Heute geht es weiter mit der nächsten Heftserie unter dem neuen Marvel NOW!-Banner. Die Avengers. Wie auch das gestrige Spider-Man und das morgen folgende Wolverine und Deadpool, erscheint Avengers offiziell morgen am 9. Juli.
Avengers Nr. 1 (Marvel NOW!)
Mit Ex Nihilo steht der Erde eine neue und massive Bedrohung bevor, wie sie selbst die versierten Rächer noch nicht erlebt haben. Dieser gottähnliche Gegner will von seiner „Garten“ auf dem Mars, in dem Glauben Gutes zu tun, die Erde verändern, terraformieren, um sie zu retten. Denn ein seinen Augen sieht er für die Menschheit keine Zukunft mehr. Als die Avengers nun das erste Mal auf ihn treffen, gibt es bereits die erste Ernüchterung. Er besiegt mit seinen zwei Gehilfen, seiner Schwester Abyss und dem Androiden Aleph. Binnen kürzester Zeit sind Thor, Iron Man, Hulk, Hawkeye, Black Widow und Captain America geschlagen und als Warnung schickt Ex Nihilo den geschundenen Captain wieder zurück zur Erde. Doch dort gibt er nicht auf, sondern sammelt viele Freunde um sich, um einen neuen Angriff zu wagen …
Wenn Jonathan Hickman etwas in die Hand nimmt, dann kann daraus etwas ganz Besonderes werden. Schon seine Serie FF – Future Foundation konnte mit frischen Ideen und klassischen Anleihen punkten, und somit etwas Bekanntes vollkommen neu präsentieren. Und ähnliches versucht er nun mit den Avengers. Zu Beginn wird das fast schon klassische Team zusammen mit dem Hulk präsentiert, nur um im Verlauf des Heftes mit weiteren „Ersatz“-Rächern erweitert zu werden. Dabei legt Hickman weniger Wert auf eine detaillierte Darstellung der einzelnen Rekrutierungen, als vielmehr die Begründung, warum eine solche „Aufstockung“ notwendig ist. Leider bleiben alle Figuren in dieser Ausgabe eher flach und entwickeln kaum Profil. Selbst der böse, böse Superschurke ist irgendwie nur ein Abziehbild, des klassischen Gegners mit einer noch klassischeren Bedrohung. Alles ist ein wenig zu klischeehaft und vorhersehbar. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass dies nur einleitend ist und Hickman bald zu alter Form aufläuft. Spannend ist die Geschichte, trotz der bekannten Faktoren, auf jeden Fall.
Für die Umsetzung von Hickmans Visionen ist Jerome Opeña verantwortlich. Mit seinen filigranen Bildern zaubert er Unmengen an Details auf jede Seite. Für meinen Geschmack stellenweise zu viele davon. Die Gesichter sehen auf manchen Panels durch die vielen kleinen, feinen Striche aus, wie Falten und dadurch wirken die Figuren, als wären sie sehr alt. Sehr gelungen hingegen sind dafür die Landschaften. Hier wirken die Details weniger störend und werten das Artwork sogar noch auf. Ähnliches gilt für die Farbgebung von Dean White. Diese ist immer sehr dezent und unterstützt die Zeichnungen von Opeña, ohne aufdringlich zu wirken.
FAZIT:
Eine spannende Geschichte mit Zeichnungen, die nicht so ganz meinen Geschmack treffen. Das ist schon eine schwierige Sache. Aber ich denke, dass die Avengers erst einmal eine Chance bekommen. Denn immerhin kann auch ein Jonathan Hickman mit zwei Heften noch keinen Meilenstein abliefern. Und vielleicht werde ich ja auch mit Opeña noch warm. Zusätzlich hat das Heft bzw. die Serie ja noch einen Bonus. Spider-Man. Und da kann ich immer nur sehr schwer Nein sagen.
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