal er nun auch plötzlich eine Freundin hat, die er beschützt. Alles Dinge, die er bisher vermieden hat, um seine Unangreifbarkeit nicht zu gefährden.
Optisch leistet Luc Jacamon weiterhin sensationelle Arbeit. Trotz eines gewissen karikaturistischen Stils, der sich gerade bei Menschen auf markante Eigenschaften stützt, ist das Artwork sehr realistisch, teilweise sogar fast schon fotorealistisch gehalten. In diesem Band fehlen mir die sonst so wunderschön gestalteten Hintergründe und Landschaftsszenarien sehr deutlich. Vieles spielt sich in Gebäuden ab, und wenn es dann doch einmal nach draußen geht, ist es meist nur triste und graue Stadt, die in wenigen Panels zu sehen ist. Meist sind die Hintergründe nur einfarbig. Daher ist der Band optisch gesehen der bisher schwächste für mich.
Optisch eher zurückhaltend geht es dafür inhaltlich um so mehr zur Sache. Dennoch gibt es Elemente, die mir etwas sauer aufstoßen, da sie die bisherige Charakterisierung at absurdum führen. Vielleicht ist es aber auch eine etwas übereilte Entwicklung. Von daher schaue ich mal, wie sich die Serie in den nächsten Bänden entwickelt.
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