Der ultimative Spider-Man Hörspiel (CD 1 bis 3) [Kiddinx, März 2013]

Hier gibt es nun noch einen Artikel, der ursprünglich auf Comic Hive erschien, nun aber im Rahmen meiner Artikelrettungsaktion hier wieder auftaucht, damit er nicht vollends in der Versenkung verschwindet.

Seit Anfang März 2013, dem 8. März 2013 um genau zu sein, sind zum Ultimativen Spider-Man auch drei Hörspiel-CDs im Handel erhältlich. Diese beinhalten jeweils zwei aufeinanderfolgende Episoden und haben mit durchschnittlich 55 Minuten Laufzeit mehr Länge, als die reinen Doppelepisoden zu bieten. Doch bevor ich auf die Umsetzung näher eingehe, erst einmal die Inhalte der sechs Episoden, die auf den drei CDs verteilt sind.

Inhalt:

CD 1:

Das Angebot

Spidey zwischen zwei Heldenikonen.

Spidey zwischen zwei Heldenikonen.

Spider-Man muss sich wohl oder übel seiner Verantwortung stellen. Er muss den Trapster dingfest machen, was er auch irgendwie schafft. Immerhin ist dies nicht sein erstes Aufeinandertreffen, und nach einem Jahr mit Spinnenkräften geht es auch erfolgreich für ihn aus.
Doch Nick Fury ist alles andere als begeistert, denn Spidey hat einen ganzen Haufen Kollateralschäden verursacht. Also schlägt er dem ungestümen, jungen Helden vor, sich von S.H.I.E.LD. ausbilden zu lassen. Als kleine Entscheidungshilfe gibt es auch gleich ein Technikgadget in Form einer neuen Netzdüse mit Zielfunktion. Aber Spider-Man ist sich nicht sicher …

Große Verantwortung

Uncle Sam, äh... Nick Wants Spider-Man.

Uncle Sam, äh… Nick Wants Spider-Man.

Durch die Ereignisse am Vortag, an denen drei der furchtbaren Vier an Peters Schule Unfrieden gestiftet haben, wurde Harry verletzt und musste dadurch ins Krankenhaus. Daraufhin entscheidet sich Spider-Man nun doch für ein Training bei S.H.I.E.L.D. Aber Peter weiß nicht, worauf er sich eingelassen hat. Schon die erste Übungseinheit, um Spider-Mans Kampferfahrung zu testen, läuft alles andere als siegreich ab, auch wenn Peter es schafft, seine Kontrahenten auf die Matte zu legen.
Was er jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist dass Er von S.H.I.E.L.D., und insbesondere von Nick Fury, nicht als Einzelkämpfer angeworben wurde, sondern dass der freundliche Netzschwinger von nebenan Teil eines neuen Superheldenteams werden soll, welches den Avengers nacheifert.

CD 2:

Verdammnis

Spider-Man und sein Team gegen Dr. Doom.

Spider-Man und sein Team gegen Dr. Doom.

Nur weil Spidey und Nova mal wieder einen ihrer Kleinkrieg untereinander austragen mussten, in dem jeder sein eigenes Ego aufpolieren wollte, wurde der Trainingsraum ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch hat das junge Team an Helden rund um Spider-Man, Nova, Power-Man, Iron Fist und White Tiger im S.H.I.E.L.D.-Helicarrier Hausarrest. Doch damit will sich die Heldengruppe, die aus lauter Einzelgängern besteht. Sie wollen beweisen, dass sie auch klug und heldenhaft handeln können. Deshalb entschließen sie sich, einen Schurken zu fangen und bei S.H.I.E.L.D. abzuliefern. Doch leider fällt die Wahl auf Dr. Doom, und damit beginnt ein riesengroßes Problem.
Zwar schaffen sie, es Doom zu überwältigen, aber als sie ihre Trophäe im Helicarrier präsentieren wollen, entpuppt sich diese als Doom-bot. Und nun geht der Ärger erst richtig los. Denn die Doom-bots wollen den Helicarrier lahmlegen. Und Spidey und Nova bekommen es einfach nicht auf die Reihe, zusammenzuarbeiten. Schaffen es die beiden doch noch, ihre Differenzen aus dem Weg zu räumen …?

Venom

Der Kampf mit Venom und dem eigenen Ich.

Der Kampf mit Venom und dem eigenen Ich.

Ein seltsames Tentakelmonster verfolgt unseren allseits beliebten Helden aus der Nachbarschaft und jagt ihn quer durch die U-Bahn-Schächte New Yorks. Aber Spidey schafft es, ihn auszuschalten, ohne zu wissen, weshalb er zur Zielscheibe wurde. Wie Peter später erfährt, sollte ihm in dem Kampf nur eine Blutprobe entnommen werden. Und mithilfe dessen wurde ein neues Wesen kreiert, welches über die gleichen Kräfte wie Spider-Man verfügt.
Dieses neue Wesen verbindet sich auf einer Party von Harry Osborn auch sogleich mit Flash Thompson und erschafft somit Venom. Einen nicht zu unterschätzenden Gegner, der auch noch von Wirt zu Wirt springen kann, was für einen anstrengenden Kampf sorgt …

CD 3:

Iron Spider

Der neue Anzug macht schon was her.

Der neue Anzug macht schon was her.

Tony Stark ist seit seinem Auftreten als Iron Man Peter Parkers Idol. Umso erfreuter ist Spider-Man, als er von ihm einen neuen Anzug erhält. Dieser ist nicht nur mit allerlei technischem Schnickschnak ausgerüstet, sondern steigert auch noch Peters Ego ins Unermessliche. Mit dem neuen Iron Spider-Anzug fühlt sich Peter sofort unbesiegbar. Das einzige Problem liegt darin, dass er mit der neuen Rüstung nicht wirklich zurechtkommt und so mehr Gefahr als Hilfe ist. Jedoch nicht nur für sich selbst, sonder vor allem für seine Freunde wird er so zu einem unkalkulierbaren Risiko.
Als dann auch noch der Living Laser auftaucht, und dank seiner Fähigkeit zuerst von Spider-Mans und danach von Iron Mans Anzug die Kontrolle übernimmt, beginnt es chaotisch zu werden. Nun muss Peter sich entscheiden. Schafft er es, den Feind in der Rüstung seines Idols auch ohne die technischen Spielereien zu überwältigen, oder wird er unterliegen und möglicherweise vor seinem Idol das Gesicht verlieren …

Taskmaster

Taskmaster schnüffelt an der Midtown High herum.

Taskmaster schnüffelt an der Midtown High herum.

Schon wieder einmal versucht Dr. Octopus, im Auftrag von Norman Osborn, das Geheimnis von Spider-Man zu ergründen. Erneut findet diese Aktion an der Midtown High statt. Und zum wiederholten Male bringt er dadurch Normans Sohn, Harry, in Gefahr. Doch hie rund jetzt soll der Taskmaster die ausführende Hand sein. Hierfür schaltet dieser zuerst den Sportlehrer der Schule aus, nur um dann als Vertretungslehrer dessen Platz einzunehmen. Er versucht im Sportunterricht die Fähigkeiten der Schüler zu ermitteln, in der Hoffnung, dass sich einer von ihnen Spider-Man als Spider-Man entpuppt. Doch Peter weiß seine Fähigkeiten zu verbergen, auch wenn seine Teamkollegin Ava Ayala, alias White Tiger, dies nicht so recht verstehen mag. Immerhin macht sich Peter hierfür dümmer und tollpatschiger, als es in ihren Augen nötig ist. So kommt es, dass Talkmaster drei Schüler in die engere Wahl zieht. Diese sind Harry Osborn, Flash Thompson und Daniel Rand, auch bekannt als Iron Fist. Als jedoch am nächsten Tag ein weiteres Treffen der möglichen Spider-Men unter der Leitung von Taskmaster stattfinden soll, und Ava heimlich daran teilnehmen möchte, ist die Schule verriegelt und mit Hochspannung abgesichert. Daraufhin macht sich White Tiger zusammen mit Spider-Man auf, das Geheimnis zu ergründen …

Die Umsetzung:

Was zuerst einmal auffällt, ist die bereits angesprochene längere Laufzeit. Denn während die Doppelepisoden zusammen nur auf ca. 42 Minuten kommen, ohne Abspann wohlgemerkt, hat man hier auf den CDs nochmals bis zu 15 Minuten mehr Laufzeit. Diese ergibt sich vor allem daraus, dass Passagen, die in den Folgen visuell geschehen, hier von einem Sprecher aufgearbeitet werden müssen.
Dieser macht seine Arbeit zwar sehr gut, aber dennoch passt seine Stimme nicht so recht. Idealer wäre es wohl gewesen, wenn man als Erzähler hier Coulson (Clark Gregg) und dessen Synchronsprecher engagiert hätte. Denn leider wirkt und klingt Gordon Piedesack, der eben den Sprecher mimt, oftmals ein wenig lustlos. Nicht etwa, dass seine Stimme schlecht wäre, oder er nicht gut agieren würde. Immerhin ist er die Erzählerstimme in Sonys Spielehit „Little Big Planet“, aber seine Tonlage passt nicht so recht in das Gesamtklangbild.

Die CDs 1 bis 3

Schuld daran könnten aber auch die etwas hölzernen Texte sein, die Piedesack vertonen muss. Denn während die TV-Folgen mit sehr viel Witz, sowohl visuell als auch Wortwitz daherkommt, gehen diese in der Hörspielfassung leider verloren. Gerade die Bildwitze, in denen kleine Spider-Men oder Engelchen und Teufelchen agieren, können nicht für das Hörspiel angemessen adaptiert werden. Und es klingt leider nur halb so witzig, wenn ein Erzähler sagt, dass auf Spider-Mans Schulter ein Engel- und ein Teufel-Spider-Man sitzen, als wenn man diese sieht und mit ihren Piepsstimmchen hört.
Für die restlichen Passagen, die einen Großteil des Hörspiels ausmachen, wurden die Tonspuren der jeweiligen Folgen verwendet. Der Vorteil ist, dass dadurch die Stimmen den Kennern der Serie sofort bekannt vorkommen, und diese in Gedanken den jeweiligen Figuren zugeordnet werden können. Nachteil ist, dass diese Stimmen in gewissen Situationen in der Serie mitsamt den Hintergrundgeräuschen eine Stimmung erzeugen, die sich nur sehr schwer auf eine Hörspiel-CD transportieren lassen. Denn damit dies funktioniert, braucht es auch Hintergrundgeräusche und diese wiederum müssen klar erkennbar sein, ohne dass sie weiteren Erklärungen bedürfen.

Rückseite mit Kurzinfo

Für die Umsetzung der Hörspiele ist das tonAtelier GmbH & Co. KG in Berlin verantwortlich, die Marian Szymczyk als Regisseur hierfür gewinnen konnten. Szymczyk ist ein alter Hase, was Audiofassungen betrifft, seien es Hörspiele für Kinder, wie „Der Mondbär: Freunde halten zusammen“ und zu Kinoblockbustern wie „TRON: Legacy“ oder Hörbücher wie Manfred Lütz‘ „Lebenslust“. Diese Erfahrung hört man auch. Die Hörspielbearbeitung der Tonspuren aus der Serie liegt in den Händen von Gabriele Bingenheimer. Sie hat sich vor allem als Autorin für diverse Hörspiele von Disney einen Namen gemacht. Seien es die Hörspielfassung aus der Disney Filmhörspielreihe wie „Findet Nemo“, „Merida“ und „Toy Story“ oder die Umsetzung von Disney-TV-Serien, wie „Kim Possbile“, „Hotel Zack & Cody“ oder „Winnie Puuh“.
Hier merkt man, dass Marvel, insbesondere die TV-Serie „Der utlimative Spider-Man“ von der Übernahme durch Disney erheblich profitiert. Denn als weltweit agierender Konzern, mit sehr viel eigener Lokalisierungserfahrung, ist es nun möglich, Marvel Animationsserien einfacher und einheitlicher für die Märkte rund um den Globus anzupassen. Dies trifft auch auf die Hörspiele zu. Hinzu kommt die lange Erfahrung im Bereich der zu erreichenden Zielgruppe. Denn eines muss ich anmerken. Nicht nur die TV-Serie, auch die Hörspiele haben ganz klar eine feste Zielgruppe im Visier. Und deshalb habe ich die Hörspiele auch mit meinen eigenen Kindern ausgetestet.

In der Praxis:

Kinder zu beschäftigen, oder für eine einzige Sache zu begeistern ist nicht einfach. Vor allem dann, wenn es nur um das Zuhören geht. Hörspiele haben es daher heute nicht mehr ganz so einfach, wie vor ein paar Jahren noch. Inzwischen dienen sie allenfalls als Einschlafhilfe für die Kleinen. Es ist nicht mehr, wie noch vor Jahren, wo es kein Internet und Pay-TV, sowie Onlinevideotheken gab. Damals war man als Kind überglücklich, wenn man seine Helden wenigstens hören konnte, wenn sie schon nicht im TV liefen. Inzwischen reicht aber ein Klick am Laptop und schon kann man auf diversen, natürlich legalen Portalen, jederzeit auf alles Mögliche zugreifen.
Dennoch gibt es Firmen wie Kiddinx, die an diesem Medium, der Kinderunterhaltung festhalten, was mich persönlich sehr freut. Denn so konnte ich mich auch einmal in aller Seelenruhe nachmittags mit meinen Kindern hinsetzen, eine der drei Hörspiel-CDs einlegen, den Abenteuern lauschen, und nebenbei ein kleines Spielchen, wie „Mensch ärgere dich nicht“ spielen, oder zusammen die Hot Wheels-Autos meines Kleinen über die zugehörige Rennbahn sausen lassen.

Die Zielgruppe.

Hierbei merkt man aber auch den Nachteil: Wenn man die Hörspiele nicht nur als Einschlafhilfe nutzt, dann brauchen die Kinder eine Beschäftigung. Denn nur dasitzen und zuhören fällt schwer. Sei es, weil sie zu jung sind und die Ablenkung brauchen, oder die, dass das still sitzen und aufpassen schon in der Schule anstrengt und irgendwann auch nervt. Vor allem über die gesamte Laufzeit wird das spürbar. Zum Glück haben die CDs Trackspuren. Die insgesamt vier Spuren verteilen sich mit jeweils zwei Spuren auf eine der beiden enthaltenen Folgen, sodass jede Folge aus zwei Teilen mit jeweils ca. 10 bis 15 Minuten Laufzeit besteht. Dadurch ist es schnell und einfach möglich, das Hörspiel zu pausieren oder zu unterbrechen.

Die Aufmachung:

Die Gestaltung der CDs, die jeweils in einem Klarsicht Jewel Case daherkommen und der Booklets ist einfach und kindgerecht. Nicht zu viele Details, nur das Wichtigste. Ein simples Dunkelblau bildet den Hintergrund, die Texte sind in Weiß und Rot gehalten. Dazu kommt auf der Rückseite noch jeweils ein Motiv aus der enthaltenen TV-Episode. Auch das Cover ist eher simpel gehalten, und wird von einem großen Spider-Man und dem Logo der Serie dominiert. Dadurch, dass auch die Einsätze, auf denen die eigentlichen CDs platz finden, ebenfalls durchsichtig sind, kann man nach dem Entnehmen der CDs ein Motiv mit Spider-Man und seinen Teamkollegen entdecken, sowie einen kleinen Spider-Man und das Logo am linken Rand.
Die Booklets tragen auf der Vorderseite das bereits erwähnte Covermotiv mit dem großen Spider-Man mitsamt Logo und auf der Rückseite die Werbung, der bisher erhältlichen Hörspielfolgen. Wenn man das Booklet aufklappt, das genaugenommen nur ein Faltblatt ist, kann man ein weiteres Motiv mit dem Titelhelden in Schwarz/Weiß bewundern, sowie lesen, welcher Sprecher welche Figur verkörpert. Das ist zwar im Grunde genommen ausreichend, aber für ein Kinderhörspiel wären eventuell noch ein paar Ausmalbilder passend gewesen, um die Kleinen zu beschäftigen

Die CDs mit aufgeklapptem Booklet.

Der Preis:

Um ein solches Hörspiel erfolgreich an das „Kind“ zu bringen, bedarf es nicht nur einer gelungenen Umsetzung und Aufmachung, sondern auch einem angemessenen Preis. Doch wie viel, darf ein Hörspiel in Zeiten des Internets mit dem bereits erwähnten leichten Zugang zu TV-Folge und Download-MP3 kosten? Die Frage ist nicht einfach, und Kiddinx beantwortet sie mit 5 bis 10 Euro je CD. Ich persönlich finde das durchaus gerechtfertigt. Gemessen an der Arbeit, die darin steckt und der durchaus gelungenen Aufmachung, sind die CDs diesen Preis wert. Erst recht, wenn man sich vorher ein wenig umschaut, und merkt, dass die Hörpiele bei den meisten Händlern bei um die 5 Euro liegen. Da kann man dann gerne auch gleich zuschlagen und alle drei bisher erhältlichen Ausgaben mitnehmen.

Für Kinder fast ideal und für Fans des Wandkrabblers eine witzige Ergänzung der eigenen Sammlung. Durch den geringen Preis und die schöne Gestaltung erfreuen die CDs nicht nur das Ohr, sondern auch das Auge. Dennoch gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. Sei es der Sprecher, oder die angesprochenen Zusätze im Booklet, wie eben mögliche Ausmalbilder oder Ähnliches. Dennoch kann man mit den Hörspielen kleinen Freunden des Wandkrabblers eine ganz große Freude machen.

Copyright aller verwendeten Fotos © 2013 Thomas Mülbradt

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