Der Dunkle Turm Nr. 12: Drei – Der Gefangene [Splitter Verlag, September 2015]

Weiter geht es mit Marvels großflächig angelegter Graphic Novel Adaption des sehr erfolgreichen Dunklen Turm Zyklus von Horrormeister Stephen King. Wie gewohnt servieren uns auf bewährte Weise Peter David und Robin Furth ein grandioses Skript, welches zeichnerisch diesmal von Piotr Kowalski und Nick Filardi (Tusche) umgesetzt wurde. Der erste Roman Der Dunkle Turm – Der Mann in Schwarz ist bereits mit dem 10. Band der Graphic Novel Adaption so weit abgeschlossen. Im elften Band gibt es vereinzelte Kurzgeschichten zu lesen, welche das große Universum vom Dunklen Turm etwas näher beleuchten. Der zwölfte Band beginnt genau dort, wo der zweite Roman anfängt. Sehr engmaschig hangelt sich die Geschichte am zweiten Roman entlang. Mir persönlich hat der Band richtig gut gefallen. Zeichnerisch und farbtechnisch ist alles wie gehabt in bester Ordnung, hier kann ich einfach keine Kritik üben. Die Story ist für alle Roman Leser bekannt. Erlebt in dieser Ausgabe einen Großstadtkrimi, wie sich Eddie Dean immer mehr in einen drogenabhängigen Junkie verwandelt. Schwierige Familienverhältnisse in New York und eine Tür in eine andere Welt. Roland der Revolvermann trifft auf Eddie Dean. Liebe Freunde der guten Unterhaltung, die Zukunft scheint ungewiss für Eddie Dean, denn seine Handlungen dürften weitreichende Folgen mit sich bringen …

Der Dunkle Turm Nr. 12: Drei – Der Gefangene

Mit diesem Band gibt es erstmalig keine Einleitung bzw. im Making-of keine großflächig angelegten Hintergrundinformationen der Autoren zum Stephen King Universum Der Dunkle Turm. Ganz verschwunden ist das Making-of jedoch nicht, aber neben einer Cover Galerie und Coverstudien bzw. Darstellungen vom Skript über die Tuschezeichnungen zur kolorierten Endfassung, gibt es leider nicht mehr die vielen Infos wie in allen bisherigen Bänden zu lesen. Das ist etwas schade, denn mir persönlich haben die vielen Infos zum Dunklen Turm Zyklus sehr gut gefallen und mein Wissen diesbezüglich vertieft, bzw. sehr bereichern können.
Auf intensive Art und Weise erfährt der Leser intime und prägende Einblicke in die Familienangelegenheiten von Eddie Dean. Sein Bruder Henry Dean verübt einen eher schlechten Umgang, denn mit zusehendem Alter nimmt die Drogenproblematik ihren Lauf und hält auch vor Eddie Dean nicht mehr zurück. Bis dahin gibt es jedoch einen sehr schockierenden Moment in Eddie seiner Kindheit, denn der Autounfall seiner Schwester ist zeichnerisch, erzählerisch und dramaturgisch einfach grandios umgesetzt worden. Das ist ganz großes Kino, was hier an Intensivität auf den Leser einprasselt. Der zeichnerische Perspektivenwechsel in Nahaufnahme ist verwirrend und etwas verstörend zugleich. So erfährt der Leser nach und nach wichtige Episoden aus Eddie Dean seinem Leben, Episoden, die ihn stark geprägt und beeinflusst haben. Wie ist er zum Drogendealer geworden, was hat er mit seiner Familie alles erlebt.  Das alles ist durchgehend intensiv erzählt, was den Band unwiderstehlich macht aus den Händen zu legen.

Brüder unter sich ...

Brüder unter sich …

Doch auch Roland der Revolvermann hat in seiner Welt zu kämpfen. In diesem Band erleben wir, wie Eddie Dean aus seiner Welt heraus in die Welt von Roland tritt. Der Übergang ist konsequent spannend dargestellt, so wie im Roman auch. Eddie Dean schmuggelt Drogen und ist gerade im Flugzeug unterwegs. Die angespannte Situation scheint zu eskalieren, doch Roland seine Welt rückt bereits immer näher. Was ich ganz große Kunst finde, ist, dass es für den Leser möglichst verständlich gehalten worden ist, wenn Roland in den Kopf von Eddie Dean eindringt und durch Eddie seine Augen sehen kann. Das klingt verwirrend, ist es aber gottseidank nicht geworden. Hier haben die Autoren und Zeichner es geschafft, auf verständliche Art und Weise in Form dieser Graphic Novel, etwas schwieriges darzustellen. So kann der Leser (nicht alle Leser werden die Romane gelesen haben) dem Lesefluss ungehindert folgen.

Hier passiert gleich ein Unfall ...

Hier passiert gleich ein Unfall …

Also mir hat dieser Band richtig gut gefallen. Ich mag es aber auch immer wieder gerne, wenn Comic und Roman nicht weit auseinanderliegen. Ich vergleiche gerne Unterschiede und Gemeinsamkeiten eines Romans und eines Comics in Bezug auf die gesamte Storyline. Dabei ist es für mich nicht immer so schlimm, wenn der Comic nah am Original erscheint. Es mag aber bestimmt Leser geben, die es lieber haben, wenn Comic und Roman möglichst nicht geradlinig einander identisch erscheinen, sprich eine einfache Abhandlung der Romane in Comicform erfolgt. Da diese Graphic Novel Reihe entsprechend groß angelegt ist, findet hier jeder Leser seine Freude daran, denn die Autoren und Zeichner haben bisher eine harmonisch abgerundete Mischung in Bezug auf die Romane und entsprechende Freiheiten gewählt.
Für mich zählt diese Reihe zu den derzeit absolut besten Comics, die ich lese.
Dieser Band bestätigt mich darin, dass es sich absolut lohnt, am Ball zu bleiben! Einzig und allein die vielen Hintergrundinformationen werden mir definitiv fehlen! Vielleicht haben wir ja noch einmal Glück und sie kommen in den darauffolgenden Bänden wieder.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2014-2015 Marvel & Subs. / Stephen King / Splitter Verlag

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