Gedanken zum Abschied

Vor einer Woche haben wir noch miteinander telefoniert. Ich habe gespürt, dass es Dir nicht gut geht und Dich gebeten ins Krankenhaus zu gehen, um Dir helfen zu lassen. Doch Du sagtest nur: „Morgen früh wird alles gut. Ich verspreche es dir. Wir kämpfen den Kampf der Gerechten.“

Doch nichts wurde gut und jetzt bist Du weg. Für immer. Ich hätte Dir auf Wiedersehen sagen können, weil ich wusste, was Deine Worte bedeuten. Aber ich konnte es nicht. Ich wollte nicht. Die folgende Nacht war eine der schlimmsten in meinem Leben. Immer wieder war ich wach. Immer wieder dachte ich, dass das Telefon klingelt und mein Vater mir die schreckliche Nachricht mitteilte. Es wurde Morgen, ohne das ich etwas von Dir hörte. Ich hoffte, wider besseren Wissens und der Gewissheit in Deiner Stimme und Deinen Worten, dass es Dir besser gehen würde. Bis Vati anrief. Eine Blutvergiftung, eine halbseitige Lungenentzündung und Blutarmut hatten Deinen Körper so sehr geschwächt, dass mir auch in der folgenden Nacht der Schlaf nicht wirklich gelang. Und als kurz nach sieben Uhr morgens der Anruf kam, und mein Vater mit erstickter Stimme sagte: „Es ist vorbei“, brach eine Welt für mich zusammen.

Sechs Monate Kampf und Leiden für Dich. Hoffen und Bangen. Ein Leben zwischen Normalität und dem Abgrund des Todes, den die heimtückische Krankheit Krebs aufreißt. Seitdem wir alle die Diagnose, kurz vor Deinem 66. Geburtstag erhielten, war nichts mehr wie vorher.

Draußen in der Welt kämpften die Menschen gegen Corona, und andere gegen die Einschränkungen, die dieser Virus mit sich brachte. Menschen gingen auf die Straße, weil sie nicht feiern durften, oder Freunde treffen, wie sie es bisher taten, während Du um Dein Leben gekämpft hast. Während es bei Dir nur darum ging, überhaupt weiterzuleben. Ob mit, oder ohne Freunde zu treffen. Du wolltest nur wieder eine Chance auf ein Leben haben, die Möglichkeit Deine Kinder und Enkel weiter aufwachsen zu sehen.

Aber die Krankheit hat Dir diese Chance genommen. Und auch den Mut weiterzukämpfen. Vielleicht hattest Du auch einfach keine Kraft mehr und wolltest es uns allen einfach nur nicht sagen. Du hast uns beschützt. Schon immer. Dein ganzes Leben lang, warst Du die stärkste Person in unserer Familie. Du hast unsere gesamte Last getragen, uns Hoffnung und Freude geschenkt. Bis zum Schluss hast Du ein Geheimnis daraus gemacht, wie es Dir in Deinem Inneren geht.

Und auch wenn wir, seitdem ich bei euch ausgezogen bin, nur noch ein bis zweimal die Woche Kontakt hatten, es sei denn es gab Situationen, die es erforderlich machten, das jemand von uns irgendwie Hilfe brauchte, trifft mich Dein Tod schlimmer, als ich es mir je vorgestellt haben könnte. Denn auch wenn ich mein eigenes Leben, mit meinen eigenen Problemen hatte, war die Gewissheit, dass Du da bist. Du warst immer der erste Mensch, den ich in mein Leben eingeweiht habe, egal ob Positiv, oder Negativ.

Und jetzt? Jetzt ist da nichts mehr, außer einem großen Loch. Eine Lücke, die gewaltiger kaum sein könnte. Mit Deiner Persönlichkeit und Deinem großen Herz hast du so vieles in so vielen Menschen bewirkt. Nicht nur bei uns, Deiner unmittelbaren Familie. Nun bleibt uns nichts mehr, als weiterzuleben. Irgendwie. Ohne Dich. Und Danke zu sagen. Danke für alles. Liebe ist ein zu kleines Wort, für das, was ich für Dich ewig empfinden werde. Da ich weder an Gott, noch an irgendeine andere Religion glaube, gibt es für uns auch kein Wiedersehen. Nur die Gewissheit, dass manches eben doch endlich ist. Nur meine Gefühle für Dich nicht.

Dominiks Private Session (20.1): Mysteriously Veränderungen im Jahr 2018

Hallo zusammen, normalerweise würde heute wieder ein Review oder ein anderweitiger Bericht von mir zum Thema Comic online gehen.
Aufmerksame Leser Wissen bestimmt, dass jeden Dienstag ein Bericht von mir auf dem Blog gegen Abend online geht.
Derzeit jedoch versuchen wir (meine Freundin und ich) das Leben in geordnete und geregelte Bahnen zu lenken.
Kommt euch dieser Text bekannt vor, habe ich das nicht schon letzte Woche Dienstag genauso geschrieben?
Nun das Leben ist das Leben, wenn es nicht das Leben wäre und so ändert sich der Satz innerhalb einer Woche wie folgt.
Derzeit jedoch versuche ICH, allein das Leben in geordnete und geregelte Bahnen zu lenken.

Pläne für die Zukunft Copyright by Joscha Sauer (www.nichtlustig.de)

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Du bist immer noch bei mir – Mariko Kikuta [Carlsen, 2003]

Es gibt Themen im Leben, die sind nicht so einfach. Eines dieser Themen ist der Tod. Mag es schon für uns Erwachsene ein schwieriges und sensibles Thema sein, so ist es für Kinder um vieles schwieriger. Wie soll man einem Kind den Tod erklären, ohne es zu traumatisieren? Wie kann man ihm verständlich machen, das der Tod etwas Endgültiges ist? Der Verlust unwiederbringlich? Diesem sehr schweren Unterfangen hat sich die japanische Autorin und Künstlerin Mariko Kikuta angenommen und es bereits 1998 zu Papier gebracht. 2003 erschien die Ausgabe dann auch in Deutschland bei Carlsen, und auch wenn ich den Band seit dem Erscheinen hier stehen habe, wurde er auf diesem Blog noch nicht berücksichtigt. Das soll sich nun hiermit ändern.

Bei mir 000Du bist immer noch bei mir
(See you anytime I want/Itsudemo Aero)

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Yale Stewart trauert um seine Großeltern.

Gute und fröhliche Artikel sind eigentlich mehr mein Ding. Dennoch gibt es immer wieder auch Ereignisse, die nicht so erfreulich sind. So ist es auch mit dem tragischen Verlust, den Yale nun binnen einer Woche verkraften muss.

Hier der Link zu einer kurzen News, welche ich für Comic Hive verfasste habe, in der ich auch noch etwas ausführlicher schreibe.

Aber auch von hier, der deutschsprachigen Anlaufstelle der JL8, möchte ich mein tief empfundenes Beileid aussprechen, und das ich verstehe, dass die JL8 im Moment alles andere als wichtig ist.

Warum?

Wie auch Yale auf seiner Webseite und Facebookseite mitteilt, so habe auch ich gehofft, dass es dieses Jahr kein zweites Mal, zu einer solchen Tragödie kommen würde. Aber leider ist das Leben alles andere als fair. Und wie immer bleiben die Opfer und deren Familien in Connecticut zurück mit der Frage nach dem warum …

Characters © DC Comics, Creative Content © Yale Stewart.

Characters © DC Comics, Creative Content © Yale Stewart.

Mueli77s Feine Welt Blog ist erneut mit dem Herzen bei allen Betroffenen. 

Gestern war ein schlimmer Tag. Für Amerika, für die Welt, für die Comic- und Film-Fans…

Die Welt trauert und auch wir von Mueli77’s Feine Welt wollen unser Beileid und Mitgefühl für die Opfer und Hinterbliebenen ausdrücken.

Characters © DC Comics, Creative content © Yale Stewart.

JL8 im Web:
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