Ma-Co-Re-Mix (Vol. 106) [Jessica Jones: Das letzte Kapitel & Marvel Zombies Collection Nr. 4]

Auch der heutige Ma-Co-Re-Mix arbeitet ein wenig von meinem Lesestapel ab und präsentiert neben einer etwas neueren Ausgabe, wobei neu hier auch ziemlich weit gefächert ist, auch einen älteren Band. Zudem werden in den nächsten Ausgaben noch einige ältere Bände folgen, damit ich langsam wieder ein klein wenig aktueller bin.
Irgendwie hatte ich das schon einmal versprochen, wenn ich mich nicht irre.

MaCoReMix Weiterlesen

I Want You For US Comics – Digi Special (1)

In diesem kleinen Spin-Off zur I Want You For US Comics-Rubrik widme ich mich den amerikanischen Digi-Comics, wie sie über Comixology oder direkt bei Marvel, DC usw. zu beziehen sind …

IWantYouForUSComicsDigiSpecialSmall

Ten GrandTen Grand #1 [Image, Mai 2013]

Joe Fitzgerald ist nicht nur ein Mann mit eigenen großen Problemen, sondern auch jemand der Probleme für andere löst. Wenn das Geld stimmt. Als jedoch eines Tages eine junge Dame auf ihn zukommt und ihn bittet ihre verschwundene Schwester wiederzufinden ändert dies Einiges. Nicht nur, dass er diesen Job ohne Bezahlung annimmt, er hat auch noch persönliche Gründe diesen Fall aufzuklären. Denn offenbar hatte das verschwundene Mädchen Kontakt zu einem Mann, dem Joe bereits vor zwei Jahren eine Kugel in den Kopf gejagt hat. Um dieses Rätsel zu lösen, begibt sich Joe in einen Stripclub, um dort mit einem Engel Kontakt aufzunehmen …

J. Michael Straczynski ist zurück und er hat eine mysteriöse, spannende, faszinierende und dennoch irgendwie verquere Geschichte im Gepäck. Dabei verlässt sich JMS nicht nur auf das typische Spiel von Gut gegen Böse, sondern präsentiert auch Figuren, die einen sofort in den Bann ziehen. Welche Geheimnisse hat Joe und wie wurde er zu dem Mann, der er heute ist. Straczynski legt gleich in dieser ersten Ausgabe ziemlich heftig los, und wirft den Leser in die dramatischen Ereignisse. Ganz ohne Hilfe, nur durch gelegentliche Rückblicke wird der Leser aufgefordert, sich alleine zurechtzufinden.
Für das Artwork ist Ben Templesmith verantwortlich, der mit seinem durchaus schrägen Stil sehr gut zur Story passt. Templesmith der auch für die Koloration verantwortlich ist, verzichtet fast gänzlich darauf die Figuren farblich von den Hintergründen zu trennen. Vielmehr ist es so, dass die Figuren durchsichtig erscheinen. In einigen Panels wirkt es sogar so, als hätte der Zeichner seine Darsteller einfach nur auf ein altes, vergilbtes Blatt Papier gekritzelt. Dieser Stil ist verschroben, aber ideal um die Story zu repräsentieren und fasziniert, zumindest mich persönlich, bereits von der ersten Seite an.

FAZIT:

Ten Grand ist ein durchaus faszinierender Titel, der mich, wie man so schön sagen könnte, aber noch nicht ganz bei den Eiern gepackt hat. Irgendetwas fehlt noch. Die Figuren sind interessant, die Storyansätze gelungen, aber dennoch kann es noch nicht hundertprozentig überzeugen. Aber immerhin schon genug, dass ich mir die zweite Ausgabe bei Gelegenheit ansehen werde, und eventuell wird ja sogar das Trade gekauft, wenn denn eines erscheint. Aber bis dahin werden wohl noch einige Seiten durch die Druckmaschine gejagt werden.

ASM 1Adventures of Superman #1 [DC, April 2013]

Ein geistig verwirrter junger Mann läuft mitten in Metropolis Amok und richtet Verwüstungen an. Doch etwas stimmt nicht. Der Mann, der auf den Namen Leon Torsik hört, hat Superkräfte. Bisher war er nur als Kleinkrimineller auffällig geworden und hatte keinerlei Anzeichen für irgendwelche Kräfte gezeigt. Doch jetzt liegt es an Superman, ihn aufzuhalten, immerhin droht ein gesamter Block durch austretendes Gas in die Luft zu fliegen …

Ich bin ja ganz ehrlich kein Fan von Superman. Zu oft war mir die Figur zu glatt, zu einfallslos und in ihrem Handeln zu perfekt. Keine Überraschungen und die Autoren trauten sich viel zu wenig, mit der Figur zu experimentieren. Dann kam Adventures of Superman und alle in meinem Comicumkreis mit US-Erfahrungen schwärmten von der Serie. Also warum dem Rot/Blauen Superhelden keine neue Chance geben?
Und bis jetzt bereue ich es nicht. Matt Parker und Chris Samnee liefern eine tolle und unterhaltsame Geschichte ab, in der Superman nicht seine typische Rolle ablieferte. Hier sieht man Superman auch verletzlich und überrascht und mit persönlich gefällt dies sehr gut. Dies liegt aber auch an den gelungenen Zeichnungen von Chris Samnee. Sein Animated-Style tut dem angestaubten Image sehr gut, ohne dabei den Stil der Animationsserien von Batman und Superman aus den 90er Jahren zu kopieren.

FAZIT:

Ein gelungener Einstand, der auch mich überzeugen konnte. Und das will etwas heißen. Immerhin gab es bisher nur eine Handvoll Geschichten mit dem Stählernen, die mich überzeugen konnte. Aber mit dieser Serie, oder wenigstens dieser Ausgabe, ist ein guter Start gemacht, um mich vielleicht doch noch Superman näher zu bringen. Zumindest wenn die Qualität so bleibt.

ASM 2Adventures of Superman #2 [DC, Mai 2013]

Zwei Kinder spielen in einer alten Bretterhütte und teilen sich dabei die Rollen. Während einer Superman ist, soll der andere einen Feind von Superman mimen. Zu Beginn macht es beiden auch riesigen Spaß als Superman und Brainiac in der Festung der Einsamkeit gegeneinander um die Flaschenstadt Kandor zu kämpfen, aber dann wird es langweilig. Also beginnt „Brainiac“ andere Rollen einzunehmen und will so seinen Freund „Superman“ bezwingen. Doch die beiden sind nicht alleine …

Für dieses Abenteuer wurde Jeff Lemire gebeten, ein Abenteuer mit dem Stählernen zu verfassen. Und statt sich dem einfachen Superman zu bedienen, konstruiert Lemire ein Abenteuer um dessen Mythos. Seine Unverletzlichkeit, seine Superkräfte und seine Überlegenheit werden zum Streitthema zwischen den beiden Kids. Damit schafft es auch Lemire dem Mann aus Stahl eine weitere Facette hinzuzufügen, die zwar nicht neu, aber aus diesem Blickwinkel dennoch erfrischend anders ist.
Die großartigen und markanten Zeichnungen von Lemire tragen einen nicht unerheblichen dazu bei, dass diese Story so außergewöhnlich wirkt. Man kann über Lemire sagen was, was man will. Ob man ihn nun mag, oder nicht. Sein Artwork ist einfach überall von anderen zu unterscheiden und einzigartig.

FAZIT:

Lemire präsentiert eine Superman-Story ohne Superman und mit Superman. Eine Geschichte, die frisch und anders ist, und dennoch soviel von dem bekannten Superman-Mythos enthält, dass man sich sofort zurechtfindet. Damit überrascht Lemire den Leser und vor allem findet fast jeder Comicleser sich in einem der beiden Jungs wieder, und wird so an seine Jugend erinnert.

ASM 3Adventures of Superman #3 [DC, Mai 2013]

Bizarro stiftet Chaos und Leid. Erst rettet er ein Kind, dann versucht er es in den Wassermassen eines Löschturmes zu ersäufen. Doch Superman kann dies verhindern. Danach versucht Bizarro einen armen Farmer zu verletzen, indem er in mit Getreide zu bombardieren versucht. Aber auch hier kann Superman eingreifen. Das gefällt Bizarro natürlich überhaupt nicht. Er will lieber Menschen verletzen und hasst es, dass Superman im Helfen will. Also muss Superman versuchen ihn zu überlisten, damit er nicht weiter Menschenleben in Gefahr bringt …

Während mich persönlich die Story von Justin Jordan nicht so wirklich überzeugen kann, was vor allem an dem typischen Superman-Verhalten und der Zurschaustellung seiner Überlegenheit liegt, faszinieren mich die Zeichnungen von Riley Rossmo umso mehr. Sein Artwork ist frech, detailverliebt, verspielt und hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem von mir sehr verehrten Skottie Young. Dennoch wirken seine Zeichnungen nicht kindisch. Vielmehr haben sie eine Niedlichkeit, aber ohne die Ernsthaftigkeit der Story anzukratzen.

FAZIT:

Inhaltlich nicht so überragend, dafür visuell ein echter Hingucker. Wenn Rossmo des öfteren Superman zeichnen sollte, würde ich sogar regelmäßiger reinlesen. Da machen auch eher seichte und langweilige Storys so richtig Spaß. Dieser Mann könnte es wirklich schaffen, dass mir Superman gefällt.

I Want You For US Comics (1)

In dieser kleinen neuen Rubrik sammeln sich zukünftig alle Kurzreviews zu US-Comics, die ich im Original, sprich englisch, lese. Das sind zwar nicht allzu viele, aber dennoch haben sie sich eine eigene Rubrik verdient.

IWantYouForUSComicsSmall

Teenage Mutant Ninja Turtles Vol. 3: Shadows of the Past [IDW, Oktober 2012]

Old Hob hat Splinter entführt und April ist einem Nervenzusammenbruch nahe, als sie erfährt, wer die vier Schildkröten, die vor ihr stehen, wirklich sind. Dennoch lassen sich die Brüder, April und auch Casey Jones nicht unterkriegen und machen sich auf die Suche nach Meister Splinter. Was sie jedoch nicht wissen, ist das auch Old Hob nicht mehr im Besitz ihres Vaters ist. Stattdessen hat sich der Foot Clan und Karai den Meister der Turtles unter den Nagel gerissen. Und dieser sieht sich in der Zwischenzeit mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Ihm gegenüber steht ein gewisser Shredder, und unter dessen Maske steckt niemand Geringeres als Hamato Yoshis, alias Splinter, alter Feind, Oroku Saki. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt …

Nachdem die Turtles im letzten Band von ihrer Vergangenheit erfahren haben, und dass sie die Reinkarnationen von Hamato Yoshis Söhnen sind, müssen sie nun ihren Vater aus den Klauen ihres damaligen Mörders befreien. Dabei setzen Kevin Eastman und Tom Waltz sowohl bekannte Elemente als auch viel frischen Wind ein, um die Geschichte spannend zu erzählen. Hinzu kommt ein Nebenstrang der Handlung, in dem sich die Turtles eine neue Bleibe suchen müssen und auch neue Freunde finden. Auch hier gibt es wieder Parallelen zu der klassischen Comicserie. Wie auch damals schon kommen die Turtles im alten Geschäft von Aprils Vater unter. Dies weckt Erinnerungen. Dem gegenüber stehen die neuen Freunde, die Purple Dragons. Diese hatten zwar auch bereits einen Auftritt in der ersten Ausgabe der ersten Turtles Comicserie, aber so richtig bekannt wurden sie erst in der Animationsserie die 2003 startete, und natürlich auch durch die aktuelle Serie auf Nickelodeon.
Auch ein wenig umgewöhnen muss man sich bei dem Artwork von Dan Duncan. Seine Turtles sehen inzwischen ein wenig deformiert aus. Die Köpfe seltsam nach oben gezogen, mit hoher Stirn. Das ist im ersten Moment schon ein wenig ungewohnt. Da sich aber ab der nächsten Ausgabe sowieso ein Zeichnerwechsel ankündigt, ist es nicht mehr so wichtig. Und so gravierend anders sehen die Turtles auch nicht aus. Dafür bleibt sein Artwork extrem dynamisch und voller Energie, was aber auch mit an der Koloration von Ronda Pattison liegt.

FAZIT:

Auch der dritte Band der neuen Ongoing von IDW macht wieder sehr viel Spaß und lädt gerade für ältere Turtles-Fans zum Verweilen ein. Immer wieder gibt es Dinge zu entdecken, die einem bekannt sind, oder aber wenigstens bekannt vorkommen. Dass sich Waltz und Eastman hier sowohl bei den Comics, der TV-Serie und den Kinofilmen bedienen, erfreut mich persönlich um so mehr. Zusammen mit dem immer noch sehr guten Artwork von Dan Duncan gibt es Turtles-Action satt.

Hawkeye Vol. 1: My Life as a Weapon [Marvel, Oktober 2012]

Clint Barton, alias Hawkeye, ist ein Avenger. Auch wenn er weder über Superkräfte, Selbstheilungsfaktoren oder sonstige besondere körperliche Fähigkeiten verfügt. Er ist nur ein Bogenschütze, ein normaler Mensch, mit alltäglichen Problemen und Verletzungen. Und so kommt er auch in allerlei gefährliche Situationen. Situationen, die ihn schnell ins Krankenhaus befördern. Doch Clint lässt sich nicht unterkriegen und versucht trotzdem immer Gutes zu tun. Dabei hilft er seinen Nachbarn, einer fremden, jungen Dame, von der er das Auto abkaufen will, und auch Kate Bishop, der Dame die als Hawkeye auftrat, während Clint tot war und dann seine Superheldenrolle als Ronin verkörperte. Aber auch für SHIELD muss Clint tätig werden, nachdem dort durch einen Maulwurf, ein kompromittierendes Video verschwunden ist, das kurz darauf in Madripoor bei einer Auktion auftaucht.

Hawkeye ist ein typischer Superheldentitel von Marvel. Oder eben auch nicht. Denn anders, als in anderen Mainstreamtiteln aus dem Haus der Ideen, passiert hier irgendwie nichts genau so wie der Leser es erwartet. Weder ist die Story normal, noch das Artwork. Alles zielt darauf ab, anders zu sein. Und es kommt, nicht nur bei mir, sehr gut an. Matt Fraction definiert Clint Barton und sein Umfeld nicht neu, aber er macht es interessant. War Hawkeye bisher eher ein Sprücheklopfer und Frauenheld, so ist er jetzt ein Sprücheklopfer und Frauenheld mit Problemen und viel Herz. Hawkeye wurde durch sein Umfeld, seine Verletzbarkeit und seine neuen Freunde, allen voran Kate und Pizzadog wieder interessant.
Tatkräftig unterstützt wird Fraction hierbei von David Aja und Javier Pulido, die in diesem band für die Zeichnungen verantwortlich sind und Matt Hollingsworth, der die Koloration übernimmt. Denn ähnlich, wie Fraction als Autor ein wenig experimentiert, so nutzt auch Aja sein Talent um Hawkeye ein frisches und anderes, genaugenommen unkonventionelles Aussehen zu verleihen. Aja spielt mit seiner Panelaufteilung, den Blickwinkeln und den Schattierungen. So schafft er es, mich als Leser, immer wieder neu zu überraschen.

FAZIT:

Der neue Hawkeye, und seine Serie von Fraction und Aja, treffen genau meinen Nerv. Sie ist frisch, anders und dennoch irgendwie vertraut. Kein Wunder also, dass Hawkeye bereits bei Lesern und Kritikern gleichermaßen beliebt ist. Schade nur, dass die Serie wohl hier in Deutschland eher schlechtere Chancen hat. Aber warten wir einmal ab. Das gleiche hatte ich vor geraumer Zeit auch schon einmal zur Turtles Comicserie von IDW gesagt.

Human Target #1: Kopfgeld für den Paten [Panini, Februar 2011]

Die TV-Serie ist zwar leider schon eingestellt worden, auch wenn sich diese in der zweiten Staffel wirklich toll entwickelt hat, aber dennoch möchte ich euch heute den einen Band vorstellen der auf Grundlage der TV-Serie entstand und nicht wie der bereits vor einiger Zeit von mir vorgestellte Band, der wiederum die Vorlage für die TV-Serie war.

Human Target #1: Kopfgeld für den Paten

Sein Name ist Christopher Chance. Besser bekannt ist er aber als „Human Target“.
Sein Beruf ist Schutz. Und das lösen von eigentlich unlösbaren Aufgaben.
So auch diesmal als er einen durch Krebs gezeichneten Mafia-Paten sicher nach Washington bringen soll, wo er seine gesamte Organisation verraten will um sein Gewissen zu bereinigen, damit er nach seinem Tod in den Himmel auffahren kann.
Aber so einfach wie das ganze klingt ist es natürlich nicht als ihn das FBI um eben diesen Auftrag bittet. Nicht nur das der alte Mann sehr gut beschützt und bewacht wird und somit nur sehr schwer aus einer Organisation herauszubekommen ist, sondern auch deshalb weil er sämtliche Beweise gegen seine Organisation auf der ganzen Welt verteilt hat und diese vorher noch eingesammelt werden müssen.
Nun hat also Chance nicht nur den Auftrag den alten Herren sicher nach Washington zu bringen sondern muss vorher auch noch mit ihm zusammen alle Beweise einsammeln, und dummerweise ist auch noch seine Tochter mit von der Partie, was das ganze nicht wirklich einfacher macht, da die Organisation immer schon vorher zu wissen scheint wo die Verstecke sein werden, und das obwohl nur der Pate selber die Verstecke kennt…
Ausserdem gibt es neben der 6-teiligen Hauptstory um den Paten, eine ebenfalls 6-teilige Nebengeschichte in der es um Chance’s Narben geht die er sich durch diverse Aufträge zugezogen hat.
FAZIT:
Anders als die Fernsehserie welche etwas Anlaufzeit braucht, macht dieser Band von Anfang an Spaß. Kein großes Einfinden in die Geschehnisse keine großartigen Figurenvorstellungen. Alles passiert nebenbei. Das liegt meines Erachtens aber auch daran, dass mit Len Wein nicht nur ein sehr guter Autor an Bord ist, sondern als Vater der Figur Christopher Chance, auch jemand der sich mit diesem Charakter auskennt und weiß, was er ihm auf den Leib schreiben kann. Bruno Redondo schafft es ebenfalls mit seinen sehr dynamischen actionreichen Bildern keine Langeweile aufkommen zu lassen. Was meines Empfindens aber den Lesefluss ein wenig stört, ist das die Nebengeschichte wie im Original direkt an die Hauptkapitel gesetzt wurde, wodurch das Abenteuer auseinandergerissen wird. Zwar ist es schön das man sich hier an die Originalveröffentlichung gehalten hat, aber ich denke das ein zusammenhängendes Lesen der beiden Handlungsstränge dem ganzen wesentlich zuträglicher gewesen wäre.
Insgesamt ist dieser erste Ausflug von Chance als Human Target in die Comicwelt (bei Panini) weitaus besser gelungen als die gleichnamige Fernsehserie, welche ja genaugenommen auch nur auf dem Originalcomic aus den 70er Jahren basiert. Man merkt aber deutlich, das es eines fähigen Autors bedarf um Chance das „richtige“ Leben einzuhauchen.

„Human Target #1: Kopfgeld für den Paten“ bei Panini kaufen.
„Human Target #1: Kopfgeld für den Paten“ bei Amazon kaufen.

Human Target Graphic Novel [Panini, Mai 2011]

Human Target Graphic Novel #1

Christopher Chance ist ein ganz besonderer Mensch. Er ermittelt verdeckt und tötet wenn esw notwendig ist. Dafür schlüpft er in die Rolle seiner Opfer um dem Täter möglichst nahe zu kommen.
Christopher Chance ist wer immer er sein will, er ist Human Target!
Im ersten Fall begegnen wir Chance wie er gerade das Leben des schwarzen Predigers Earl James rettet, aber dies ist nicht der eigentliche Fall. Jemand hatte eine Attentäterin auf einen Unbekannten angesetzt und Cristopher Cance soll nun ermitteln wer der Auftraggeber ist. Dabei erscheint im Laufe der Ermittlungen nichts mehr so wie es eigentlich ist. Wer ist der richtige Christopher Chance und wer ist sein Freund und Gehilfe Tom McFadden?
Noch wichtiger ist jedoch die Frage was nun aus McFaddens Frau wird wenn Tom nicht mehr zurückkehrt? Dies und vieles mehr gil es nun zu entschlüsseln, doch wenn man nicht weiß wer der echte Chance ist…?
Für den zweiten Fall begibt sich Chance weitaus mehr in Gefahr als es eigentlich für ihn üblich ist, als er in der Rolle eines abgehalfterten B-Movie Schauspielers schlüpft weil dieser wie einige seiner Kollegen von einm Unbekannten bedroht wird wenn diese ihn nicht mit hohen Geldsummen entlohnen. Chance schafft es den Kriminellen zu töten, doch offenbar scheint er noch ein letztes Opfer zu haben. Ein entführter Kinderstar der nun vermisst wird. Also hat Chance keine andere Wahl als in die Rolle des toten Erpressers zu schlüpfen der sich aber schnell als gescheiterter Drehbuchautor entpuppt, der wiederum am Vater des Kinderstars mit seinem besten Drehbuch „The Final Cut“ gescheitert ist. Doch auch dieses Mal ist nichst wie es scheint und Chance muss sich entscheiden…

FAZIT:

Dieser Band bietet wohl zwei der besten Graphic Novels die jemals zu Human Target erschienen sind. Peter Milligan schafft es Christopher Chance in zwei Abenteuer zu schicken die in der gleichnamigen Serie so wohl nie möglich gewesen wären. Wenngleich auch diese Art der Ermittlung und die damit verbundene Spannung der Serie sicherlich gut getan hätten. Doch so bleibt es den Comics vorbehalten Christopher Chance in Welten eintauchen zu lassen die oftmals für andere Menschen an der Haustür enden. Grafisch wird zwar nichts aussergewöhnliches geboten, dafür aber sehr Gutes. Jeder der beiden Zeichner verleiht den zwei Fällen einen ganz unvergleichen Stil. Sei es der leider viel zu früh verstorbene Kroate Edwin Biukovic, der schon mit den zwei Grendel-Miniserien (auf deutsch bei Speed erschienen) für Aufsehen gesorgt hat, oder der auf Cran Canaria geborenen Javier Pulido der schon für DC an „Robin: Year One“ und bei Marvel an „Amazing Spider-Man“ zeigen konnte welche Talente in ihm schlummern.

Zusammenfassend kann ich sagen das dieser Band aussergewöhnliche Agenten-Thriller-Action bietet, die selbst Kennern und Fans der Serie noch etwas Neues präsentieren kann. Beide Geschichten sind im direkten Vergleich mit der Serie besonders und in vielen Punkten sogar besser.

„Human Target Graphic Novel #1“ (Panini) bei Panini kaufen.
„Human Target Graphic Novel #1“ (Panini) bei Amazon kaufen.