Precious Lies – Lying Mii-Kun and Broken Maa-Chan [Egmont Manga & Anime, Juni 2012]

Für die heutige Review habe ich erneut ein Rezensionsexemplar erhalten. Die Egmont Verlagsgesellschaften waren so freundlich mich mit diesem Manga aus der Egmont Manga & Anime-Abteilung auszustatten. Vielen Dank hierfür von meiner Seite aus.

Precious Lies – Lying Mii-Kun and Broken Maa-Chan

10 Jahre ist es her, dass die beiden Kinder Maa-Chan und Mii-Kun Opfer einer Entführung wurden, bei der sie auch den Tod ihrer Eltern mit ansehen mussten. Nun ist es Maa-Chan die ebenfalls zwei Kinder seit Tagen bei sich versteckt. Doch als plötzlich auch ihr alter Leidensgenosse Mii-Kun bei ihr vor der Tür steht, entwickelt sich die Entführung in eine ungeahnte Richtung. Zeitgleich macht ein Serienmörder, der es vorrangig auf junge Frauen abgesehen hat, von sich Reden. Doch wie hängen die Ereignisse von vor 10 Jahren mit den aktuellen zusammen? Denn eines ist sicher. Es gibt einen Entführer und einen Mörder, und einer der beiden ist Maa-Chan. Aber welcher, und wer ist dann der andere?

Precious Lies ist in erster Linie ein Roman und eine darauf folgende Filmadaption. Dies merkt man dem Manga auch an, was durchaus positiv gemeint ist. Die Charaktere sind klar strukturiert und das Setting ist sehr gut ausgearbeitet. Zumindest am Anfang, denn je weiter die Geschichte voranschreitet, desto abstruser wird sie. Was im weiteren Verlauf passiert, hat man so schon hunderte Male, teilweise auch spannender, gesehen. Einige Wendungen ergeben keinen Sinn und wirken dadurch stark gekünstelt. Ebenfalls verwirrend ist die Tatsache, dass immer wieder zwischen der Sicht des Lesers und Zuschauers und der Perspektive von Mii-Kun gewechselt wird, und dies ohne erkennbare Trennung und Grund. Was dadurch ebenfalls seltsam anmutet, ist, dass durch diesen Wechsel auch nie der volle Name von Mii-Kun fällt, der von Maa-Chan aber schon. Dennoch gibt es auch Positives im Verlauf der Geschichte. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist nicht immer ganz klar abgegrenzt, wodurch auch vom Leser eine nicht unerhebliche Aufmerksamkeit eingefordert wird, wenn er denn dem Abenteuer folgen möchte.

Zeichnerisch gibt es nichts zu meckern. Fast schon typische Standard-Mangakost wird hier geboten. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nichts Besonderes. Die Figuren sind immer klar zu erkennen und zu unterscheiden. Die Bilder vermitteln die notwendige Dynamik und auch die Emotionen sind den Figuren aus dem Gesicht, sowie von der Körperhaltung abzulesen.
 Wie bei Mangas sonst üblich wird hier aber der Einsatz von sogenannten Rasterfolien minimiert und fast ausschließlich für die Hintergründe eingesetzt. Auch sonst wird mit der Farbgebung in Form unterschiedlicher Grautöne eher sparsam umgegangen. Stattdessen werden verstärkt Schraffuren eingesetzt.



FAZIT:



Am Ende bleibt ein durchaus unterhaltsamer Thriller übrig, der sehr vielversprechend beginnt und sich in den ersten zwei Dritteln enorm entwickelt, danach aber leider ein wenig im Einheitsbrei seiner Genrevertreter versackt. Bis dahin wird man als Leser aber regelrecht in den Bann gezogen und fiebert mit den beiden Opfern und auch ihren Peinigern mit. Dies wird von den Zeichnungen, die von Anfang bis Ende gelungen sind, noch unterstützt. Somit ist dieser Einzelband nicht nur für Mangafans einen lohnenden Blick wert.

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Copyright aller verwendeten Bilder © 2011/2012 Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Egmont Manga & Anime

The Walking Dead #3: Die Zuflucht [Cross Cult, November 2006]

Nach etwas längerer Zeit begebe ich mich wieder in eine Zombieverseuchte Welt mit dem dritten Band von „The Walking Dead“…

The Walking Dead #3: Die Zuflucht

Die Gruppe von Flüchtlingen rund um Rick Grimes findet sich nach den Ereignissen der letzten Wochen vor ihrem möglichen Paradies wieder. Ein offenbar verlassenes Gefängnis soll der Gruppe neuen Schutz bieten. Doch es gibt auch noch ein paar Probleme. Denn neben einigen Zombies die sich dort niedergelassen haben finden Rick und Tyreese noch vier Häftlinge die sich in einen Zellenblock eingeschlossen haben und dort gar nicht mal so schlecht überlebt.
In den nächsten Tagen versuchen Rick und Tyreese das Gelände so einigermaßen von Zombies zu befreien und schnell haben sie es geschafft einige der Zellen bewohnbar zu machen als ein neuer Rückschlag die Gruppe erschüttert. Tyreese Tochter stirbt durch einen Selbstmordpakt mit ihren neuen Freund, was Tyreese natürlich sehr zusetzt. Doch die beiden sind nicht die einzigen Toten. Nachdem Rick es schafft Hershel, den Farmer aus dem zweiten Band, wo die Gruppe eine Zeit lang lebte, auch in das Gefängnisparadies zu holen muss der erneut zwei Familienmitglieder begraben. Hershels jüngste Töchter werden enthauptet vorgefunden und der Täter ist unter den vier Häftlingen offenbar schnell gefunden. Doch war er es auch wirklich und welches Geheimnis hat Rick noch zu erledigen weshalb er die Gruppe für ein paar Tage verlässt…?
FAZIT:
Von „The Walking Dead“ kann man wirklich denken was man will, aber Robert Kirkman schafft es einfach ein Drama zu kreieren das einen nicht mehr loslässt. Die Gruppe schafft es trotz der ständigen Bedrohung noch immer nicht wirklich eine Einheit zu Bilden. Diese diversen Einzelgänge und kleinen Grüppchenbildungen mitsamt den kleinen Intrigen machen die Serie dadurch besonders spannend. Auch wenn die Zombies hier ständig präsent sind, so sind sie doch nicht, wie in den vielen anderen Zombieserien, die Hauptakteure und die Überlebenden einfach nur deren Futter das möglichst kunstvoll abgeschlachtet wird.
Kirkmann präsentiert viel mehr ein soziales Drama darüber wie Menschen unter gewissen Situationen reagieren und dies macht er zusammen mit seinen Kollegen Charlie Adlard, der wundervoll zeichnet und Cliff Rathburn, der für die Grautöne zuständig ist, einfach perfekt.
Walking Dead ist und bleibt bisher eine Ausnahmeserie und wer bisher nur die TV-Serie kennt und jetzt denkt das er mitreden kann, den muss ich enttäuschen. Denn auch wenn es sich in beiden Fällen um die gleiche Serie handelt, so gibt es doch gravierende Unterschiede zur TV-Adaption, und die sind nicht gerade unerheblich.

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Ähnliche Artikel:
„The Walking Dead #1: Gute alte Zeit“ [Cross Cult, Januar 2006]
„The Walking Dead #2: Ein langer Weg“ [Cross Cult, Juni 2006]

Human Target #1: Kopfgeld für den Paten [Panini, Februar 2011]

Die TV-Serie ist zwar leider schon eingestellt worden, auch wenn sich diese in der zweiten Staffel wirklich toll entwickelt hat, aber dennoch möchte ich euch heute den einen Band vorstellen der auf Grundlage der TV-Serie entstand und nicht wie der bereits vor einiger Zeit von mir vorgestellte Band, der wiederum die Vorlage für die TV-Serie war.

Human Target #1: Kopfgeld für den Paten

Sein Name ist Christopher Chance. Besser bekannt ist er aber als „Human Target“.
Sein Beruf ist Schutz. Und das lösen von eigentlich unlösbaren Aufgaben.
So auch diesmal als er einen durch Krebs gezeichneten Mafia-Paten sicher nach Washington bringen soll, wo er seine gesamte Organisation verraten will um sein Gewissen zu bereinigen, damit er nach seinem Tod in den Himmel auffahren kann.
Aber so einfach wie das ganze klingt ist es natürlich nicht als ihn das FBI um eben diesen Auftrag bittet. Nicht nur das der alte Mann sehr gut beschützt und bewacht wird und somit nur sehr schwer aus einer Organisation herauszubekommen ist, sondern auch deshalb weil er sämtliche Beweise gegen seine Organisation auf der ganzen Welt verteilt hat und diese vorher noch eingesammelt werden müssen.
Nun hat also Chance nicht nur den Auftrag den alten Herren sicher nach Washington zu bringen sondern muss vorher auch noch mit ihm zusammen alle Beweise einsammeln, und dummerweise ist auch noch seine Tochter mit von der Partie, was das ganze nicht wirklich einfacher macht, da die Organisation immer schon vorher zu wissen scheint wo die Verstecke sein werden, und das obwohl nur der Pate selber die Verstecke kennt…
Ausserdem gibt es neben der 6-teiligen Hauptstory um den Paten, eine ebenfalls 6-teilige Nebengeschichte in der es um Chance’s Narben geht die er sich durch diverse Aufträge zugezogen hat.
FAZIT:
Anders als die Fernsehserie welche etwas Anlaufzeit braucht, macht dieser Band von Anfang an Spaß. Kein großes Einfinden in die Geschehnisse keine großartigen Figurenvorstellungen. Alles passiert nebenbei. Das liegt meines Erachtens aber auch daran, dass mit Len Wein nicht nur ein sehr guter Autor an Bord ist, sondern als Vater der Figur Christopher Chance, auch jemand der sich mit diesem Charakter auskennt und weiß, was er ihm auf den Leib schreiben kann. Bruno Redondo schafft es ebenfalls mit seinen sehr dynamischen actionreichen Bildern keine Langeweile aufkommen zu lassen. Was meines Empfindens aber den Lesefluss ein wenig stört, ist das die Nebengeschichte wie im Original direkt an die Hauptkapitel gesetzt wurde, wodurch das Abenteuer auseinandergerissen wird. Zwar ist es schön das man sich hier an die Originalveröffentlichung gehalten hat, aber ich denke das ein zusammenhängendes Lesen der beiden Handlungsstränge dem ganzen wesentlich zuträglicher gewesen wäre.
Insgesamt ist dieser erste Ausflug von Chance als Human Target in die Comicwelt (bei Panini) weitaus besser gelungen als die gleichnamige Fernsehserie, welche ja genaugenommen auch nur auf dem Originalcomic aus den 70er Jahren basiert. Man merkt aber deutlich, das es eines fähigen Autors bedarf um Chance das „richtige“ Leben einzuhauchen.

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Pluto: Urasawa X Tezuka #3 [Carlsen, Februar 2011]

Nach etwas längerer Zeit geht es mit Pluto von Naoki Urasawa weiter. Der dritte Band schlägt ein wenig aus der Art, aber dies ist nicht im negativen Sinne gemeint…

Pluto: Urasawa X Tezuka #3

Plutos kleine Schwester Uran bekommt Ärger mit der Polizei, da sie die Fähigkeit hat den Schmerz anderer Lebewesen zu spüren und so zuerst eine direkte Konfrontation mit einem Löwen erlebt und dann auch noch eine verlorene Seele findet, welche er durch besondere künstlerische Darstellung auslebt. Doch hinter diesem geheimnisvollen Unbekannten verbirgt sich noch weitaus mehr, und das zu erfassen ist die kleine Uran noch gar nicht erfahren genug. Nur Atom ahnt schon dass das Böse in greifbare Nähe gerückt ist…
Währenddessen kommt es in Deutschland zu folgenschweren Ereignissen, als Gesicht eines seiner speziellen und sehr seltenen Zeronium-Panzergeschosse einsetzt um einen flüchtigen zu stoppen. Ein ähnliches Geschoss wurde vor einigen Jahren verwendet um den Bruder von Adolf Haas geradezu zu pulverisieren. Adolf ist Mitglied einer Art Ku-Klux-Klans der es sich zur Aufgabe gemacht hat alle Roboter auszulöschen…
FAZIT:
Pluto von Naoki Urasawa bleibt auf einem sehr hohen Niveau. Die spannenden Ermittlungen von Gesicht pausieren in diesem Band, dafür erhält der Leser neue Einblicke in die Hintergründe und die Vergangenheit, sowohl von Gesicht als auch von Pluto selber.
Besonders gelungen hierbei ist die grafische Darstellung und die farbliche Einbindung in Kapitel 21. Für den kurzen Augenblick von 2 Panels wird hier mit ein wenig Farbe eine ganze Menge an Emotionen und Hoffnung vermittelt, während die Welt drumherum, und die Protagonisten selber farblos, grau und unbedeutend wirken.
Ganz großes Kino und ein wirklich überzeugendes Werk welches auch Nicht-Manga-Lesern uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Ähnliche Artikel:
“Pluto: Urasawa X Tezuka” #1 [Carlsen, Oktober 2010]
“Pluto: Urasawa X Tezuka” #2 [Carlsen, Dezember 2010]

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Gratis Comic Tag 2012 (Reviews Teil 8) – Die Comics von Reprodukt und Tokyopop

Im heutigen Gratis Comic Tag-Review-Artikel sind die Mädels/Damen an der Reihe. Ich habe mir die beiden Ausgaben „Comic Girls“ von Tokyopop und „Fräulein-Rühr-Mich-Nicht-An“ von Reprodukt zur „Brust“ genommen und möchte euch nun hier mein Fazit dazu präsentieren…

Comic Girls (Gratis Comic Tag 2012)

Bei Tokyopop wird es rosa und Girlielike.
In „Lou“ erleben wir wie ein 12-jähriges Mädchen, welches für ihr Alter viel zu klein ist, sich den alltäglichen Irrungen und Wirrungen der Liebe und Romantik entgegenstellt. Dabei ist es nicht gerade hilfreich das ihre Mama ebenfalls solo ist und mehr Interesse an Videospielen als an ihrem zukünftigen, möglichen Freund hat…
Die zweite Geschichte handelt von Rebecca. Ein kleines Mädchen das mit einer schwachen Immunabwehr zu kämpfen hat und deshalb ebenfalls (wie auch Lou) etwas zu klein für ihr Alter ist. Auch das ihre Eltern sich immer streiten nagt an dem kleinen Mädchen. Aber Rebecca lässt sich nicht unterkriegen und findet dennoch ihren Spaß im alltäglichen Leben. Als sie sich dann auch noch mit einem sehr alten, intelligenten und widerstandsfähigen Virus infiziert, die durch die Super-Mikrobe Ernest hervorgerufen wird, entsteht eine gefährliche aber sehr lustige Freundschaft…
In den Sommerferien haben sich Ninas Eltern getrennt und deshalb beginnt ihr neues Schuljahr alles andere als glücklich. Als dann auch noch ein kleines Monster und eine Fee in ihrem Schulranzen auftauchen und ihr niemand so richtig glauben will, wird es erst richtig mysteriös und verzwickt…
Zuletzt geben sich noch die beiden Schwestern Marine und Wendy die Ehre, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Allerhand turbulente Abenteuer erleben die beiden wenn sie sich den alltäglichen Problemen stellen müssen. Ob es nun die kleinen Problemchen unter Schwestern sind, die Liebe oder auch Paparazzi. Die beiden werden irgendwie mit allem fertig.
FAZIT:
Eine lustige, bunte und auch manchmal nachdenkliche Mischung legt Tokyopop mit diesem Heft vor, an dem nicht nur Mädchen ihren Spaß haben werden. Auch Jungs und Männer werden an diesen kleinen Geschichten ihren Spaß haben, wenn sich Schwestern zoffen, ihrem Liebestaumel ergeben, oder verzweifelt versuchen ihren Lieben irgendwelche ausgefallenen Präsente zukommen zu lassen.
Die Zeichnungen sind stilsicher, bunt und immer irgendwie niedlich, auch wenn die Ereignisse so überhaupt nicht zum lachen sind. Manches wirkt ein wenig „Manga-Like“ was einige abschrecken könnte, aber dennoch passt genau diese Charakterisierung sehr gut zu den Geschichten. Immerhin soll es sich im Großen und Ganzen um Mädels handeln und die sehen nun mal nicht wie ein Vollweib aus.
Aber eben genau die Tatsache das die Protagonisten oftmals auch ein wenig naiv handeln macht einen Großteil des Charmes aus. Und genau deshalb ist Comic Girls unterhaltsame Comicunterhaltung nicht nur für Mädchen.

Fräulein-Rühr-Mich-Nicht-An: Die Jungfrau im Freudenhaus (Gratis Comic Tag 2012)

Agathe und Blanche sind Schwestern und Hausmädchen in Paris. Doch eines Tages wird Agathe ermordet und das nur weil Blanche beobachtet hat wie der berüchtigte Schlächter der Guinguettes ein Mädchen ermordet. Doch als die Polizei eintrifft sieht es so aus als hätte Agathe Selbstmord begangen. Niemand will Blanche glauben und so beginnt die einsame Jungfrau ihre eigenen Nachforschungen. Die Spur führt dabei ein eines der edelsten Bordelle von Paris. Als sich Blanche dort als Hausmädchen bewirbt, wird sie abgelehnt, aber sie bekommt die Chance als unnahbare Gouvernante in das Hurenbusiness einzusteigen. Schnell macht Blanche Entdeckungen die sie ihre ganze Kraft kosten…
FAZIT:
Dieser Comic ist bisher wirklich die Überraschung des Gratis Comic Tages für mich. Was Anfangs wie ein einfaches Drama klingt (Jungfrau kommt durch widrige Umstände in das älteste Gewerbe der Welt) entwickelt sich sehr schnell zu einem düsteren und verzwickten Kriminalfall. Dadurch das die Protagonisten so gut charakterisiert sind, fällt es dem Leser auch nicht schwer mit den Damen mitzufühlen und deren Freud und Leid nachzuempfinden. Unterstützt wird dies durch die sehr stimmungsvollen Bilder, die zwar vorwiegend in verschiedenen Rottönen gehalten sind, aber auch durch den klaren Strich und die emotionalen Mimiken der Figuren.
„Fräulein-Rühr-Mich.Nicht-An“ ist ein dichter und atmosphärischer Thriller der von Anfang an überzeugen kann und sicher schnell seine Fans finden wird.

Mein Dank geht auch heute wieder nach Erfurt zum Comic Attack für die Bereitstellung dieser Hefte.

Pluto: Urasawa X Tezuka #2 [Carlsen, Dezember 2010]

Diesmal geht es mit dem zweiten Band von Pluto weiter. Dem Werk von Naoki Urasawa das sich einer Geschichte aus dem großartigen Astro Boy-Universum bedient…

Pluto: Urasawa X Tezuka #2

Immer weiter zieht sich die Mordserie an hochentwickelten Robotern oder deren Befürwortern. In Tokyo macht derzeit Inspektor Gesicht die Bekanntschaft von Atom. Inzwischen gibt es weitere Opfer, darunter auch einer derjenigen die Gesicht erst vor kurzem aufgesucht hat und Gesicht muss sich erneut dem Dämonen stellen, der als bisher einziger Roboter einen Menschen tötete. Doch es gibt noch weitere Probleme. So scheinen die Erinnerungen von Inspektor Gesicht manipuliert worden zu sein. Das zumindest scheinen einige Indizien zu beweisen, doch bei einer Inspektion sind keine Spuren irgendwelcher Manipulationen zu finden…
FAZIT:
Der Thriller um die Robotermorde fesselt weiter. Von den bekannten und typischen Astroboy-Abenteuern ist hier nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr hat Urasawa hier ein vollkommen eigenständiges Abenteuer kreiert und bedient sich dabei nur Tezukas Figuren. Auch wenn man als Leser inzwischen einen gewissen Verdacht hat wohin die Geschehnisse führen bleibt es dennoch spannend.

Ähnliche Artikel:
„Pluto: Urasawa X Tezuka“ #1 [Carlsen, Oktober 2010]

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Doubt #4 [Carlsen, Juli 2011]

Der heutige Artikel beschließt auch schon mit dem vierten Band, das Finale und die Serie „Doubt“. Demnächst werde ich mich dann auch schon der Nachfolgeserie „Judge“ widmen, von der bereits zwei Bände erschienen sind.

Doubt #4

Yu findet sich in der Gewalt des Wolfs wieder und bei diesem handelt es sich um niemand anderen als seine Freundin Mitsuki. Doch ihre Beweggründe scheinen Yu alles andere als verständlich zu sein. Und als sich dann auch noch herausstellt das Hajime ein Undercover-Cop ist und Mitsuki nicht aus eigenem Antrieb gehandelt hat, sondern von jemand anderem gesteuert wurde wird Yu klar das er die Beiden vor dem echten Wolf retten muss. Doch das Abenteuer ist noch längst nicht überstanden…
FAZIT:
Das Finale von Doubt ist zwar alles andere als die Offenbarung, macht aber dennoch sehr viel Spaß. Vor allem mit seiner Kehrtwendung die ich persönlich so nicht erwartet hätte. Und so schafft es dieser wirklich gute Thriller bis zur letzten Seite zu fesseln und stimmt mich schon so richtig auf die Nachfolgeserie Judge ein. Ich kanns kaum erwarten.

Ähnliche Artikel:
Review: Doubt #3 [Carlsen, April 2011]
Review: Doubt #2 [Carlsen, Januar 2011]
Review: Doubt #1 [Carlsen, Oktober 2010]

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Pluto: Urasawa X Tezuka #1 [Carlsen, Oktober 2010]

Heute möchte ich einen Manga vorstellen der es Anfangs nicht leicht hatte. Zuerst hatte sich für den deutschen Markt der Ehapa Manga & Anime-Verlag die Rechte gesichert und Pluto sogar schon im Sommer 2007 im damaligen kostenlosen Shinkan #13 angekündigt, aber dennoch keine Veröffentlichung begonnen. Nun wiederum hat sich der Carlsen-Verlag der sehr guten Serie erbarmt und einen Start im Oktober 2010 begonnen. 8 Bände umfasst dieses Werk in seiner Gesamtheit, welches an Osamu Tezukas großartiges Kapitel „Der größte Roboter auf Erden“ aus der Serie „Astro Boy“ angelehnt ist. Doch in dieser Reihe steht nicht Astro Boy im Vordergrund, sondern der Europol-Ermittler und Roboter Gesicht.
Pluto ist (neben ein paar anderen Mangas) dieses Jahr in der Kategorie „Manga“ für dem Max & Moritz Publikumspreis nominiert worden (die Nominierung fand bis 15. März im Animexx-Forum statt) und man kann ab Anfang August im besagten Forum sein Voting seinen Manga-Favoriten abgeben. Ich hoffe doch, das Pluto die Ehre zuteil wird, welche die Serie verdient.

Pluto: Urasawa X Tezuka #1

Alles beginnt mit dem seltsamen Tod an dem Forstroboter Mont Blanc. Dieser riesengroße Roboter hatte weltweit sehr viele Freunde und sein Tod stürzt nicht nur die Schweizer Berg- und Forstwirtschaft in tiefe Trauer. Als dann am nächsten Tag auch noch ein Freund der Roboter, Bernhard Lanke, ebenfalls ermordet wird und seltsame Paralellen zum Tod von Mont Blanc aufweisen ist Europol-Ermittler Gesicht klar das es sich hierbei um einen Serientäter handeln muss. Doch kein Mensch wäre in der Lage einen Roboter wie Mont Blanc derart zu zerstören und Robotern ist es wegen der Robotergesetze ebenfalls nicht möglich Menschen zu töten oder anderweitig zu schaden.
Doch einen Roboter gab es schon der diese Tat vollbracht hat. Ist er der Auslöser oder sogar der Drahtzieher hinter diesen Morden? Kurze Zeit später erwischt es einen weiteren Roboter, der zwar auch wie Mont Blanc im 39. Zentralasiatischen Krieg teilnahm und ebenfalls inzwischen ein friedliches Leben, diesmal bei einem blinden Komponisten führt, von dem er sich das Klavierspielen beibringen ließ.
Es verdichten sich immer weiter die Hinweise das der „Täter“ es offenbar auf die intelligentesten, mächtigsten und kräftigsten Roboter abgesehen hat. Doch wie passt hier der Mord an Bernhard Lanke hinein? Gesicht hat keine Chance sich auf die Suche nach den möglichen zukünftigen Opfer zu machen und sie zu warnen. Auch wenn ihn seine Reise dafür bis nach Japan führt…
FAZIT:
Pluto: Urasawa X Tezuka, ist weit mehr als die „Neuinterpretation des Astro Boy“ als die es immer angepriesen wird. Vielmehr ist es ein vollkommen eigenständiges Werk innerhalb des Astro Boy-Universums, in dem einmal nicht Astro Boy die Hauptrolle spielt, sondern der aus der Episode „Der größte Roboter auf Erden“ bekannte Europol-Ermittler Gesicht. Urasawa konstruiert hierbei ein faszinierendes Kriminalspiel das emotional, mysteriös und vor allem spannend ist. Jeder Roboter der hier sein „Leben“ verliert wird vom Leser betrauert. Er schafft es die „Opfer“ nur allzu menschlich darzustellen, so das ihr „Verlust“ den Leser doch weit mehr trifft, als man dies zuerst erwarten würde.
Diese aussergewöhnliche Erzählweise zusammen mit seinen imposanten Bildern hat Urasawa schon bei „Monster“ unter Beweis gestellt, wofür er ja auch schon mit dem Osamu Tezuka Kulturpreis ausgezeichnet wurde.
„Pluto“ ist ein faszinierender Thriller der spannend unterhält und mit aussergewöhnlichen Zeichnungen aufwartet.

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Doubt #3 [Carlsen, April 2011]

Heute geht es mit dem dritten Band des Mystery-Horror-Thriller-Drama-Mangas „Doubt“ weiter und in diesem Band wird auch schon einiges aufgeklärt. Doch wer ist wer und wem kann man noch trauen…?

Doubt #3

Von den anfänglichen sechs Teilnehmern leben inzwischen nur noch ganze drei Stück. Da wären Hajime, der eigentlich gar nicht dabei gewesen wäre, Mitsuki die nur durch ihren Schulkameraden und Freund Yu dazu kam und eben Yu selber.
Als dann Mitsuki verletzt wird hat Yu nur eine Chance. Er bringt sie zu Hajime, den er noch immer für den Wolf hält um sie medizinisch versorgen zu lassen. Doch nach einem kurzen Rundgang sind sowohl Mitsuki als auch Hajime verschwunden, wobei Yu Mitsuki sehr schnell an einem Seil baumelnd wiederfindet und auch Hajime ist schwer verwundet.
So bleibt eigentlich nur noch der Schluss das es offenbar noch jemanden im Gebäude gibt, der die ganze Zeit mit den Jugendlichen gespielt hat. Doch plötzlich wird Yu angegriffen und es offenbart sich ihm die wahre Identität des Wolfes…
FAZIT:
Zwar wird in diesem dritten und vorletzten Band schon das Geheimnis um den Wolf gelüftet, aber das Wie und Warum bleibt vorerst verborgen. Auch wird in diesem Band wieder verstärkt auf den psychologischen Horror und die Rätsel gesetzt. Den Leser beschleicht ein regelrecht beklemmendes Gefühl, als Yu durch die dunklen Gänge seines Gefängnisses stapft.
Ich hoffe doch das die vorzeitige Auflösung des Wolfes dem vierten Band nicht vollends die Spannung nimmt und freue mich dahingehend auf ein hoffentlich grandioses Finale in Band 4.

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Doubt #2 [Carlsen, Januar 2011]

Diesmal geht es mit dem zweiten Band der Mystery-Horror-Drama-Reihe „Doubt“ weiter. Können sich die Gefangenen befreien und werden sie den Wolf entlarven…?

Doubt #2

Die Lage spitzt sich immer weiter zu als Yu, Mitsuki, Haruka und Hajime herausfinden das der Unbekannte welcher als Hase verkleidet im Monitorraum saß, selber ein Opfer ist. Wegen einer Behinderung war es ihm nicht möglich dies zu sagen und so hat Yu, ohne es zu wissen, ihn versehentlich getötet, als er ihm die Hasenmaske abnahm. Im Inneren der Maske war eine Nadel befestigt, welche beim Abnehmen zusticht und dabei ein tödliches Gift freisetzt. Im nächsten Raum, den sie mit Hilfe des Strichcodes des Unbekannten öffnen, finden sie eine Art Bibliothek. Zum Glück hat das Zimmer auch ein Fenster hinter einem der Bücherregale zu bieten, doch als Yu und Hajime das Regal beiseite schieben müssen sie erkennen das ein robustes Eisengitter den Weg nach draussen versperrt.
Als dann auch noch Haruka ein paar mysteriöse Informationen findet, bricht unter den verbliebenen Überlebenden das pure Misstrauen aus. Haruka beschuldigt Yu und Mitsuki die Wölfe zu sein, greift dann Mitsuki auf der Toilette an und überredet Hajime Yu zu fesseln. In dieser Situation hat Yu nachdem er im Monitorraum alleine zurückgelassen wurde die Chance alle auf den Bildschirmen zu beobachten. Auch den eingeschlossenen Eiji kann er sehen und muss dabei tatenlos zusehen wie ein als Hase verkleideter Unbekannter das eigentlich abgschlossene Zimmer betritt und Eiji ermordet.
Da Yu während dieser Tat bis auf Hajime alle anderen Personen auf den Monitoren verfolgen konnte, schlägt die Situation wieder um und plötzlich ist Hajime der Verdächtige. Doch plötzlich ist Haruka verschwunden und eine bisher verschlossen Tür steht offen. Dahinter verbirgt sich, für die letzten drei, etwas wahrhaft unvorstellbares…
FAZIT:
Die Spannung steigt weiter und noch immer ist nicht abzusehen wer hinter dem ganzen Spiel steckt. Jeder mögliche Verdacht wird im darauf folgenden Kapitel zerstört und man hat das Gefühl am Anfang zu stehen. Auch die Parallelen mit Horrorgenreikonen wie SAW relativieren sich immer weiter und es entsteht etwas weitgehend eigenständiges. Dabei werden auch immer mehr Hintergründe offenbart bzw. präsentiert wer aus welchen Gründen vielleicht der Täter sein könnte, aber diese Informationen werden teilweise auch ganz geschickt wieder „ausgehebelt“ und dennoch bleibt die ganze Geschichte bisher sehr glaubwürdig.
„Doubt“ macht nach wie vor einen Riesenspaß und man fiebert einfach mit den Figuren mit und will, muss, einfach wissen wie es weitergeht.

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