Immer wieder gerne lese ich die Horrorschocker Hefte aus dem Weissblech Verlag.
Wie gewohnt findet Fährmann Charon seine Zeit, um uns geneigten Lesern mit drei neuen Geschichten des Horrors zu unterhalten.
Das Heft enthält auf 36 Seiten in Farbe folgende drei Geschichten:
- Oh, Prinzessin!
- Phantome im Paradies
- Der Thron der Erdmutter
Oh, Prinzessin!:
Die Geschichte spielt in einer vergangenen Zeit. Isabella wächst zu einer gnadenlosen Herrscherin heran. Viele von ihrem Volk werden unter ihrer Herrschaft leiden müssen. Der Hofmagier Magus versucht sie vor einem Aufbegehren des Volkes zu warnen, doch als Dank dafür lässt Isabella ihn in einen Käfig sperren und als Futter für die Vögel bis zum Tode verrotten. Die Geschichte ist damit jedoch noch lange nicht zu Ende.
Das Storytelling dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Quasi als eine Art Rückschau wird die komplette Geschichte mit einem sehr interessantem Ende dem Leser näher gebracht. Die Pointe am Schluss dieser ersten Geschichte, ist mehr als gelungen. Zeichnerisch ist wie immer bei Levin Kurio (Text, Zeichnungen, Farbe) alles in bester Ordnung. Zeichnungen und Farben harmonieren gekonnt mit der interessanten Darstellungsweise der Geschichte. Sehr gut haben mir die Anordnungen der Texte gefallen. Sprechblasen in Weiß, Begleittext in Cremefarben.

Gefangen im Käfig.
Phantome im Paradies:
Man hat den Eindruck, diese Geschichte spiele in einem idyllischen Vorort irgendwo entfernt von Amsterdam. „Die große Stadt mit ihren belebten Grachten und den breiten Kanälen ist weit weg…“
Die Landschaft ist ruhig und idyllisch, doch der Schein trügt. Eine fremde Gruppe dunkel gekleideter Männer mit Masken auf macht die Gegend unsicher und sorgt bei den Bewohnern für Unwohlsein. Henk, pensionierter Polizist, nimmt sich dieser Sache an.
Diese Geschichte wirkt wie aus einem Guss, nur das Ende hat mit, auch wenn es irgendwie passt, irritiert. Das ist auch der einzige Kritikpunkt (falls es überhaupt ein Kritikpunkt ist) an dieser Geschichte, wusste ich doch beim ersten Lesen das Ende nicht so Recht einzuordnen. Es dauerte irgendwie ein wenig, biss sich mir das Ende in Bezug auf die gesamte Story vollkommen erschlossen hat. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass dieser Storytwist am Ende überhaupt nicht vorherzusehen ist.
Zeichnerisch absolut Klasse umgesetzt. Die schwarz gekleideten Männer mit den Masken entfachen durchgehend eine bedrohliche Stimmung. Die geniale Erzählweise trägt der unheimlichen Stimmung gekonnt bei. Diese Geschichte hätte meinem Empfinden nach durchaus 1 bis 2 Seiten länger ausfallen können.

In der Nähe von Amsterdam?
Der Thron der Erdmutter:
Wolfgangs Psychotherapeutin gibt ihm den Tipp sich auf der Insel Moja Moja eine großzügige Auszeit zu gönnen und sein Leben zu verändern. Auf dieser Insel gibt es eine exklusive Kommune, dieser tritt Wolfgang bei. Anfangs noch schockiert über die einfache Lebensweise der Kommune, rückt das Fest der Erdmutter immer näher. Was hat es mit diesem Fest bloß auf sich?
Die Story fängt sehr interessant an. Eine Insel in den tiefblauen weiten des Ozeans, das ist Moja Moja. Die Zeichnungen von The Lep wirken etwas statisch, was aber nicht weiter störend wirkt. Etwas schade ist, dass mich die Erdmutter nicht richtig überzeugen konnte, irgendwie habe ich von ihr mehr erwartet. Alles in allem gefällt mir diese Geschichte dennoch sehr gut, ist die Story an sich sehr interessant, flüssig erzählt und in sich stimmig.
Diese Ausgabe ist wie gewohnt auf dem bekannten und beliebtem matten Papier gedruckt. Aufmerksame Leser haben eventuell mitverfolgt, dass einige Weissblechausgaben (#28,#29 und auch WWC 21) auf leicht matterem Papier gedruckt wurden und die Ausgabe #30 dann letztendlich versuchsweise auf glänzendem Papier.

Auf nach Moja Moja
Wie dem auch sei, Papier ist Papier. Alle drei Geschichten wissen den Leser zu Unterhalten, und das in gekonnt guter Weissblech Qulität. Das Heft enthält meines Erachtens nach keinen Lückenfüller und ist somit uneingeschränkt für den genialen Preis von 3,90 Euro zu empfehlen.
Dieses Heft könnt ihr bei jedem gut sortierten Comicshop oder direkt beim Verlag erwerben.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2013 Weissblech Comics.
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