2020 ist vorbei, 2021 inzwischen auch, und auch wenn sich 2021 irgendwie wie eine Fortsetzung von 2020 angefühlt hat, trifft das bei dem zweiten Band von 2020 Visions nicht so wirklich zu. Zwar werden auch hier wieder zwei Geschichten präsentiert, so wie sich Jamie Delano das Jahr 2020 im Jahr 1997 vorgestellt hat, aber anders als das reale Leben gibt es hier kaum Wiederholungen. Doch bevor ich zu viel verrate, lasse ich euch an meinen Gedanken und Erfahrungen mit diesem Band teilhaben …
2020 Visions Band Nr. 2
Autor/in: Jamie Delano Zeichner/in: James Romberger, Steve Pugh Format: Hardcover Umfang: 152 Seiten Inhalt: 2020 Visions (1997) 7-12 Verlag: Dantes Verlag Preis: 22,00 Euro
Es gibt Comicserien, auf die man durch Zufall stößt. „Outlaw Nation“ ist so eine Reihe, die ich dank Joshua vom Dantes Verlag ausprobieren konnte und einem guten Freund, der mir die Reihe fast schon „aufgeschwatzt“ hat. Nunja, was soll ich sagen? Eines kann ich auf jeden Fall schon vorwegnehmen: „Outlaw Nation“ ist extremer Stoff und das auf vielerlei Ebenen. Und ja, ich bin begeistert davon. Aber jetzt will ich euch natürlich auch erklären weshalb …
Immer wieder gibt visionäre Werke, die massiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. George Orwells „1984“ ist zum Beispiel ein solches Werk, in dem die Überwachung des Staates fast schon vorhergesagt wurde. Allerdings liese sich hier hervorragend darüber streiten, ob dies auch passiert wäre, wenn es Orwells Roman nicht gegeben hätte. In eine ähnliche Kerbe schlägt nun der erste Band von Jamie Delanos „2020 Visions“ …
Im Oktober habe ich mir wieder viele Comics bestellt. Im Grunde genommen sind es diesmal sehr viele Comics. Zum einen habe ich erst jetzt meine vorbestellten GCT-Hefte erhalten und die Lieferung im September konnte ich aufgrund unseres Urlaubs in Europa nicht wahrnehmen. So habe ich allerhand zu lesen und freue mich neben den aktuellen Serienstarts von Fear the Walking Dead und World Beyond auf einen gelungenen Start in den Herbst. Nebenbei habe ich Ghost of Tsushima gespielt und verprügle derweil die Bösewichte der Avengers auf der noch aktuellen Konsolengeneration (Ps4). Die aktuelle Covid-19 Situation scheint ja vorerst nicht besser zu werden, in diesem Sinne, bleibt gesund und passt auf euch auf.
Auch der heute vorgestellte Band ist wieder Material aus Alan Moores Cinema Purgatorio und bringt die guten alten Kaiju-Monster, ähnlich Godzilla, Mothra & Co. zurück. Doch trotz der Thematik und der Zugehörigkeit zu Moores Anthologie-Reihe ist dieser Band ausnahmsweise mal nicht ab 18, sondern kann auch schon von 16-jährigen gelesen werden. Spaß beiseite, freut euch auf „The Vast“ von Christos Gage und Gabriel Andrade …
Alan Moores Cinema Purgatorio präsentiert: The Vast Band Nr. 1
Eigentlich könnte man meinen, dass der verspätete Zeitpunkt dieses Reviews, der „erwachsene“ Inhalt des hier vorgestellten Bandes sein könnte, aber tatsächlich habe ich einfach nur gebummelt und bin nicht eher fertig geworden, zumal ich außer diesem schriftlichen Review noch ein zweiteiliges Videoreview auf meinem TikTok-Blogkanal angefertigt habe. Aber ich will euch jetzt nicht unnötig mit Werbung für „Mueli77s Feine Welt“ auf TikTok zuspammen. Wen es interessiert, der kann ruhig einmal vorbeischauen und ein Like und Abo dalassen …
Alan Moores Cinema Purgatorio präsentiert: Code Pru Band Nr. 1
Der Dantes Verlag ist immer wieder für eine Überraschung gut und auch Verlagschef Josua Dantes ist ein ganz besonderer Mensch, mit dem man sich super unterhalten und fachsimpeln kann. Außerdem hat er ein grandioses Gespür für außergewöhnliche Comicstories abseits des Mainstreams. Mit „Gravel“, „Slaine“ und „Usagi Yojimbo“ sind bereits einige Perlen im Verlagsprogramm vertreten und nun folgt mit Warren Ellis „Aparat“-Reihe eine weitere eindrucksvolle Serie, die aber einige Besonderheiten aufweist …
Es gibt üble Scheiße.
Es gibt kranke Scheiße. Es gibt verrückte Scheiße. Es gibt geniale
Scheiße. Und es gibt Warren Ellis-Scheiße. Und wer Ellis‘ Arbeiten
kennt, der weiß, dass Ellis-Scheiße eine Art Gütesiegel darstellt
und von allem etwas beinhaltet. Kein Wunder also, dass ich mich am
vergangenen Samstag auf dem Comicpark am Stand vom Dantes Verlag, auf
das Angebot von Josua Dantes für ein Rezensionsexemplar für den
ersten Band von „Gravel“ entschieden habe. Danke noch einmal an
Josua für dieses Angebot, und „Du wirst es sicher nicht bereuen!“,
denn was ich jetzt schon sagen kann ist, dass ich mir mit großer
Sicherheit die Bände zwei und drei bestellen werde. Doch nun erst
einmal zum ersten Band der durchgeknallten Serie rund um den
Kampfmagier William Gravel …
Gravel Band Nr. 1
William Gravel ist ein
ehemalige britischer Elitesoldat. Stabsfeldwebel. Inzwischen arbeitet
er für das SAS. Ein „K“. Zuständig für „Inexistente
Operationen“. Ein Mann für das Grobe. Die Drecksarbeit. Und wenn
etwas schief geht, kennt ihn keiner. Aber Gravel ist weitaus mehr. Er
ist ein Kampfmagier und so gut wie unsterblich. Auf jeden Fall ist er
schon viele Jahrtausende alt. Und wenn man ihn braucht, egal ob
Freund oder Auftraggeber, ist William da und setzt seine „speziellen“
Fähigkeiten ein. Sei es gegen einen Echsendämon, der versucht sich
auf der Erde zu vermehren, eine durchgeknallte Filmfirma für ganz
spezielle Snuff-Filme oder ein mysteriöser Gefangener, der ein
ganzes Gefängnis unter seiner Kontrolle hat. William Gravel hat
immer die richtigen Mittel …
„Gravel“ hat durchaus
Ähnlichkeiten mit anderen Vertretern dieses Genres.
„Transmetropolitan“, „Preacher“ oder „Crossed“ sind nur
einige Titel, bei denen es ähnlich hart und manchmal verstörend
zugeht. Doch anders als inzwischen bei „Crossed“ beispielsweise,
wo man das Gefühl bekommt, dass die Darstellung von Gewalt und Sex
nur noch ein Mittel zum Zweck der Empörung sind und die Geschichten
auf der Strecke bleiben, verhält es sich bei „Gravel“ anders.
Natürlich gibt es auch hier schon auf den ersten Seiten
herumfliegende und abfallende Körperteile, viel nackte Haut und mehr
zu sehen, aber dennoch gibt es nachvollziehbare und logische
Handlungsbögen, die in diesem Band allerdings vorrangig darauf
ausgelegt sind, den Charakter William Gravel vorzustellen und seinen
Status zu festigen, sowie seine Fähigkeiten zu präsentieren.
Dennoch umgibt den Kampfmagier auch nach diesen über 200 Seiten und
jeweils dreiteiligen Miniserien umfassenden Paperback noch genug
Geheimnisse. Gut, bei „Gravel“ gibt es keinerlei „Botschaft“
oder „Moral“, wie sie manchmal in anderen Werken von Ellis
versteckt sind. Auch gibt es keine sichtbare Kritik an der
Gesellschaft oder ähnliches. „Gravel“ dient einzig und allein
der Unterhaltung und Warren Ellis bedient sich vieler Elemente, wie
sie in britischen Anthologien wie „2000A.D.“ zu finden waren.
Die kreativen Köpfe
hinter „Gravel“ sind nicht nur Autor Warren Ellis, sondern auch
Zeichner und Co-Autor Mike Wolfer, die dem Kampfmagier seit November
1999 in Form von mehreren Miniserien und einer 22-teiligen „Ongoing“
immer wieder neues Leben einhauchen. Sind die Zeichnungen in diesem
Band, und den beiden nachfolgenden, noch in Schwarz/Weiß gehalten,
wird es ab dem vierten Band bunt. Doch Farbe braucht es in Band Eins
noch gar nicht. Vielmehr ist es so, dass das Schwarz/Weiß-Artwork,
angereichert mit einigen Graustufen, vollkommend ausreichend ist und
eine ganz eigene Stimmung erzeugt. Natürlich gibt es noch immer die
Skeptiker, die behaupten, dass sich Comics in klassischem
Schwarz/Weiß nicht verkaufen würden, dass es zwingend Farbe
braucht, um erfolgreich zu sein. Und ich sage „Nein!“, es braucht
keine Farbe. Crossed ist bunt und reizt mich weitaus weniger, als
„Gravel“ dazu imstande ist. Und „Nein!“ auch die diversen
Darstellungen von Gewalt und Sex, wobei der Sex hier eher beiläufig
erscheint, benötigen keine Farben. So, wie es derzeit ist, passt das
Ganze sehr gut und Mike Wolfers Zeichnungen sehen in Schwarz/Weiß
einfach atemberaubend gut aus, zumal er auch ein fast schon
klassisches Spiel mit Licht und Schatten beherrscht und dies in seine
Zeichnungen gelungen einbindet. Allerdings muss ich auch zugeben,
dass dies nicht alleine Wolfers Verdienst ist, da Dan Parsons für
die Grautöne zuständig ist und somit einen nicht unerheblichen Teil
zur Stimmung beiträgt. Ebenfalls sehr wichtig, gerade bei Warren
Ellis, ist die Übersetzung, die in im Falle „Gravel“ von Jens R.
Nielsen übernommen wurde. Schon beim Gespräch mit Josua zum
Comicpark waren wir uns einige, dass es nicht so leicht ist, immer
die richtigen deutschen Worte zu finden, wenn man Texte aus dem
Englischen (oder einer anderen Sprache) übersetzt, da vieles nicht
so einfach im Deutschen funktioniert und manchmal, gerade bei
umgangssprachlichen Aussagen, kein adäquates deutsches Pendant
existiert. Und wenn es denn einmal inhaltlich ähnliche Versionen
gibt, ist es immer noch schwierig genug diese so einzubinden, dass
der Lesefluss nicht ins stocken gerät. Beides hat Nielsen hier
prächtig gemeistert.
So, und nun kommen wir zu
dem Punkt, der bereits in der Einleitung zu erkennen ist. Die erste
Ausgabe von „Gravel“ hat mich dermaßen begeistert, dass ich mir
die nächsten beiden bestellen werde. Auch, wenn die Serie keine
leichte Kost ist, und sich am besten in wohldosierten Dosen genießen
lässt, wie auch ein guter Wein oder Whisky, so erzeugen bereits die
ersten Seiten eine gewisse Bindung, die mich zumindest schnell
fasziniert hat. Ich möchte daher gerne wissen, wie es mit William
Gravel weitergeht, welche verrückten Dinge er noch erlebt und wie
verdammt nochmal er es immer schafft, aus allem fast unbeschadet
herauszukommen. Denn ehrlich gesagt, hat er bisher noch nicht
wirklich viel Magie eingesetzt und das alleine birgt meines Erachtens
noch sehr viel Potenzial. Also Josua, meine Bestellung wird definitiv
kommen. Zwar wird die Reihe mit dem voraussichtlich im Juni
erscheinenden siebten Band erst einmal abgeschlossen sein, aber so
weiß man wenigstens, dass einen nicht noch eine weitere unendlich
laufende Ongoing monatlich den Geldbeutel belastet, nur weil man
gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Und sollte irgendwann ein
achter Band kommen, ist wenigstens noch ein bisschen Zeit bis dahin.
Und so schließe ich dieses Review mit einem Zitat von Warren Ellis
aus diesem ersten Band, als kleine Anspielung, für alle die den Band
schon gelesen haben. Wer es noch nicht getan hat, sollte es im
Anschluss schnellstens tun. Andernfalls würde euch das Verständnis
dafür fehlen. Also: „Komm damit klar!“
Gestern und heute war es zum nun inzwischen dritten Mal soweit, dass Jan „Ed“ Ettingshausen zusammen mit seinem Team und vielen fleißigen Helfern den Comicpark realisiert haben. Und erneut war eine illustre Riege an Gästen eingeladen, um möglichst viele Interessen abzudecken. Anders als letztes Jahr, war ich diesmal leider nur am Samstag vor Ort, was mehrere Gründe hatte. Zum einen war ich diese Woche bereits gesundheitlich angeschlagen und somit nicht hundertprozentig auf der Höhe, zum anderen habe ich schon am Samstag viel von dem erreicht und gesehen, was ich mir vorgenommen hatte, sodass ich drittens am heutigen Sonntag den Tag mit meiner Familie verbringen und den Geburtstag meines Vaters feiern konnte. Anders gesagt, wäre ich fitter gewesen und hätte mein Vater nicht Geburtstag gehabt, wäre ich vermutlich nochmal am heutigen Sonntag, wenn auch vielleicht nur für ein paar Stunden, wieder vor Ort gewesen. Aber auch so habe ich sehr schöne Dinge gesehen und erlebt, mit tollen Leuten und vielen Freunden gequatscht und hier und da neue Bekanntschaften geschlossen. Dieser Bericht soll euch einen kleinen Eindruck wiedergeben, von diesem erneut sehr gelungenen Event.Weiterlesen →
Er ist wieder da. Stan Sakais Samurailegende Usagi Yojimbo. War letztes Jahr noch der Klassiker „Slaine“ beim Gratis Comic Tag vertreten, darf diesmal schon Usagi, den ihr zuletzt im Crossover mit den Teenage Mutant Ninja Turtles hier auf dem Blog lesen durftet. Bisher sind beim Dantes Verlag seit Juli 2017 die Bände 1, 2, 8, 9 und 10 erschienen. Band 3 erscheint in wenigen Tagen und Band 11 ist für Juli 2018 geplant. So will der Dantes Verlag mit seiner 2-monatlichen Veröffentlichung dem deutschen Leser endlich das Gesamtwerk präsentieren …