Buchtipp: James Kestrel – Fünf Winter [Juni 2024]

Eigentlich lese ich nicht so oft einen Krimi. Ich habe mir diesen Band für den Urlaub gekauft. Das Cover hat mich angesprochen. Die rote Sonne und der Soldat rufen einen fernöstlichen Krieg in meine Gedanken.  Selbst Stephen King schreibt auf dem Buchrücken, dass Fünf Winter eine höllisch gute Geschichte ist. Ebenfalls die Auszeichnungen für den besten Krimi und Thriller des Jahres 2022 konnten mich überzeugen, dieses Buch einfach zu erwerben. Letztlich habe ich es absolut nicht bereut! Wahrlich ein erschütterndes Buch über grausame Morde, spannende Ermittlungen und eine herzzerreißende Liebesgeschichte in den Wirren des Krieges rund um Pearl Harbor und den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zwischen den Jahren 1941 – 1945.
Hier sollte man unbedingt zuschlagen.
Für Krimi-Freunde und Liebhaber extrem spannender Geschichten (inklusive schöner Frauen und einer Liebesgeschichte) ein absolutes must have!

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Tiger [Schreiber & Leser, November 2024]

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Lena auf dem Pulverfass (Band 3)[März 2022

Aufmerksam auf den Autor und Zeichner André Juillard bin ich damals durch seine ausgezeichneten Werke „Das blaue Tagebuch“ und „Nach dem Regen“ geworden. Lenas Reise startete damals in der deutschen Übersetzung im Jahr 2007. Gefolgt vom zweiten Band im Jahr 2015. Nach sieben Jahren ist jetzt nun der dritte Band in deutscher Sprache erhältlich. Dieser lässt sich jedoch getrost ohne weitere Vorkenntnisse lesen und genießen. In diesem Band treffen sich hochkarätige Diplomaten bzw. Botschafter auf einer „heimlichen“ großen Konferenz. Lena als Organisatorin für das Wohlergehen der anwesenden Gäste, gerät in einen lebensgefährlichen Hinterhalt …
Dieser Band bietet definitiv spannende Unterhaltung. Bis zur Explosion dauert es eine ganze Weile, doch die bedrohliche Kulisse baut sich  zunehmend auf und der Leser kann die sich anbahnende Bedrohung förmlich zwischen den Zeilen riechen …
Hier lohnt es sich definitiv mal reinzuschauen!

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Lena auf dem Pulverfass

Autor: Pierre Christin
Zeichner: André Juillard
Format: Hardcover
Umfang: 56 Seiten
Inhalt: Léna dans le brasier
Verlag: Salleck Publications
Preis: 16,00 Euro Weiterlesen

Der Gesang der Strygen Nr. 6: Existenz [Bunte Dimensionen, April 2007]

Mit dem sechsten Band der Reihe endet der erste Zyklus dieses hoch spannenden Urban-Mystery- Verschwörungsthrillers. Tiefgehende Story, enorme Spannung und absolut sehenswerte Zeichnungen veredeln diese Reihe. In diesem Band erfahren wir erstmalig mehr über die Strygen, es kommt zu einem Treffen mit ihnen im Dschungel von Brasilien. Neben der enormen Spannung werden in diesem Band wichtige Charaktere von uns gehen …
Ich bin sehr froh, mir derzeit monatlich ein Album zu kaufen.
Mein absoluter Lesetipp an alle da draußen!

Gibt es die Strygen wirklich?

Gibt es die Strygen wirklich?

Der Gesang der Strygen Nr. 6: Existenz

Autor: Eric Corberant
Zeichner: Richard Guérineau, Ruby (Farben)
Format: Hardcover
Umfang: 48 Seiten
Inhalt: Le Chant des Stryges, Saison 1: Existences
Verlag: Bunte Dimensionen
Preis: 13,00 Euro Weiterlesen

Manga (10) [Secret Nr. 1 bis 3]

Nach laaaaaaaanger, langer Zeit gibt es heute mal wieder ein Manga-Review. Und zwar von einer Serie, die irgendwie zu zwei anderen Serien gehört, aber irgendwie auch wieder nicht. Vor etwas längerer Zeit habe ich diese beiden Serien auch schon hier vorgestellt. Es handelt sich um „Doubt“ und „Judge“, die ebenfalls von Yoshiki Tonogai stammen und zumindest optisch einen Zusammenhang suggerieren. Doch anders als die beiden genannten Serien, die in die Richtung der Horror-Splatter-Mystery-Genres gehen, ist Secret eher als Mystery-Psycho-Thriller anzusiedeln. Ob das dennoch funktioniert, möchte ich euch nun zeigen. Doch dafür fasse ich der Einfachheit halber gleich alle drei Bände zusammen, da sie nur so ihre volle Wirkung entfalten …

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Manga (9) [Pluto Nr. 5 & 6]

So vieles bleibt derzeit liegen und mein Lesestapel wächst und wächst. War es bisher lediglich ein Zeitfaktor, kommt aktuell auch noch meine persönliche Lage dazu. Doch ein guter Freund sagte mir, dass Ablenkung im Moment das Beste ist und darum will ich versuchen mal ein bisschen was aufzuholen, und in manchen Fällen vielleicht sogar abzuschließen. Darum sind dieses Mangareview und auch das Nächste den letzten vier Bänden (also diesmal zwei und im Nächsten wieder zwei) gewidmet.

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Manga (8) (Judge Nr. 1-6) [Carlsen, November 2011 – September 2013]

Mit Judge legt der Carlsen Verlag unter seinem Imprint Carlsen Manga die indirekte Fortsetzung zu Yoshiki Tonogais Thriller „„Doubt““ in 6 Bänden gesammelt vor. Auch „Doubt“ hatte ich bereits hier auf dem Blog, damals aber einzeln, vorgestellt. Bei „Judge“ hatte ich mir geschworen, die Serie komplett zu lesen, weil das Warten bei „Doubt“ damals echt fies war. Das habe ich nun getan und an zwei Abenden die mehr als 1200 Seiten durchgelesen …

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Manga (7) (Strain Nr. 1-5)

Öfters mal was Neues. Wer diesen Blog bereits seit Längerem verfolgt, der weiß, dass ich hin und wieder mal einiges geändert habe. Strukturen hier, Rubriken da, Layout hier und da. Daher wird auch die Rubrik Manga Mash-Up einfach umbenannt zu Manga und auch meine Rezensionen werden sich stiltechnisch verändern. Ob, und wie euch das gefällt, könnt ihr mir gerne in den Kommentaren mitteilen. Doch jetzt gibt es erstmal meine Meinung zur Manga-Reihe Strain …

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The Homeland Directive [Carlsen, Januar 2013]

Für die heutige Review möchte ich mich ganz herzlich bei Carlsen Comics für die Bereitstellung dieses Bandes als Rezensionsexemplar bedanken. Dieser Comic ist wirklich etwas besonderes. Warum? Das erfahrt ihr in dieser Review …

The Homeland Directive

Anfangs scheint es noch eine normale Grippe zu sein. Doch schnell entwickelt sich daraus eine tödliche Epidemie, an deren Ende Millionen von Amerikanern sterben könnten. Was ist die Ursache, und in welchem Zusammenhang stehen der kürzlich ermordete Dr. Ari Musa und seine Kollegin Dr. Laura Regan, beide Mitarbeiter des Centers for Disease Control and Prevention, mit diesem möglichen Anschlag? Als aber Dr. Regan plötzlich von einer Gruppe abtrünniger Regierungsagenten entführt wird, welche ihr eine unfassbare Geschichte offenbaren, wird es immer mysteriöser. Ist dieser Terroranschlag auf das amerikanische Volk vielleicht sogar eine Aktion der eigenen Regierung? Und wie weit steckt der Präsident in dieser Verschwörung mit drin? Der Gruppe bleibt nicht viel Zeit, das Rätsel zu lösen, da ihnen auch das FBI und andere Organisationen der Regierung dicht auf den Fersen sind …

Die Epidemie breitet sich aus.

Die Epidemie breitet sich aus.

The Homeland Directive ist ein Comic-gewordener Kinofilm. Atmosphärisch dicht, spannend und voller Action. Auch wenn die Handlung schon ab der Hälfte vorhersehbar ist, wird es dennoch nicht langweilig. Robert Venditti schafft ein Szenario, welches sich bewusst dem Zitat von Benjamin Franklin: „Wer bereit ist, grundlegende Freiheiten aufzugeben, um kurzfristige Sicherheit zu erlangen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“ bedient. Denn dieses Zitat fasst die Geschehnisse sehr treffend zusammen. Einziges Problem sind einige der auftretenden Figuren. So bleiben unter anderem der FBI Special Agent John Carson, als auch der Homeland Security Secretary Albert Keene und seine Stabschefin, trotz nicht gerade unwichtiger Rollen eher eindimensional und flach. Kaum Persönlichkeit und kaum Emotionen. Dass es aber auch anders, und vor allem besser, geht, zeigen die Ausarbeitungen der Persönlichkeiten von Dr. Laura Regan und Gene Robillard vom United States Secret Service.

Ein Mord im Auftrag der Regierung.

Ein Mord im Auftrag der Regierung.

Visuell ist dieser Band sehr schwer zu beschreiben. Denn Zeichner Mike Huddleston bedient sich sehr verschiedener Stile, Farbgebungen, Zeichen- und Hilfsmittel um ein außergewöhnliches Leseerlebnis zu schaffen. Während beispielsweise im Oval Office des Präsidenten noch grobe Bleistiftskizzen mit Radierungen überzeugen, dominieren in der nächsten Szene, im Büro des Secretary der Homeland Security, bereits starke Tuschelinien, Rasterfolien und Fotoelemente. Farben werden in diesem Band eher dezent eingesetzt, wenn man von ein paar wenigen Ausnahmen absieht. So wird eine Szene bei einer Veranstaltung mit geradezu psychedelischen Farben untermalt. Immer sind die Farben eine Unterstützung der jeweiligen Situation und wirken trotz ungewöhnlicher Farbgebung und -mischung in sich stimmig. Einzig die Tatsache, dass die Perspektiven gelegentlich arg überzogen sind, stört das eigentlich eher realistische Gesamtbild merklich.

Gespräche im Oval Office gehören zur Tagesordnung.

Gespräche im Oval Office gehören zur Tagesordnung.

FAZIT:

Mit The Homeland Directive liefern Autor Robert Venditti und Zeichner Mike Huddleston ein grandioses Werk ab, das sich mit seiner Story und der grafischen Umsetzung nicht vor den großen Hollywood-Kino-Blockbustern verstecken braucht. Sowohl die Geschichte als auch das Artwork bildet ein gelungenes Gesamtwerk und fesseln den Leser von der ersten Seite an. Auch wenn es einige kleinere Kritikpunkte gibt, an denen beide Künstler noch arbeiten sollten, ist es schnell möglich, sich in der Geschichte zurechtzufinden, und zu verlieren.
Dieser spannende Thriller ist eine Empfehlung an alle, die etwas Außergewöhnliches suchen, und sich nicht vor einer Geschichte mit Verrat am eigenen Volk, einer Handvoll Action und, zumindest teilweise, gut ausgearbeiteten Figuren, scheuen.

Dr. Laura Regan auf der Flucht vor der Regierung, mit Agenten der Regierung.

Dr. Laura Regan auf der Flucht vor der Regierung, mit Agenten der Regierung.

„The Homeland Directive“ bei Carlsen Comics bestellen.
„The Homeland Directive“ bei Carlsen Comics bestellen.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2012/2013 Top Shelf Productions / Carlsen Comics

Road Rage [Panini, September 2012]

Heute präsentiere ich euch eine Geschichte in zwei Versionen. Dennoch wird es nicht dasselbe sein. Und das nicht nur, weil es zwei verschiedene Autoren gibt …

Road Rage

Vince und Race, Vater und Sohn. Beide gehören der Bikergruppe The Tribe an und ihr Verhältnis zueinander ist alles andere als herzlich. Eher eisig. Während einer Fahrt, an deren Ende sie sich Geld wieder holen wollen, um das sie sich betrogen fühlen, kreuzt die Motorradgang den Weg eines Truckers. Anfangs scheint alles noch ein Zufall zu sein. Das Treffen an der Tankstelle und auch das Überholmanöver auf der Landstraße. Doch als der Truck kurz darauf beginnt die ersten Biker gnadenlos von ihren Maschinen zu holen und ihre Körper sehr unsanft auf der Straße zu verteilen, beginnt eine halsbrecherische Jagd um Leben und Tod, an dessen Ende es nur einen Sieger geben kann …
Ein Mann auf einer Geschäftsreise. Er hat es eilig. Plötzlich findet er sich hinter einem schleichenden Tanklaster wieder. Weil die Fahrt hinter dem Laster noch länger dauern würde, und somit der bevorstehende Termin gefährdet werden könnte, überholt er den Truck. Alles scheint in Ordnung, bis der Laster wieder hinter ihm auftaucht und den verstörten Reisenden lauthals überholt. Ab diesem Moment wird es für den Geschäftsmann gefährlich, denn der Trucker scheint es auf sein Leben abgesehen zu haben.

Ein Trucker gegen eine Gruppe von Bikern. Wer hat wohl die besseren Chancen?

Ein Trucker gegen eine Gruppe von Bikern. Wer hat wohl die besseren Chancen?

Im Grunde handelt es sich bei den beiden Stories um zweimal die mehr oder weniger gleiche Geschichte. Doch um das zu verstehen, muss ich etwas weiter ausholen. Die Basis für beide Stories bildet die Kurzgeschichte „Duell“ von Richard Matheson. In dieser wird ein ahnungsloser Handelsreisender von einem Truck grundlos belästigt und mehrfach in lebensgefährliche Situationen gebracht. Während es sich bei der zweiten Geschichte um eine direkte Adaption eben dieser Kurzgeschichte handelt, wurde die Erste von Stephen King und seinem Sohn Joe Hill neu arrangiert. Der Grundgedanke ist zwar noch immer der, dass ein Trucker eine Gefahr darstellt, aber das Opfer ist kein Handlungsreisender. Stattdessen wurde eine Gruppe von Motorradfahrern gewählt, von denen auch noch beide, wie King und Hill, eine familiäre Bindung aufweisen. Da ist es nur logisch, diese beiden Geschichten direkt gegenüberzustellen. Doch im direkten Vergleich zieht King mit seinem Sohn diesmal den Kürzeren. Das liegt aber nicht etwa daran, dass Kings Interpretation schlecht ist, sondern vielmehr daran, dass Mathesons Version einfach mehr Spannung und Tiefgang bietet. Während bei King vielmehr die Gewalt an sich im Vordergrund steht, und für jede Handlung eine Begründung gesucht wird, bleibt das Original von Richard Matheson psychopathischer und mysteriöser. Hier hat der Trucker keinen offensichtlichen Grund für sein Handeln, und auch explizite Gewaltdarstellungen sucht man hier vergebens. Die Angst und Dramatik spielt sich vielmehr im Kopf ab.

Hier spielt sich die Angst im Kopf ab.

Hier spielt sich die Angst im Kopf ab.

Visuell ist der Band auf ganzer Linie ein wahres Highlight. Sowohl die grafische Umsetzung der King-Adaption von Nelson Daniel als auch das von Rafa Garres visualisierte Original überzeugen mit vielen Details und stimmungsvollen Bildern. Bei der Version von King, „Vollgas“, bestimmen klar strukturierte Linien und große Flächen das Gesamtbild. Schatten und Abstufungen werden hierbei vor allem durch die Koloration erzeugt. Dem gegenüber steht „Duell“ von Matheson. Hier sind die Bilder wesentlich düsterer und zeugen von einer gewissen Verzweiflung, die den Hauptdarsteller David Mann von dem Moment an begleitet, an dem sich sein Weg mit dem des Truckers kreuzte. Und dies schafft Rafa Garres mit seinem kantigen Stil perfekt einzufangen. Das bewirkt er vor allem durch sehr viele Schraffuren, ungewöhnlich viele Linien in verschiedenen Strichstärken, und nur sehr wenig freien Flächen. So unterschiedlich, wie die Geschichten trotz der gemeinsamen Basis sind, so verschieden sind auch die Grafikstile.

Die Beweggründe bleiben bei "Duell" ungeklärt.

Die Beweggründe bleiben bei „Duell“ ungeklärt.

FAZIT:

Auch wenn man streng genommen zweimal das Gleiche vorgesetzt bekommt, stellt sich keine Übersättigung ein. Dies liegt vor allem darin, das die erste Geschichte, die Version von Hill/King, eher eine Art Vorspeise darstellt. Duell hingegen ist dann das eigentliche Hauptgericht und das schmeckt vorzüglich. Wenn man dann noch Lust auf eine Nachspeise hat, kann man sich die zusätzlichen Texte von Stephen King, Joe Hill und Chris Ryall zu Gemüte führen, die den Band als Gesamtwerk sehr gelungen abrunden. Dieser Band ist eine Empfehlung für alle Fans des gepflegten Grusels. Vor allem wenn es darum geht, abseits der reinen Splatter und Gore-Genres, gut unterhalten zu werden.

Bei Vater/Sohn, King/Hill, geht es schon deutlicher zur Sache.

Bei Vater/Sohn, King/Hill, geht es schon deutlicher zur Sache.

„Road Rage“ bei Panini Comics bestellen.
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