Crossed Nr. 18. Badlands Nr. 11 [Panini, September 2017]

Top-Autor Kieron Gillen debütiert erstmalig im Crossed Universum mit dem allseits bekannten Crossed und Crossed + Einhundert Zeichner Rafael Ortiz. Völlig überrascht hat es mich, dass dieser Band nur eine Geschichte enthält. Kieron Gillen setzt die Messlatte für weitere Crossed Geschichten ganz hoch, denn seine Story zählt definitiv zu den Besten Crossed Geschichten. Wurde in Crossed + Einhundert bereits über eine mögliche Zukunft von Menschen und Gefirmten geschrieben und gezeichnet, geht es in dieser Ausgabe im Wechsel in die Gegenwart und 75.000 Jahre zurück in die Vergangenheit. Gefirmte gab es wohl schon immer, doch wie das alles in unsere Gegenwart passt und wo die Zusammenhänge sind, das erfährt der Leser auf äußerst brutale Art und Weise. Diese Ausgabe schafft es, die Spannung durchgehend zu erhöhen, eine brutale unangenehme Intensivität aufzubauen und den Leser zu beeindrucken. Garantiert nichts für schwache Nerven, denn die Gewalt ist in diesem Band extrem erhöht! Aus diesem Grund wird die Crossed Reihe auch erst ab 18 Jahren empfohlen zu lesen! Viel Spaß mit der perversen kranken Geschichte dieser Ausgabe, welche Gefirmten-Folter der Vergangenheit mit der grausamen Wahrheit der Gegenwart äußerst intensiv und spannend kombiniert.

Crossed Nr. 18: Badlands Nr. 11

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Iron Man/Hulk Nr. 1 (Marvel NOW!) [Panini, August 2013]

Heute gibt es ein weiteres Marvel NOW!-Review zur morgen erscheinenden Heftserie Iron Man/Hulk. Wie gut schlagen sich die beiden Rächer in einem Heft?

Iron Man/Hulk Nr. 1 (Marvel NOW!)

Eigentlich wollte Tony Stark ein bisschen entspannen. Auch wenn ihm seine Partnerin Pepper Potts einen Strich durch die Rechnung machen will, als er ein vermeintlich dummes Blondchen abschleppen will. Dich ausgerechnet jetzt bekommt Tony eine SMS von May Hansen. Diese hatte damals Extremis entwickelt, welche Tony Stark und seine Rüstung auf die nächste Stufe gehoben hatte. Nun wurde sie aber ermordet und Extremis geraubt. Jetzt kann nur noch Tony Stark, alias Iron Man, das Schlimmste verhindern.
Ganz andere Probleme hat indessen der Hulk. Oder eben auch nicht. Denn Bruce Banner schafft es Maria Hill, ihres Zeichens S.H.I.E.L.D.-Direktorin, zu überzeugen, den Hulk aufzunehmen und ihm selbst unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit diesen will er während der Phasen, in denen er nicht das grüne Gammamonster ist, der Menschheit Gutes zu tun. Hierfür legt er Maria Hill einen Reinigungsfilter für Wasseranlagen vor mit dessen Hilfe innerhalb von fünf Jahren alle durch Wasser verursachten Krankheiten ausgerottet werden könnten. Doch wird S.H.I.E.L.D. auf diese Forderungen eingehen und Hulk zu einem S.H.I.E.L.D.-Agenten machen?

Hulk Smash! Aber diesmal eben nicht nur.

Hulk Smash! Aber diesmal eben nicht nur.

Kieron Gillen tritt bei Iron Man ein schweres Erbe an. Immerhin hat Matt Fraction in seinem langen Wirken an der Serie etwas vorgelegt, dass schwer zu erreichen und noch schwerer zu halten sein wird. Dennoch gab es Hoffnung. Diese jedoch wurde bereits nach den ersten Seiten zerstört und gnadenlos auf dem Boden zerschmettert. Nicht nur dass die Story belanglos wirkt, auch die Zeichnungen von Greg Land sind kaum zu ertragen. Fotohintergründe, die mit einfachsten Bildbearbeitungsprogrammen angepasst wurden, sind dabei noch das harmloseste. Hinzu kommen Posen der Figuren, wie man sie in Hunderten von Modeillustrierten tausendfach gesehen hat. Auch hier schafft es „Copy-Man“ Land seine „Talent“ darzustellen. Da helfen auch die bonbonbunten Farben von Guru eFX nicht mehr weiter. Insgesamt ist das Artwork bei Iron Man zwar durchaus realistisch, aber insgesamt auch seelenlos und platt.

Iron Man über der Stadt. Richtig malerisch. Dank Photoshop ist alles möglich.

Iron Man über der Stadt. Richtig malerisch. Dank Photoshop ist alles möglich.

Was bei Iron Man noch wortwörtlich vor den Baum gefahren wird, klappt bei Hulk um so besser. Mark Waid kreiert eine faszinierende und spannende Geschichte, die Hulk neu definiert. Nicht mehr nur das Monster steht nun im Vordergrund, sondern auch Banner. Und dieser will ab sofort mit seinem Geist überzeugen und seinen Freunden, wie Reed Richards und Tony Stark, nacheifern. Unterstützt wird Waid hierbei von Leinil Francis Yu. Dieser ist ein Zeichner, der mir persönlich nicht immer zusagt. Vor allem wenn es darum geht, Gesichter und deren Mimik darzustellen. Hier macht er aber trotzt dieser persönlichen Unzulänglichkeit seine Arbeit sehr gut und schaffte es die Handlung stimmungsvoll in Bildern umzusetzen. Zusammen mit den gedeckten Farben von Sunny Gho wirkt das Gesamtbild sehr ernsthaft und gediegen. Eben auch passend zum Charakter von Bruce Banner.

Bruce und Maria Hill im intensiven Gespräch.

Bruce und Maria Hill im intensiven Gespräch.

FAZIT:

Eigentlich bin ich seit meiner Jugend gewohnt in Deutschland Comicserien zu lesen, die immer und irgendwie Zweitserien enthielten. Oftmals waren richtige Perlen darunter, die sonst alleine niemals den Weg über den großen Teich geschafft hätten. Dass Panini bei einigen Serien dieses Format weiterführt, ist unter gewissen Punkten verständlich. Schade ist es eigentlich nur dann, wenn die Hauptserie so eine Gurke ist, wie es hier der Fall ist, und die Zweitserie der eigentliche Diamant. Dies könnte der Heftserie sonst ziemlich schnell einen Gnadenstoß versetzen. Vor allem, wenn viele Leser, so wie ich persönlich auch, lieber auf eine Tradeveröffentlichung des grünen Monsters mit dem hellen Köpfchen warten werden. Andererseits muss ich gestehen, dass Iron Man aufgrund der Kinofilme wohl die bessere Zugkraft haben wird, und mit seinem Artwork wohl auch eher die Kinogänger anspricht, wohingegen Hulk die langjährigen Comicleser schneller überzeugen wird.

Ein Bild wie es aus jedem x-beliebigen Werbeprospekt hätte stammen können.

Ein Bild wie es aus jedem x-beliebigen Werbeprospekt hätte stammen können.

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